Das Tagebuch des Daniel Lotter (Buch)

Das Tagebuch des Daniel Lotter (Buch).jpg
Das Tagebuch des Daniel Lotter - Titelseite

Das Tagebuch des Daniel Lotter, Untertitel: "1934 - 1946" ist eine von Daniel Lotter verfasste Chronik der Fürther Stadtgeschichte und der politischen Geschehnisse aus den Jahren 1934-1946. Die handschriftlichen Aufzeichnungen wurden von seinem Enkel Herbert Jungkunz ins Reine gebracht, vielfach erläutert und zu einem Buch zusammengefasst.

Für die Stadtgeschichte ist das Lotter-Tagebuch eine Besonderheit: Herbert Jungkunz als Enkel hat nicht nur die Handschrift aus der alten deutschen Schrift transkribiert, also übertragen für den Druck. Er hat auch in über 500 Anmerkungen (Fußnoten) Erläuterungen zum besseren Verständnis hinzugefügt. Zu nennen ist aber auch sein Sohn Alexander, der in den Neuauflagen die Fußnoten ergänzte bzw. erweiterte.

Auszug aus dem Vorwort von Hans Lotter:

Das, besser gesagt: die Originale vom "Tagebuch des Daniel Lotter" sind Papiere unterschiedlichen Formats und unterschiedlicher Qualität, mit Feder und Tinte in deutscher Schrift eng beschrieben bei nachlassender Lesbarkeit. Sie sind gesammelt und verwahrt in einem großen verblaßten blauen Acktendeckel (...). Daniel Lotter hatte Vieles vorausgesagt, was kommen wird. Was dann kam, hat alles Vorausgesagte überboten: Was seinem Leben Halt und Richtung gab, was er hochhielt und seinem Herzen nahe lag, sah er preisgegeben, veruntreut und verhöhnt (...).

Unter dem 30. März 1945 Karfreitag zog Lotter eine persönliche Bilanz über die Zeit des Nationalsozialismus: Hitler ist blindwütig vorwärts gestürmt. Die anfänglichen großen Erfolge benahmen ihm jedes Urteil und veranlassten ihn, seine Ziele immer weiter hinaus zu stecken. Das deutsche Volk aber machte sich mitschuldig durch die maßlose Verhimmlung, die sie ihm zuteil werden ließ, und durch die stillschweigende Duldung, ja Billigung auch der verwerflichsten Methoden und Maßnahmen. Als Entschuldigung mag ihm dienen, dass er durch schärfste Unterdrückung jeder Opposition und Unterbindung des Nachrichtendienstes und jeder abweichenden Meinung über alle Vorkommnisse nur einseitig und oft irreführend unterrichtet wurde.

LiteraturBearbeiten