Fürthermare

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Fürthermare Mai 2021.jpg
Blick über das Fürthermare, Mai 2021
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Objekt
Schwimmbad, Hallenbad
Baujahr
2007
Bauherr
Stadt Fürth
Geokoordinate
49° 28' 34.35" N, 10° 58' 35.12" E
Logo: Fürthermare

Das Thermalbad "Fürthermare" befindet sich am Scherbsgraben 15 in der Fürther Weststadt am Rande der Rednitzauen. Es wurde am 25. Oktober 2007 als einer der zentralen Höhepunkte des Jubiläumsjahres 2007 eröffnet, und nahm am Samstag, den 27. Oktober 2007 seinen Betrieb auf.

Seit April 2008 führt auch der Paneuropa-Radweg am Fürthermare vorbei.

Nutz- bzw. Wasserfläche

Fürthermare 11.819 qm
Hallenbad Scherbsgraben 4.981 qm
Nutzfläche, inkl. Wasserflächen Spaßbad 2.100 qm
Thermalbad 1.100 qm
Saunalandschaft 1.600 qm
Fitness 650 qm
Spaßbad 571 qm
Thermalbad 378 qm
Sauna 54 qm
Sportbad 573 qm
Freibad 2.500 qm

Die Wasserqualität

Die Thermal-Wasserbecken werden gespeist aus der Kleeblatt-Quelle, deren Wasser aus einer Tiefe von ca. 400 m "zu Tage" befördert wird. Das Besondere an dem heilkräftigen Wasser ist der außergewöhnlich hohe Gehalt an gelösten Mineralien. Um als Mineralquelle bezeichnet werden zu dürfen, bedarf es eines Mindestgehaltes von 1 Gramm pro Liter. Die Kleeblattquelle hat einen Anteil von 9,5 Gramm pro Liter an gelösten Mineralien. Hierbei kann also von einem hohen Wasserstandard gesprochen werden.

Aus gesundheitlichen Gründen ist der Zutritt in den Thermalbad-Bereich erst ab dem 16. Lebensjahr gestattet, dies beinhaltet auch die "Solegrotte", jedoch nicht den "Spaßbereich". Die Wasseraufbereitung im Fürthermare erfolgt durch Ozon.

Heilende Wirkung

Das medizinisch-balneologische Gutachten der Forschungsaußenstelle des Instituts für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München vom 25. August 2007 weist dem Heilwasser der Kleeblatt-Quelle Heilwirkung in der Rheumatologie sowie in der Orthopädie nach.

Solegrotte

Die "Solegrotte" ist eine Salzgrotte in einem abgrenzten Raum des Fürthermare. Der Zutritt ist erst ab 16 Jahren gestattet, da das Wasser aus zehnprozentiger Leinethaler Natursole besteht, und somit nicht für "junge Haut" gedacht ist.

Für den Eintritt wird ein Aufpreis von 1,- Euro verlangt, dieser wird gleich auf dem "Armband" (in dem sich ein Chip befindet) verrechnet. Diese Gebühr, sowie weitere anfallende Kosten können am Ende im Foyer bezahlt werden.

Das Baden in der "Solegrotte" ist auch für die Gesundheit gut, so regt die Natursole die Durchblutung und Versorgung des Körpers an, und das im Wasser vorhandene Salz reinigt bis zu einem gewissen Grad auch Wunden. Empfohlen werden rund 10 Minuten Aufenthaltsdauer.

Spaßbad

Das Spaßbad befindet sich auf einer Fläche von 2.100 Quadratmetern und beinhaltet ein Außenbecken, einen Strömungskanal, ein Erlebnisbecken, einen Wasserfall, eine Grotte, sowie eine Art "Piratenschiff".

Rutschen

Derzeit gibt es drei Rutschen mit insgesamt 231 Meter Gesamtlänge:

  1. eine 75 m lange "Blackhole-Rutsche", in dieser gibt es Licht- und Videoprojektionen;
  2. eine 109 m lange "Riesen-Reifen-Rutsche";
  3. eine 47 m lange "Turbo-Speed-Rutsche"; diese Rutsche sticht hervor durch einen steilen Abgang, der einen "freien Fall" vermitteln soll.

Zuvor gab es den Sprungturm, der 2005 zu Gunsten der Rutschen abgerissen wurde.

Gastronomie

Es gibt drei Auswahlmöglichkeiten. Zum ersten gibt es ein Selbstbedienungsrestaurant im "Spaßbad", welches sich direkt neben einem der Wasserbecken befindet. Des weiteren gibt es noch eine externe Speisemöglichkeit im Foyer. Im Sauna-Bereich ist auch noch ein Gastronomie-Bereich.

