Brillenfabrik Schröder

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Über die Brillenfabrik Schröder (später Schröder und Schneider) liest man im amtlichen Bericht über die Allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung zu Berlin im Jahre 1844 folgendes:

Besonders bekannt und gesucht war die Firma S c h r ö d e r, die noch heute in ihrer großen Verzweigung die bedeutendste ist. Die Nachfrage bei dieser Firma wurde zu groß, als daß sie in Fürth allein befriedigt werden konnte, und so verpflanzte Schröder diesen Artikel in die Arbeitshäuser zu Schwabach und Baireuth, so wie in kleine Strafarbeitsanstalten, wohin er das rohe Glas abgab, und geschliffen wieder bekam. Kalb in Nürnberg führte später das Schleifen mit Maschinen zuerst ein, indem er seine Schüsseln in einem Mühlwerk durch Wasser drehte. Kurze Zeit darauf errichtete Konrad Schröder (Firma: Schröder und Schneider) ein gleiches Werk in Fürth, und in neuester Zeit erwarb diese Familie eine zweite Schleifanstalt. Auch errichtete Voigt daselbst noch eine solche, so daß Fürth gegenwärtig drei dergleichen Schleifmaschinen besitzt, deren jede 18 Schüsseln treibt, und 10 bis 12 Menschen beschäftigt. Außer den genannten drei Mühlbesitzern beschäftigen sich noch zehn konzessionirte Fabrikanten mit der Brillenglasschleiferei, und so hat das Geschäft eine solche Ausdehnung gewonnen, daß die Schleusacher Hütte den Glasbedarf nicht mehr decken kann, vielmehr andere Gläser zu Hülfe genommen werden müssen. Die geringeren Sorten Brillen werden noch jetzt in Zucht- und Strafarbeits-Anstalten geschliffen; nur die feineren Gläser, dann Linsen, Dioramagläser, Brenn- und Lesegläser in Fürth selbst, wodurch 80 Arbeiter Beschäftigung finden.[1]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Amtlicher Bericht über die Allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung zu Berlin im Jahre 1844, Band 2/1, S. 425 f - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek