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Finanzamt Herrnstraße.jpg
Finanzamt Fürth nach den Umbaumaßnahmen, 2017
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Das Fürther Finanzamt befindet sich in der Südstadt am Stresemannplatz 15 (bis 2013 vor Fertigstellung der Neubauerweiterung mit der Adresse Herrnstraße 69). Die Vorgängerbauten war das Bambergische Amtshaus in der Gustavstraße 65 von 1806 - 1900 als Königliches Rentamt. Danach erfolgte der Umzug in das neu gebaute Amtsgericht im Jahre 1900 am Hallplatz wo im Gebäudekomplex Bäumenstraße sich das Königliche Rentamt später mit der jetzigen Bezeichnung das Finanzamt Fürth bis zum erneuten Neubau 1961 am jetzigen Standort in der Südstadt etablierte.

AufgabenBearbeiten

Das Fürther Finanzamt ist, wie alle Finanzämter, für die Verwaltung der Steuern seiner Amtsbezirke zuständig. Dies umfasst die Einkommens- und Vermögenssteuer natürlicher und beschränkt natürlicher Personen, Besteuerung von Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen sowie die Umsatzsteuer der im Amtsbezirk ansässigen Firmen. Desweiteren setzt das Finanzamt die Grundsteuer- und Gewerbesteuermessbeträge fest.[1]

Amtsgebäude in der SüdstadtBearbeiten

Neubau 1959/1961Bearbeiten

Nach dem 2. Weltkrieg stieg in Fürth mit der Zahl der Steuerpflichtigen der Arbeitsanfall und Raumbedarf der Finanzverwaltung an, so dass im Lauf der 1950er Jahre Neubaupläne heranreiften.[2] Die Entscheidung für einen Neubau in der Südstadt wurde im April 1957 getroffen; als Standort wurde das Quartier Herrn-/Karl-/Fichtenstraße festgelegt. Auf dem Baugrundstück befand sich damals noch eine Kleingartenanlage.

Die Planung für das Bauvorhaben wurde vom damaligen Finanzbauamt Nürnberg erstellt. Die Leitung hatte Oberregierungsbaurat Thias, den Bauentwurf verantwortete Regierungsbaurat Sperk. Das Amtsgebäude wurde 6-geschossig konzipiert und umfasste zahlreiche Diensträume, eine repräsentative Schalterhalle, einen großen und einen kleinen Sitzungssaal sowie eine Kantine. Der Haupteingang war an der Herrnstraße angeordnet worden; er erhielt die Hausnummer 69. Die Bauarbeiten begannen im März 1959 und im Februar 1961 konnten das Finanzamt und das der Finanzverwaltung zugeordnete Vermessungsamt einziehen. Die offizielle Übergabe erfolgte durch das bayerische Staatsministerium der Finanzen am 15. März 1961.[3]

Obgleich das Amtsgebäude in seiner wuchtigen Architektur ein typisches Ensemble der späten 1950er Jahre bildete, hatte es keinen Denkmalstatus erhalten. Durch die weitere Zunahme der Arbeitsaufgaben entstand in den 1990er Jahren Raumnot. Obwohl 1997 das Vermessungsamt auszog, musste das Finanzamt in der Folgezeit zusätzliche Räume anmieten. Aufgrund des Sanierungsbedarfs des in die Jahre gekommenen Amtsgebäudes und zur Ablösung räumlich entfernter Mietobjekte wurden weitere Baumaßnahmen notwendig, die in zwei Bauabschnitten (BA) bewältigt wurden: 1. BA - Erweiterungsbau, 2. BA - Grundsanierung Altbau.

Erweiterungsbau 2010/2013Bearbeiten

Für die Erweiterung auf dem Grundstück wurden ein Amtsgebäude mit einer Nutzfläche von 2.300 m² und eine Tiefgarage geplant, wobei der Zugang zum Gebäude und die Erschließung von Alt- und Erweiterungsbau neu zu organisieren waren. Um auch eine ansprechende architektonische Gestaltung des Erweiterungsbaus zu erhalten, lobte das zuständige Staatliche Bauamt Nürnberg einen europaweiten Architektenwettbewerb aus. Preissieger wurde das Architekturbüro Köppen Rumetsch Architekten[4], dem eine städtebauliche Vervollständigung und Quartiersplatzaufwertung durch eine mäandrierend gemauerte Gebäudekubatur gelang.[5]

Den Bauauftrag für das dreigeschossige Verwaltungsgebäude mit Tiefgarage, welcher als Stahlbetonskelettbau konzipiert wurde, erhielt die Fa. Anton Schick GmbH & Co. KG aus Bad Kissingen.[6] Die Bauarbeiten begannen im September 2010, das Richtfest wurde im Juli 2011 begangen und zum Jahresende 2012 war der Bau vollendet. Der ca. 11,3 Mio. € teure Neubau konnte im Januar 2013 bezogen und am 30. Januar 2013 für den Publikumsverkehr eröffnet werden.[7] Herzstück dafür ist das Servicezentrum im Erdgeschoss; das gesamte Gebäude ist barrierefrei erschlossen. Der Haupteingang mit der Hausnummer 15 befindet sich nun am Stresemannplatz.

