Eduard Bürklein: Unterschied zwischen den Versionen

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Er war ein Sohn des Lehrers Johann Tobias Julius Bürklein (1784–1838)<ref>Kirchenbuch Dinkelsbühl, Bestattungen 1838–1878, S. 21</ref>, der sich 1812 in Dinkelsbühl mit Charlotte Frank (1792–?), der Tochter eines Bortenmachers und auch Geometers, verheiratete. Sein Vater war anfänglich in [[wikipedia:Burk|Burk]] und dann in Dinkelsbühl tätig.
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'''Julius Eduard Karl Bürklein''' (geb. [[19. März]] [[1816]] in Dinkelsbühl<ref>Kirchenbuch Dinkelsbühl, Taufen 1798–1820, S. 512</ref>; gest. [[27. Mai]] [[1871]] in Unterpeissenberg<ref name="KB-M">Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Bestattungen 1867–1872, S. 340</ref>, seit 1919 [[wikipedia:Peißenberg|Peißenberg]]) war ein [[Architekt]] und vielseitig im bayerischen Raum tätig. Er war der jüngere Bruder von [[Friedrich Bürklein]], mit dem gemeinsam er heute auch als Planer des Fürther [[Rathaus]]es gilt. Als Erbauer und von der Stadt beauftragter Oberbauleiter wirkte der ältere Bruder Friedrich Bürklein nach den von ihm in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Eduard erstellten Bauplänen ab 1838.
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Er war ein Sohn des Lehrers Johann Tobias Julius Bürklein (1784–1838)<ref>Kirchenbuch Dinkelsbühl, Bestattungen 1838–1878, S. 21</ref>, der sich 1812 in Dinkelsbühl mit Charlotte Frank (1792–1844), der Tochter eines Bortenmachers und auch Geometers, verheiratete. Sein Vater war anfänglich in [[wikipedia:Burk|Burk]] und dann in Dinkelsbühl tätig.
  
 
Über seinen Werdegang gab Eduard Bürklein selbst in seiner Bewerbung im Jahr 1843 für die vakante Stadtbauratstelle bei der Stadt Fürth, nach Ausscheiden von [[Georg Cappeller]], folgendes an:<ref>„Acten des Magistrats der Königl. Bayer. Stadt Fürth betreffend die Wahl eines technischen Baurathes in der Person des Architekten Friedr. Weltrich von Kulmbach.“, StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 62 Nr. 2</ref>
 
Über seinen Werdegang gab Eduard Bürklein selbst in seiner Bewerbung im Jahr 1843 für die vakante Stadtbauratstelle bei der Stadt Fürth, nach Ausscheiden von [[Georg Cappeller]], folgendes an:<ref>„Acten des Magistrats der Königl. Bayer. Stadt Fürth betreffend die Wahl eines technischen Baurathes in der Person des Architekten Friedr. Weltrich von Kulmbach.“, StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 62 Nr. 2</ref>
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Er vertauschte dann die Stellung im Jahre 1840, um auf dem Regierungsbaubüro von Oberbayern sich die für Baubeamte nötigen Verwaltungskenntnisse unter dem Zivilbauinspektor und Bezirksingenieur Maurer anzueignen.  
 
Er vertauschte dann die Stellung im Jahre 1840, um auf dem Regierungsbaubüro von Oberbayern sich die für Baubeamte nötigen Verwaltungskenntnisse unter dem Zivilbauinspektor und Bezirksingenieur Maurer anzueignen.  
 
Gegen Ende des Jahres 1841 wurde er mit der permanenten Leitung des erst zur Hälfte vollendeten Baues für die General-Bergwerks- und Salinen-Administration in München unter Oberleitung des Herrn Direktors und Oberbaurates Ritter [[wikipedia:Friedrich von Gärtner|von Gärtner]] betraut. Er sei dadurch in den Stand gesetzt worden, sowohl in der praktischen Bauführung als auch beim ästhetischen Teil der Bauten unter diesem großen Meister zu bestehen.
 
