Fürther Schweiz

Die Fürther Schweiz war vermutlich umgangssprachlich eine Ortsbezeichnung im Bereich der Mathildenstraße zur Schwabacher Straße.

Die sog. Fürther Schweiz in der heutigen Mathildenstraße, ca. 1901

Der Durchgang von der Mathildenstraße zur Schwabacher Straße war bis kurz nach dem 1900 Jahrhundert lediglich über einen kleinen Fußweg möglich, neben dem heutigen Gebäude Schwabacher Straße 32 (Deutsche Bank). Um den Zugang zu verbreitern wurden hierzu verschiedene kleinere Schuppen abgerissen, damit ein Fußsteig mit mehreren Treppen - gesäumt von ein paar Bäumen - einen Weg zur Ottostraße ermöglichte. Da es Schwierigkeiten aufgrund von unterschiedlichen Grundstückverhältnissen gab, zogen sie die Baumaßnahmen zur Straßenverbreiterung über einen längeren Zeitraum hin - weshalb der Abbruch bzw. die Steine längere Zeit vor Ort lagen. Dies führte im Volksmund zu dem flapsigen Ausdruck "Fürther Schweiz mit Barrikaden" und war vermutlich zum Gespött der Stadt Fürth geworden.

Der geschäftstüchtige Postkartenverleger Georg Rosenberg nahm diesen kuriosen Umstand offensichtlich zum Anlass, diese Szene auf einer Ansichtkarte abzubilden und erhoffte sich ein gutes Geschäft auf der Fürther Kirchweih - deshalb vielleicht auch der Zusatz auf der Karte "Kirchweih 1901". Zu sehen sind auf der Karte die Abbruchsteine, das Ottoschulhaus und die Ottostraße 1. Eingezeichnet wurde durch den Kartenhersteller auch ein Holzpfosten mit Leitungsdrähten - die vielleicht eine provisorische Stromverbindung zur Straßenbahn Linie 21 darstellen soll.

Das Grundstück war noch längere Zeit nicht bebaut, erst 1928 wurde hier die Central-Garage errichtet.

Literatur

Siehe auch

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