Dorotheen-Ruh

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Die Dorotheen-Ruh war eine Waldhalle, die durch den Verschönerungsverein Fürth und Umgebung im Jahr 1905 im Stadtwald errichtet wurde. Benannt wurde sie zu Ehren von Dorothea Käppner, der Ehefrau des damaligen Magistratsrates und Kassiers des Verschönerungsvereins, Paul Käppner.[1]


Beschreibung und LageBearbeiten

 
Eschenaubuck mit Rodelbahn und Schutzhütte welche als Ersatz für die 1945 zerstörte Waldhalle dienen sollte

Es handelte sich dabei um eine viereckige, aus Fichtenholz erbaute, Unterstandshalle. Sie war seinerzeit am besten auf dem Weg vom Haltepunkt Alte Veste der Rangaubahn Richtung Westen erreichbar und lag einige Gehminuten vor der Gaststätte Forsthaus. Die Halle war nach Ende des 1. Weltkrieges bereits stark verfallen, eine Instandsetzung seitens des Vereins musste unterbleiben, da dieser aufgrund der Inflation keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung hatte.[2] Ihr weiteres Schicksal wird im Zusammenhang mit der Betreuung der in der Nähe befindlichen städtischen Rodelbahn am Eschenaubuck erwähnt: "Die Naturfreunde Fürth beabsichtigen auf dem Eschenaubuck im Stadtwald wieder eine Hütte zu errichten und zwar als Ersatz für die bekannte Dorotheenruh, welche kurz nach Kriegsende [1945] zerstört wurde."[3] Diese Schutzhütte wollten die Naturfreunde Fürth in Gemeinschaftsarbeit 1953 oben an der Rodelbahn erstellen und baten die Stadt zur Verminderung der Kosten um Zuteilung von Holz aus dem Stadtwald. Dafür boten sie der Stadt an, die Schutzhütte während der Wintermonate durch Einhängen einer Bretterwand als Sanitätsraum für die zukünftige Rodelbahn benützen zu können. Die Stadt lieferte unentgeltlich das erbetene Rundholz und erstellte die Baupläne. Der Bau durch die Naturfreunde verzögerte sich immer wieder und zerschlug sich aus personellen und finanziellen Gründen endgültig im März 1955, sodass schließlich doch die Stadt die Kosten übernahm und die Ausführung dem Grünflächenamt übertrug; im November 1955 war die Schutzhütte fertiggestellt[4] Diese Hütte steht heute noch am oberen Ende des Rodelhanges.

Eine zeitgenössische Wegbeschreibung durch den damaligen Schriftführer Neusinger lautete wie folgt:

„Wenn der Wanderer von Station “Alte Veste“ aus seine Schritte, am Fuß der Höhe entlang, dem Forsthaus entgegen führt, so erblickt er nach etwa 10 – 12 minutenlangem Marsche an der Kreuzung der Wege Veste-Dambach und Veste-Forsthaus … (die) erbaute „Sopienruhe“, nordwestwärts weiter gehend, gelangt er, etwa 7 – 10 Minuten vom Forsthaus entfernt, zu der auf hoher Warte viereckig erbauten „Dorotheenruhe.“ Beide Hallen sind von Zimmermeister Gieß in Naturfichtenholz erbaut und stehen auf Zementsockeln. Die Dorotheenruhe dürfte um der geradezu wunderbaren Fernsicht willen besonders beliebt werden. Fürth-Nürnberg und das gesamte dörferreiche Hinterland der beiden Städte liegen wie ein zusammengehöriges, riesiges Häusermeer zu Füßen des Beschauers. Möge dem Verein für dieses neue Opfer von ca. 1000 Mark reicher Dank dadurch erblühen, daß die Wanderer für den Schutz der Waldhallen jederzeit eintreten.“

Siehe auchBearbeiten

LiteraturBearbeiten

  • Dr. Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z, Eigenverlag, Fürth, 1968, S. 372 ff.
  • Fürther Altstadtbläddla, Nr. 48, 2014/2015 - "Archäologische Pionierstadt Fürth" - oder - Was uns das Kapellenruh-Denkmal in Wirklichkeit verrät, S. 26 ff.

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 6
  2. Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 6 - 7
  3. Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/405: Einrichtung einer Rodelbahn im Stadtwald, Schutzhütte; Vermerk vom 15. Mai 1953
  4. Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/405: Vermerk vom 17. November 1955

BilderBearbeiten