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==Fronmüllerchronik==
 
==Fronmüllerchronik==
:''Auf einen Bericht und Antrag des [[Gewerbverein|Gewerbvereins]] an die K. Regierung erfolge [...] die Genehmigung zur errichtung eines dritten Kurses der [[Königliche Landwirthschafts- und Gewerbsschule|Gewerbschule]], welche damit aus einer bisher unvollständigen Anstalt zu einer Gewerbschule erster Klasse erhoben wurde. - Am 1. Februar 1845 gab der berühmte Violonist Bazzini aus Mailand, ein Schüler Paganini´s, hier ein Concert. - In diesem Monate bildete sich eine [[Bogenschützengesellschaft]] im [[Pfarrgarten]]. - Am 29. und 30. März fand außergewöhnliches Hochwasser Statt, welches großen Schaden durch Uebersandung der Wiesen, namentlich der [[Pfarrwiesen]], verursachte. In der Gegend der [[Untere Brücke|unteren Brücke]] bildete sich eine so tiefe und umfangreiche Kolke (Dümpfel), daß gegen 800 Fuhren Sand zur Ausfüllung nothwendig wurden. Die Schwabacher und Farrnbacher Chaussée wurde von den Fluthen durchrissen und das christliche [[Hospital]] durch den ausgetretenen [[Landgraben]] unter Wasser gesetzt. - In diesem Jahre und im Vorjahre erbaute der [[Bierbrauer]] [[Georg Heinrich Stengel|Heinrich Stengel]] das Wohn- und Gasthaus Nr. 21 der [[Friedrichstraße]], worin sich gegenwärtig die Restauration und nebenan Gartenwirthschaft von Wilh. Benker, sowie die [[Freimaurerloge]] befindet. Das Anwesen kam in Besitz der Gräflich Pückler'schen Kondaminatsherrschaft. Vordem hatte sich an dieser Stelle in Stengel'schem Besitz das Ell'sche Wirthshaus befunden. - An die Stelle des verstorbenen Sparkassenkassiers [[Friedrich Heinrich Herrling]], geboren [[1788]] zu Marksteft, kam [[Ernst Spahn]]. - Im Juni bildete sich der Besserungsverein für Sträflinge. - Der Wirthin Wild wurde ein Stück Garten zum Behufe der Anlegung neuer Ausgänge am Theatergebäude abgekauft. - Im Juli gründete [[Auguste Drechsel]], der [[Mina Möller]] zur Seite stand, ein Institut für höhere weibliche Bildung, über welches später Ihre Majestät die Königin Maria von Bayern das Protektorat übernahm und welches dann den Namen [[Marieninstitut]] erhielt. - Am 27. September besuchte die Kaiserin von Rußland mit der Großfürstin Olga und Gefolge hiesige Stadt und nahm das [[Sigmund Pickert|Pickert'sche]] Antiquitätenkabinet in Augenschein. - Den 1. Oktober fand die Vertheilung der Preise an die Industriellen Fürths statt, welche sich im August vorigen Jahres an der Industrieausstellung in Berlin mit Auszeichnung betheiligt hatten. Die Feierlichkeit fand in dem neuen und hiedurch eröffneten [[Rathaus|Rathhaussaale]] Statt unter Leitung des kgl. Stadtcommissärs Wellmer. Silberne Medaillen erhielten [[Brillenfabrikant]] Schröder, [[Bronzefabrikant]] Fuchs und [[Spiegelfabrikant]] Lewin. Außerdem wurden 44 bronzene Medaillen und acht Belobungen ertheilt. - Die katholische Kirche erhielt im Innern farbigen Anstrich. - In der Nacht vom 4. auf den 5. November nach 11 3/4 Uhr zeigte sich am nordwestlichen Himmel ein starker bläulicher Schimmer, der mehrere Sekunden anhielt und dann unter donnerartigem Getöse verschwand. - Das Eckgebäude von dem in der [[Schützenstraße]] liegenden Hunt'schen Anwesen brannte in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember ab. - Neubauten in diesem Jahre waren es neun. - In den [[Magistrat]] wurden gewählt: [[Kaufmann]] Böheim, [[Bronzefabrikant]] [[Erhard Segitz]], [[Apotheker]] Fleischhauer und [[Gürtlermeister]] Kern. In diesem Jahre wurden hier die ersten Schatullen mit Steinpappenverzierung von dem Fabrikanten [[Benedikt Leber]] verfertigt. Bis zum Jahre 1845 konnten nur hiesige israelitische Waisenknaben in die [[Israelitische Waisenanstalt|israelitische Waisenschule]] aufgenommen werden; von da an erlangten auch Fremde die Aufnahme, insofern Hiesige hiedurch nicht beeinträchtigt würden. - Im Jahre [[1844]] starb Lederer, [[Kupferschmied]] und Gastwirth [[zur weißen Lilie]] auf dem Markt. Derselbe war einer der letzten Träger eines Zopfes dahier, ließ sich auch denselben mit in den Sarg geben. Ihn überlebte bis zum Januar 1845 der Zimmergeselle Satner, der allerletzte Zopfträger der Stadt. Frequenz der Ludwigsbahn: 474,277 Personen. Einnahme: 53,842 fl.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 273 f</ref>
