1834: Unterschied zwischen den Versionen

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* Von Dezember 1834 bis Februar 1835 herrscht eine Morbillenepidemie.<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=31}}</ref>. Hinweis: Es ist nicht bekannt, ob es sich bei den Morbilli um die Masern, die Rinderpest oder um eine andere Variante handelt.
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* Von Dezember 1834 bis Februar 1835 herrscht eine Morbillenepidemie (Masern).<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=31}}</ref>.
  
 
==Personen==
 
==Personen==

Version vom 20. Juni 2021, 15:15 Uhr

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  • Von Dezember 1834 bis Februar 1835 herrscht eine Morbillenepidemie (Masern).[1].

Personen

Geboren 1834

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Heinrich Aldinger14. OktoberFürthArzt
Markus Faust2. MaiStawiozyn im Kreis Kalisch RusslandRabbiner, Klausrabbiner
Georg Foerder26. AprilHiltmannsdorfLandwirt
Anton Sahlmann28. FebruarBurghaslachHopfenhändler
Johann Jakob Schmidt (Pastor)FürthGeistlicher
Max Weber13. AprilLeutershausenArchitekt, Maurermeister

Gestorben 1834

PersonTodestagTodesortBeruf
Johann Heinrich Herrlein5. DezemberFürthPerückenmacher
Johann Gottlieb Krenkel7. JanuarGemeindebevollmächtigter, Kaufmann
Paul Martin Würsching14. MärzFürthKompassmacher

Bauten

Fronmüllerchronik

[...]. Am 25. Februar wurde der definitive Beschluß zur Erbauung der Ludwigsbrücke über die Pegnitz von den Gemeindekollegien gefaßt und am 17. März die Ueberlassung der ganzen Bauausführung an den Maurermeister Jordan in Zirndort genehmigt. [...]. Den 19. Juli wurde die Errichtung einer vierten Pfarrstelle an der Michaelskirche genehmigt. [...]. Uhrmacher Großer stiftete 1000 fl. für die Auferstehungskirche. [...]. Im Dezember wurde die Bohrung eines artesischen Brunnens auf dem Platze vor der katholischen Kirche versucht, jedoch ohne Resultat. [...]. In den Magistrat werden gewählt: P. Rießner, F. Wild, J. Reißig, Phil. Eckart, Bayerlein. Als vierter Advokat wurde Dr. Sigmund Grünsfeld angestellt (der erste Advokat israelitischer Confession in Bayern.) - [...]. Bevölkerungszahl: 14,000.[2]

Lohbauersche Land-Chronik

Am 16. September wurde der Ort Manhof von dem Fürther protestantischen Pfarrsprengel nach Vach weggepfarrt.[3]