Bezahlung durch Chip-Key

Bei einem Besuch des Fürthermare erhält man einen sogenannten Chip-Key, dieser ist sozusagen ein Schlüssel für ihr Schließfach, sowie eine "Bezahlmöglichkeit" für die Gastronomie und die Solegrotte innen, in Form eines Armbandes mit einem Chip darauf. Beim Verlassen des Schwimmbades wird das Chip-Key in einen Automaten gelegt, dieser liest dann die Daten. Somit braucht man kein Bargeld mehr im Fürthermare.

Öffnungszeiten

Das Fürthermare ist täglich von 10 bis 23 Uhr geöffnet, Einlass bis 22 Uhr möglich.

Geschichte und Bau der Therme

In Fürth gab es mit dem König Ludwig Bad ab 1911 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges bereits ein populäres Thermalbad. Diese Anlage wurde nach dem Weltkrieg jedoch nicht weiter betrieben. Reste der alten Kuranlagen sind noch heute in der Uferstadt an der Kurgartenstraße zu finden. Das Fürthermare knüpft bewusst ab das alte Kurbad an. 2002 wurde eine Machbarkeitsstudie für ein neues Thermalbad in Auftrag gegeben, die eine positive Prognose abgab, allerdings nicht als Kurbad, sondern als Wellness-Zentrum. Das Gutachten empfahl zwar als Ort das alte Kurgelände, allerdings war die dortige Uferstadt Fürth gerade als Standort für Forschung und Wissenschaft ausgewählt worden. So entschied man sich für das Gebiet am Scherbsgraben, neben dem Frei- und Hallenbad.[1] Während Schweißarbeiten auf dem Dach fand am 13. Juni 2005 eine unerwartete Explosion einer Gasflasche statt. Anschließend schoss eine ca. 30 Meter hohe Stichflamme aus dem Dach. Mit über 100 Feuerwehrmännern gelang es der Fürther Feuerwehr das Feuer einzudämmen und zu löschen. Das Dach des Hallenbades war anschließend als einsturzgefährdet beurteilt worden, der Schaden wurde auf mindestens 500.000 Euro beziffert.[2]

Baustelle Thermalbad ("Spaßbad") am 25. August 2007

Der Spatenstich für das Thermalbad fand am 26. April 2006 statt, unter den Gästen befand sich auch Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung. Am 2. Februar 2007 erfolgte dann das Richtfest und am 25. Oktober 2007 eröffnete das Bad. Die Baukosten beliefen sich auf rund 33 Millionen Euro, hinzu wurden aber auch noch die Kosten der Renovierung des Freibades gerechnet. Wurde das Bad anfangs noch weitgehend privat betrieben, übernahm im Jahr 2009 schließlich die Infra fürth gmbh die Regie, wie auch über die anderen Bäder am Scherbsgraben bzw. in Stadeln, die 2005 privatisiert worden waren.

Seit Anfang 2014 werden an der Kleeblattquelle umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Bereits zehn Jahre nach der Erschließung hatte der hohe Mineralstoffgehalt des Wassers den Metallrohren stark zugesetzt.[3] Mit der Fertigstellung der Sanierungsarbeiten ist zum Ende des Jahres 2017 zu rechnen.[4]

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Riesenrutsche sollen den Sprungturm ersetzen. In: Fürther Nachrichten vom 22. Juli 2005, FN S. 1 (Druckausgabe)
  • Johannes Alles: Streit um die Bäder. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 2010 - online abrufbar
  • Johannes Alles: Glanzstück oder gescheitertes Projekt? In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 2010 - online abrufbar
  • Armin Leberzammer: Fürths große Vielfalt in einem Mosaik. In: Fürther Nachrichten vom 13. Februar 2019 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de - online abrufbar
  • Gwendolyn Kuhn: Das große Schwitzen muss noch warten. In: Fürther Nachrichten vom 14. November 2020 (Druckausgabe) bzw. Fürthermare: Erweiterung der Sauna-Landschaft verzögert sich. In: nordbayern.de vom 15. November 2020 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2002 und vom 13. Dezember 2002
  2. Martina Hildebrand: Brand wütete im Fürther Hallenbad. In: Fürther Nachrichten vom 13. Juni 2005
  3. Voker Dittmar: Fürthermare-Wasser kommt in Tanklastern aus Thüringen. In: Fürther Nachrichten vom 18. Februar 2014 - online abrufbar
  4. Volker Dittmar: Die Quelle lebt wieder. In: Fürther Nachrichten vom 21. Dezember 2016 (Druckausgabe) bzw. Fürthermare: Hängepartie um Thermalwasser hält an. In: nordbayern.de vom 22. Dezember 2016 - online abrufbar

Bilder