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:''Auf einen Bericht und Antrag des [[Gewerbverein|Gewerbvereins]] an die K. Regierung erfolge [...] die Genehmigung zur errichtung eines dritten Kurses der [[Königliche Landwirthschafts- und Gewerbsschule|Gewerbschule]], welche damit aus einer bisher unvollständigen Anstalt zu einer Gewerbschule erster Klasse erhoben wurde. - Am 1. Februar 1845 gab der berühmte Violonist Bazzini aus Mailand, ein Schüler Paganini´s, hier ein Concert. - In diesem Monate bildete sich eine [[Bogenschützengesellschaft]] im [[Pfarrgarten]]. - Am 29. und 30. März fand außergewöhnliches Hochwasser Statt, welches großen Schaden durch Uebersandung der Wiesen, namentlich der [[Pfarrwiesen]], verursachte. In der Gegend der [[Untere Brücke|unteren Brücke]] bildete sich eine so tiefe und umfangreiche Kolke (Dümpfel), daß gegen 800 Fuhren Sand zur Ausfüllung nothwendig wurden. Die Schwabacher und Farrnbacher Chaussée wurde von den Fluthen durchrissen und das christliche [[Hospital]] durch den ausgetretenen [[Landgraben]] unter Wasser gesetzt. - In diesem Jahre und im Vorjahre erbaute der [[Bierbrauer]] [[Georg Heinrich Stengel|Heinrich Stengel]] das Wohn- und Gasthaus Nr. 21 der [[Friedrichstraße]], worin sich gegenwärtig die Restauration und nebenan Gartenwirthschaft von Wilh. Benker, sowie die [[Freimaurerloge]] befindet. Das Anwesen kam in Besitz der Gräflich Pückler'schen Kondaminatsherrschaft. Vordem hatte sich an dieser Stelle in Stengel'schem Besitz das Ell'sche Wirthshaus befunden. - An die Stelle des verstorbenen Sparkassenkassiers [[Friedrich Heinrich Herrling]], geboren [[1788]] zu Marksteft, kam [[Ernst Spahn]]. - Im Juni bildete sich der Besserungsverein für Sträflinge. - Der Wirthin Wild wurde ein Stück Garten zum Behufe der Anlegung neuer Ausgänge am Theatergebäude abgekauft. - Im Juli gründete [[Auguste Drechsel]], der [[Mina Möller]] zur Seite stand, ein Institut für höhere weibliche Bildung, über welches später Ihre Majestät die Königin Maria von Bayern das Protektorat übernahm und welches dann den Namen [[Marieninstitut]] erhielt. - Am 27. September besuchte die Kaiserin von Rußland mit der Großfürstin Olga und Gefolge hiesige Stadt und nahm das [[Sigmund Pickert|Pickert'sche]] Antiquitätenkabinet in Augenschein. - Den 1. Oktober fand die Vertheilung der Preise an die Industriellen Fürths statt, welche sich im August vorigen Jahres an der Industrieausstellung in Berlin mit Auszeichnung betheiligt hatten. Die Feierlichkeit fand in dem neuen und hiedurch eröffneten [[Rathaus|Rathhaussaale]] Statt unter Leitung des kgl. Stadtcommissärs Wellmer. Silberne Medaillen erhielten [[Brillenfabrikant]] Schröder, [[Bronzefabrikant]] Fuchs und [[Spiegelfabrikant]] Lewin. Außerdem wurden 44 bronzene Medaillen und acht Belobungen ertheilt. - Die katholische Kirche erhielt im Innern farbigen Anstrich. - In der Nacht vom 4. auf den 5. November nach 11 3/4 Uhr zeigte sich am nordwestlichen Himmel ein starker bläulicher Schimmer, der mehrere Sekunden anhielt und dann unter donnerartigem Getöse verschwand. - Das Eckgebäude von dem in der [[Schützenstraße]] liegenden Hunt'schen Anwesen brannte in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember ab. - Neubauten in diesem Jahre waren es neun. - In den [[Magistrat]] wurden gewählt: [[Kaufmann]] Böheim, [[Bronzefabrikant]] [[Erhard Segitz]], [[Apotheker]] Fleischhauer und [[Gürtlermeister]] Kern. In diesem Jahre wurden hier die ersten Schatullen mit Steinpappenverzierung von dem Fabrikanten [[Benedikt Leber]] verfertigt. Bis zum Jahre 1845 konnten nur hiesige israelitische Waisenknaben in die [[Israelitische Waisenanstalt|israelitische Waisenschule]] aufgenommen werden; von da an erlangten auch Fremde die Aufnahme, insofern Hiesige hiedurch nicht beeinträchtigt würden. - Im Jahre [[1844]] starb [[Lederer]], [[Kupferschmied]] und Gastwirth [[zur weißen Lilie]] auf dem Markt. Derselbe war einer der letzten Träger eines Zopfes dahier, ließ sich auch denselben mit in den Sarg geben. Ihn überlebte bis zum Januar 1845 der Zimmergeselle Satner, der allerletzte Zopfträger der Stadt. Frequenz der Ludwigsbahn: 474,277 Personen. Einnahme: 53,842 fl.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 273 f</ref>
    
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