Zeitgenössische Ortsbeschreibung

Von Nürnberg nach Fürth gleicht die Strasse dem Lustwege eines großen Parks, zwischen Fruchtfeldern, Obst- und Gemüßegärten legt man in der herrlich angebauten Ebene den kurzen vielbefahrenen Weg sehr schnell oft in ¾ Stunden zurück. Links schließen bewaldete Höhen an das Thal der Regnitz, von ihnen blinken die Mauern der alten Feste herab, [...].
Fürth, in alten Zeiten Locus Furti, ist ein in neuerer Zeit zur Stadt erhobener großer, offener, in einer fruchtbaren Ebene, auf der Strasse von Nürnberg nach Würzburg, liegender Ort. In fast 1000 Gebäuden leben gegen 17,000 Menschen, unter ihnen gegen 3000 Israeliten. Unter ihren 3 Kirchen befindet sich die neue katholische, mit einer im Jahre 1828 errichteten Kuratie. Die Juden haben hier eine große und drei kleine Synagogen oder Betsäle, eine höhere Schule, eine Aussteuerungs-Anstalt, eine Stiftung zur Beförderung des Ackerbaues und der Handarbe, zwei hebräische Buchdruckereien u.s.w. Der auf sehr wenig Handelsplätzen Deutschlands so vielfach verzweigte mannichfaltige Fabrikfleiß schafft hier ein reges sehenswerthes Leben; es bedarf aber mehrerer Tage, um nur die merkwürdigsten Werkstätten desselben mit einigem Nutzen zu beobachten. Vorzüglich der Erwähnung werth sind die 4 Spiegelfabriken, die Fabrik der Königl. privilegirten Broncefarben (Georg Benda), bis Amerika verzweigt, und die Fabrik des lionischen Gold- und Silberdrathes. Die Hauptartikel der Fürther Fabrikation, welche von 2200 Meistern und selbstständigen Arbeitern geliefert werden, sind: geschlagene Metalle, Broncefarben, Blechwaaren aller Art, weiß, gelb und lakirt, feine und gewöhnliche Metallknöpfe, Formen und Prägewerke zu Medaillen, Münzen, Stempeln und Siegeln, Nägel von Messing mit geformten und gemodelten Knöpfen, chirurgische Instrumente, Compasse, Teleskope, Mikroskope, prismatische Gläser, Brillen, Gestelle von Silber, Messing, Schildkröte, Perlemutter, Horn und Fischbein, Uhrgehäuse von edlem und ordinairem Metall, aus Schildkröt u..sw., Kämme aus Elfenbein, Schilkröt, Horn u.s.w., Zeug- und Zirkelschiedeleiter, Reiszeuge, Feld- und Taschenspiegel, Kinderspielwaaren aus Messing, Zinn und Blei, Drechslerwaaren in mächtigen Quantitäten und von der verschiedensten Art, Siegellack, Obladen, Bleistifte und Rothstifte, Baumwollenwaaren, Strumpfwaaren, bunte Gold- und Silberpapiere, Buchbinderarbeiten, künstliche Blumen- und Damenfedern von seltener Schönheit, Federspulen in ungeheurer Menge; dazu kommen die Lieferungen aus den Werkstätten der Gürtler, Schreiner, Sattler, Schuhmacher, Wagner u.s.w. Die Spiegelschleifwerke, die Mahl- Säg- und Stampfmühle an der Rednitz, die hier eine auf 3 steinernen Bogen ruhende 170 Fuß lange Brücke hat, Brieftaschen, Mappen, Etuis und Futterale aus Maroquin, Saffian und gepreßten Leder, Dosen und andern Gegenständen aus Pappendeckel, Papiermaché, feine Brandweine, Kaffeesurro gate u.s.w. Noch gedenken wir der vielen Gold- und Silberarbeiter, Bildhauer, Uhrmacher, Vergolder, ferner der 8 großen Brauereien, der Tabacksfabrike,n der Buch- und Kunsthandlungen (Beck u. Comp., Korn), eine lithographische Anstalt, der vielen Conditoreien, der 4 besuchten Kaffeehäuser, der 4 großen Gasthöfe, namentlich der von Fischer 1ten Ranges, das Brandenburger Haus, und der Kronprinz von Preußen, des Schauspielhauses, mehrerer Bibliotheken und Lesezirkel, einer Industrie Anstalt, des sehr ausgebreiteten Handels mit den eignen und fremden Fabrikaten, mit Wechseln, Brillanten und farbigen Edelsteinen, Juwelen, altem Gold und Silber, bis herab zum Trödel der vielen, jedoch nach neuerern Gesetzen beschränkten hausirenden Juden, endlich der vielen den Ort umgebenden Obst- und Gemüsegärten, in denen auch viele Aptheker- und Gewürzkräuter gezogen werden, und man hat die Contouren zum Bilde des von der Industrie vielfach belebten Fabrikortes. Daß es niemals hier an Fremden aus allen Ländern fehlt, braucht nicht erst bemerkt zu werden, aber das Gewühl ist am größten, wenn das Fest der Kirchweih zur Lust der ganzen Umgegend hier begangen wird. Fürth wurde mit Ansbach zugleich im Jahre 1806 das Eigenthum von Bayern. Bis zum l. November 1833 war schon die bedeutende Summe von 120,000 fl. für die Eisenbahn unterzeichnet, welche künftig die beiden benachbarten vielfach interessanten Wohnplätze Fürth und Nürnberg verbinden wird, und bald wird Deutschland um eine wichtige Hülfsanstalt für den Verkehr in einem seiner Mittelpunkte reicher seyn. [...].[4]

Bilder

Einzelnachweise

  1. Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 31.
  2. Fronmüllerchronik, 1887, S. 256 f
  3. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 351
  4. L. Freiherr von ZEDTLITZ: Vollständiges Reise-Taschenbuch oder Wegweiser durch das Königreich Bayern, Bayreuth 1843, S. 95 ff - online-Digitalisat