Gegen Ende des Jahres 1841 wurde er mit der permanenten Leitung des erst zur Hälfte vollendeten Baues für die General-Bergwerks- und Salinen-Administration in München unter Oberleitung des Herrn Direktors und Oberbaurates Ritter [[wikipedia:Friedrich von Gärtner|von Gärtner]] betraut. Er sei dadurch in den Stand gesetzt worden, sowohl in der praktischen Bauführung als auch beim ästhetischen Teil der Bauten unter diesem großen Meister zu bestehen.
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Seine weiteren Laufbahnstationen im Staatsbaudienst waren:
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* um 1845: funkt. [[wikipedia:Bauconducteur|Hofbau-Kondukteur]] bei der Bauinspektion München I
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* April 1851: Zivilbaukondukteur, um 1856 Zivilbauingenieur bei der Regierung von Mittelfranken in Ansbach
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* Februar 1858: Baubeamter für das Zivilbaufach in Würzburg II<ref>Seine Familie wohnte lt. Kirchenbucheinträgen von St. Lorenz in Nürnberg: 1860 im Haus Nr. 662 (später Lorenzergasse 8, Gebäude wurde zerstört, heute etwa bei Lorenzer Str. 2) und 1862 im Haus Nr. 82 (später Königstr. 33).</ref>
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* Februar 1861: Baubeamter an der Baubehörde Tirschenreuth unter weiterer Verwendung im Dienst der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten
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* Januar 1862: Betriebsingenieur beim Oberpost- und Bahnamt von Mittelfranken in Nürnberg
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* Januar 1869: Bezirksingenieur bei der Bauabteilung der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten München (Königlich Bayerische Staatseisenbahnen)
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Eduard Bürklein heiratete am 1. Oktober 1845 in München die Zolladministrationsratstochter Maria Anna Amalie Bumiller (auch Bumüller) aus München.<ref>Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Trauungen 1845–1858, S. 21</ref> Bekannt sind 11 Kinder des Paares, davon verstarben 5 im Säuglingsalter. Die älteste Tochter, Maria (geb. 1845), wurde Schauspielerin; sie verheiratete sich 1871 mit dem Schauspieler Joseph Karr.<ref>Bevölkerungsanzeige Stadtpfarrei St. Martin, Landshuter Zeitung vom 26. Feb. 1871 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032360_00230/pct:65.33333,17.22904,27.26667,12.62781/full/0/default.jpg online]</ref> Sein zweitjüngster Sohn Wilhelm (geb. 1858) wurde Lokomotivführer bzw. Oberlokomotivführer und später Werkstattvorsteher.
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Bürklein starb im Alter von 55 Jahren in Unterpeissenberg an einem „Herzfehler”, am 31. Mai 1871 wurde er auf dem [[wikipedia:Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München begraben.<ref name="KB-M"/> Seine Witwe Maria lebte bis 1899 in München und verstarb dort im Alter von 79 Jahren.<ref>Kirchenbuch St. Bonifaz München, Bestattungen 1897–1899, Nr. 271</ref>
  
 
==Werke==
 
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Von Eduard Bürklein sind drei Werke als Architekt und Bezirksingenieur bekannt: die [[wikipedia:Synagoge (Heidenheim)|Synagoge]] in Heidenheim (1851/53), die Pfarrkirche in [[wikipedia:Enheim|Enheim]] (1859) und die [[wikipedia:Schranne (Weißenburg)|Schranne in Weißenburg/Bay.]] (1863).
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Von Eduard Bürklein sind vier Werke als Architekt und Bezirksingenieur bekannt: die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer<ref>Evang.-luth. Dekanat Weißenburg i. Bay., Gemeinde Emetzheim - [https://www.weissenburg-evangelisch.de/gemeinden/region-west/emetzheim Homepage]</ref> in [[wikipedia:Emetzheim|Emetzheim]] (1850/52), die [[wikipedia:Synagoge (Heidenheim)|Synagoge]] in Heidenheim (1851/53), die Pfarrkirche in [[wikipedia:Enheim|Enheim]] (1859) und die [[wikipedia:Schranne (Weißenburg)|Schranne in Weißenburg/Bay.]] (1863).
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Zudem wurde ihm nachgesagt, dass er für den Plan des Fürther Rathauses verantwortlich sei, da der erste Entwurf von ihm unterzeichnet ist. Dieser Umstand führte zum Historikerstreit über den tatsächlichen Planer und Baumeister. (Siehe hierzu den Artikel: [[Rathaus#Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein|Rathaus - Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein.]])
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== Veröffentlichungen ==
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* Eduard Bürklein: ''Synagoge in Heidenheim''. Allgemeine Bauzeitung, Wien 1854, S. 389–391 – [https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10479239/bsb:10686330?page=411 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] mit Zeichnungen Bl. 656–658 - [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/10623014/ft/bsb10708493?page=127 dito]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Aktuelle Version vom 28. Januar 2024, 00:30 Uhr

Julius Eduard Karl Bürklein (geb. 19. März 1816 in Dinkelsbühl[1]; gest. 27. Mai 1871 in Unterpeissenberg[2], seit 1919 Peißenberg) war ein Architekt und vielseitig im bayerischen Raum tätig. Er war der jüngere Bruder von Friedrich Bürklein, mit dem gemeinsam er heute auch als Planer des Fürther Rathauses gilt. Als Erbauer und von der Stadt beauftragter Oberbauleiter wirkte der ältere Bruder Friedrich Bürklein nach den von ihm in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Eduard erstellten Bauplänen ab 1838.

Leben[Bearbeiten]

Er war ein Sohn des Lehrers Johann Tobias Julius Bürklein (1784–1838)[3], der sich 1812 in Dinkelsbühl mit Charlotte Frank (1792–1844), der Tochter eines Bortenmachers und auch Geometers, verheiratete. Sein Vater war anfänglich in Burk und dann in Dinkelsbühl tätig.

