Wenn Moses Mendelssohn zwischen 1780 und 1783 die Übersetzung des Pentateuchs ins Deutsche herausgab, wie konnte Janow schon 1779 den Fürther Bann gegen diese Veröffentlichung unterzeichnen? Subskription?--Alexander Mayer (Diskussion) 18:43, 4. Nov. 2025 (CET)
- Wenn ich dazu die Textstelle von Heinrich Graetz: "Geschichte der Juden", S.556 als Ausgangspunkt nehme, dann gab es wohl schon im Vorfeld partielle Veröffentlichungen:
- "Es steht also fest, daß der Rabbiner von Prag die Opposition gegen Mendelssohn eröffnet hat, was dem Herausgeber der Mendelssohnschen Schriften unbekannt war. Was Mendelssohn an v. Hennings in Kopenhagen, d.d. 29. Juni 1779, schrieb: »Der Rabbi zu Altona läßt vorderhand seine Donnerkeile ruhen ... Vielleicht um sie bei einer günstigeren Gelegenheit, wenn er erst das ganze Werk vor sich haben wird, mit mehrerem Gepolter wieder aufzunehmen« (bei Kayserling, M. Mendelssohn usw. S. 521)"
- "Es steht also fest, daß der Rabbiner von Prag die Opposition gegen Mendelssohn eröffnet hat, was dem Herausgeber der Mendelssohnschen Schriften unbekannt war. Was Mendelssohn an v. Hennings in Kopenhagen, d.d. 29. Juni 1779, schrieb: »Der Rabbi zu Altona läßt vorderhand seine Donnerkeile ruhen ... Vielleicht um sie bei einer günstigeren Gelegenheit, wenn er erst das ganze Werk vor sich haben wird, mit mehrerem Gepolter wieder aufzunehmen« (bei Kayserling, M. Mendelssohn usw. S. 521)"
- S. 557 folgt eine recht ausführliche Beschreibung Janows, die man noch gut in unseren Artikel mit einarbeiten könnte (!), und weiter heißt es
- S. 558 heißt es dann: "Der Prospekt mit der Probe vom Mendelssohnschen Pentateuch הפורתל םילע ist bekanntlich Sommer 1778 ausgegeben worden; der Druck sollte Ende desselben Jahres beginnen. Der erste Brief Mendelssohns an Avigdor ם'ל'א (in ד"מר תורגא Nr. 3, ges. Schr. VI, S. 447) in betreff des Pentateuchs ist datiert 10. Siwan = 25. Juni [lies: Mai] 1779, als Antwort auf Avigdors Schreiben, daß man in Prag verwundert sei, daß dem Prospekt keine Approbation von angesehenen Rabbinen vorgedruckt sei. Aus dem ganzen Briefe geht hervor, daß Ezekiel Landau diese Ausstellung gemacht haben muß und zwar schon im Ijar. In derselben Zeit zog sich »ein kleines Ungewitter« über den Pentateuch an einem andern Punkte zusammen, wie aus Mendelssohns Brief an Hennings, d.d. 29. Juni 1779, hervorgeht, (bei Kayserling Anhang S. 521), und zwar aus Altona. Es heißt das.: »Der Rabbi zu Altona läßt vor der Hand seine Donnerkeile ruhen.« Man sieht diesem Briefe bei aller scheinbaren Ruhe eine gewisse Aufregung an. In der ersten Hälfte des Juli war noch kein Eklat erfolgt. ...
... - Schließlich S. 559: Ein Artikel im Hamburger Korrespondenten (Nr. 114, d.d. 17. Juli 1779, den ich der Gefälligkeit des Herrn Dr. Jolowicz verdanke) lautet: »Altona. Der hiesige Ober-Landes-Rabbiner hat alle diejenigen Juden in den Bann getan, welche die Übersetzung der Bücher Moses, die H. Moses Mendelssohn in Berlin zum Verfasser hat, lesen werden«. Es scheint, daß R. Kohen in Kopenhagen bei Hofe Schritte getan hatte, sein Verfahren zu rechtfertigen, die Berliner Aufklärung als Grund angebend.
- S. 558 heißt es dann: "Der Prospekt mit der Probe vom Mendelssohnschen Pentateuch הפורתל םילע ist bekanntlich Sommer 1778 ausgegeben worden; der Druck sollte Ende desselben Jahres beginnen. Der erste Brief Mendelssohns an Avigdor ם'ל'א (in ד"מר תורגא Nr. 3, ges. Schr. VI, S. 447) in betreff des Pentateuchs ist datiert 10. Siwan = 25. Juni [lies: Mai] 1779, als Antwort auf Avigdors Schreiben, daß man in Prag verwundert sei, daß dem Prospekt keine Approbation von angesehenen Rabbinen vorgedruckt sei. Aus dem ganzen Briefe geht hervor, daß Ezekiel Landau diese Ausstellung gemacht haben muß und zwar schon im Ijar. In derselben Zeit zog sich »ein kleines Ungewitter« über den Pentateuch an einem andern Punkte zusammen, wie aus Mendelssohns Brief an Hennings, d.d. 29. Juni 1779, hervorgeht, (bei Kayserling Anhang S. 521), und zwar aus Altona. Es heißt das.: »Der Rabbi zu Altona läßt vor der Hand seine Donnerkeile ruhen.« Man sieht diesem Briefe bei aller scheinbaren Ruhe eine gewisse Aufregung an. In der ersten Hälfte des Juli war noch kein Eklat erfolgt. ...