Über seinen Werdegang gab Eduard Bürklein selbst in seiner Bewerbung im Jahr 1843 für die vakante Stadtbauratstelle bei der Stadt Fürth, nach Ausscheiden von Georg Cappeller, folgendes an:[4]

Er, Eduard Bürklein, habe an der Akademie der bildenden Künste und an der Ludwigs-Maximilian-Universität die zum Zivilbaudienst erforderlichen Kenntnisse erworben und im Jahre 1839 das Staatsexamen für das Zivilbauwesen bestanden. Die erste Verwendung im Baufach hatte er als Praktikant unter dem Hofbauintendanten und Geheimrat Ritter von Klenze auf dem Büro der Hofbauintendanz. Er vertauschte dann die Stellung im Jahre 1840, um auf dem Regierungsbaubüro von Oberbayern sich die für Baubeamte nötigen Verwaltungskenntnisse unter dem Zivilbauinspektor und Bezirksingenieur Maurer anzueignen. Gegen Ende des Jahres 1841 wurde er mit der permanenten Leitung des erst zur Hälfte vollendeten Baues für die General-Bergwerks- und Salinen-Administration in München unter Oberleitung des Herrn Direktors und Oberbaurates Ritter von Gärtner betraut. Er sei dadurch in den Stand gesetzt worden, sowohl in der praktischen Bauführung als auch beim ästhetischen Teil der Bauten unter diesem großen Meister zu bestehen.

Seine weiteren Laufbahnstationen im Staatsbaudienst waren:

  • um 1845: funkt. Hofbau-Kondukteur bei der Bauinspektion München I
  • April 1851: Zivilbaukondukteur, um 1856 Zivilbauingenieur bei der Regierung von Mittelfranken in Ansbach
  • Februar 1858: Baubeamter für das Zivilbaufach in Würzburg II[5]
  • Februar 1861: Baubeamter an der Baubehörde Tirschenreuth unter weiterer Verwendung im Dienst der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten
  • Januar 1862: Betriebsingenieur beim Oberpost- und Bahnamt von Mittelfranken in Nürnberg
  • Januar 1869: Bezirksingenieur bei der Bauabteilung der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten München (Königlich Bayerische Staatseisenbahnen)

Eduard Bürklein heiratete am 1. Oktober 1845 in München die Zolladministrationsratstochter Maria Anna Amalie Bumiller (auch Bumüller) aus München.[6] Bekannt sind 11 Kinder des Paares, davon verstarben 5 im Säuglingsalter. Die älteste Tochter, Maria (geb. 1845), wurde Schauspielerin; sie verheiratete sich 1871 mit dem Schauspieler Joseph Karr.[7] Sein zweitjüngster Sohn Wilhelm (geb. 1858) wurde Lokomotivführer bzw. Oberlokomotivführer und später Werkstattvorsteher.

Bürklein starb im Alter von 55 Jahren in Unterpeissenberg an einem „Herzfehler”, am 31. Mai 1871 wurde er auf dem Alten Südlichen Friedhof in München begraben.[2] Seine Witwe Maria lebte bis 1899 in München und verstarb dort im Alter von 79 Jahren.[8]

Werke[Bearbeiten]

Von Eduard Bürklein sind vier Werke als Architekt und Bezirksingenieur bekannt: die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer[9] in Emetzheim (1850/52), die Synagoge in Heidenheim (1851/53), die Pfarrkirche in Enheim (1859) und die Schranne in Weißenburg/Bay. (1863).

Zudem wurde ihm nachgesagt, dass er für den Plan des Fürther Rathauses verantwortlich sei, da der erste Entwurf von ihm unterzeichnet ist. Dieser Umstand führte zum Historikerstreit über den tatsächlichen Planer und Baumeister. (Siehe hierzu den Artikel: Rathaus - Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein.)

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kirchenbuch Dinkelsbühl, Taufen 1798–1820, S. 512
  2. 2,0 2,1 Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Bestattungen 1867–1872, S. 340
  3. Kirchenbuch Dinkelsbühl, Bestattungen 1838–1878, S. 21
  4. „Acten des Magistrats der Königl. Bayer. Stadt Fürth betreffend die Wahl eines technischen Baurathes in der Person des Architekten Friedr. Weltrich von Kulmbach.“, StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 62 Nr. 2
  5. Seine Familie wohnte lt. Kirchenbucheinträgen von St. Lorenz in Nürnberg: 1860 im Haus Nr. 662 (später Lorenzergasse 8, Gebäude wurde zerstört, heute etwa bei Lorenzer Str. 2) und 1862 im Haus Nr. 82 (später Königstr. 33).
  6. Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Trauungen 1845–1858, S. 21
  7. Bevölkerungsanzeige Stadtpfarrei St. Martin, Landshuter Zeitung vom 26. Feb. 1871 - online
  8. Kirchenbuch St. Bonifaz München, Bestattungen 1897–1899, Nr. 271
  9. Evang.-luth. Dekanat Weißenburg i. Bay., Gemeinde Emetzheim - Homepage

Bilder[Bearbeiten]