Generalsanierung Altbau 2013/2015Bearbeiten

Nach Fertigstellung des Erweiterungsneubaus konnte die Grundinstandsetzung des Altbaus in Angriff genommen werden. Eine neue vorgehängte Fassade dient der energetischen Ertüchtigung der Gebäudehülle. Sie ist in rhythmischem Wechsel von Glasfaserbetonelementen und Faserzementplatten gestaltet. Die Treppenhäuser wurden umgebaut, ein Archiv eingebaut und eine Kantine mit Küche erstellt. Umfangreiche Brandschutzmaßnahmen und die vollständige Erneuerung der gesamten Gebäudetechnik und Ausstattung waren einbegriffen.[8] Der Betrieb konnte im Juli 2015 aufgenommen werden, obwohl nicht alle Arbeiten abgeschlossen waren. Die Gesamtkosten der Generalsanierung wurden ursprünglich mit 12,6 Mio. € beziffert. Wegen anfänglich nicht erkannter erheblicher Mängel im Altbau und zusätzlicher Brandschutzmaßnahmen trat - wie im Dezember 2015 bekannt wurde - eine Kostensteigerung von 1,24 Mio. € ein, deren Übernahme durch den Freistaat Bayern vom Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags genehmigt wurde.[9]

AmtsbezirkeBearbeiten

Der Zuständigkeitsbereich des Finanzamtes umfasst, neben der Stadt Fürth, folgende Gebiete [10]

  • Stadt Langenzenn
  • Stadt Oberasbach
  • Stadt Stein
  • Stadt Zirndorf
  • Markt Cadolzburg
  • Markt Rosstal
  • Gemeinde Ammerndorf
  • Gemeinde Großhabersdorf
  • Gemeinde Obermichelbach
  • Gemeinde Puschendorf
  • Gemeinde Seukendorf
  • Gemeinde Tuchenbach
  • Gemeinde Veitsbronn
  • Gemeinde Wilhermsdorf

Steueraufkommen des Finanzamtes FürthBearbeiten

Das Finanzamt Fürth ist nach der Höhe des Steueraufkommens auf Platz 21 aller 76 Finanzämter des Freistaates Bayern zu finden (Stand: 01.01.2010).

Entwicklung des Steueraufkommens in Millionen Euro:

1950: 22,783 (44,56 Mio. DM)

1960: 95,862 (187,49 Mio. DM)

1970: 218,301 (426,96 Mio. DM)

1980: 565,422 (1.105,87 Mio. DM)

1990: 711,529 (1.391,63 Mio. DM)

2000: 814,518 (1.593,06 Mio. DM)

2002: 919,639

2003: 802,840

2004: 797,718

2005: 726,067

2006: 814,449

2007: 746,138

2008: 848,156

2009: 762,725

2010: 734,933

2011: 746,028

2012: 808,916

2013: 838,762[11]


LokalberichterstattungBearbeiten

  • Wolfgang Händel: Millionen für das Finanzamt. In: Fürther Nachrichten vom 11. Dezember 2009 - online
  • Birgit Heidingsfelder: Richtfest beim Neubau des Finanzamts. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 2011 - online
  • Birgit Heidingsfelder: Finanzamt: Der Altbau wird saniert. In: Fürther Nachrichten vom 26. Oktober 2012 - online
  • Claudia Ziob/Birgit Heidingsfelder: Finanzamt: Altbau wurde zum Rohbau. In: Fürther Nachrichten vom 25. September 2013 - online
  • Claudia Ziob: Finanzamt: Altbau wird bald bezogen. In: Fürther Nachrichten vom 30. Mai 2015 - online
  • Birgit Heidingsfelder: Finanzamt Fürth: Umzug läuft. In: Fürther Nachrichten vom 12. bzw. 14. Juni 2015 - online
  • fn: Nachschlag fürs Fürther Finanzamt. In: Fürther Nachrichten vom 10. Dezember 2015 (Druckausgabe)
  • czi: Stromausfall legte das Finanzamt lahm. In: Fürther Nachrichten vom 18. Dezember 2018 (Druckausgabe) bzw. Stromausfall: Fürther Finanzamt geschlossen. In: nordbayern.de vom 17. Dezember 2018 - online
  • Sebastian Müller: Finanzamt-Kantine schon wieder dicht. In: Fürther Nachrichten vom 13. März 2020 (Druckausgabe)
  • Gwendolyn Kuhn: Finanzamtskantine startet wieder. In: Fürther Nachrichten vom 21. September 2023 (Druckausgabe)
  • vnp: Wechsel an der Spitze des Finanzamts. In: Fürther Nachrichten vom 7. November 2023 (Druckausgabe)
  • Thomas Scherer: Finanzamt-Restaurant ist wieder offen für alle. In: Fürther Nachrichten vom 21. Februar 2024 (Druckausgabe)

WeblinksBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Internetauftritt des Finanzamt Fürth, Stand 21.07.2015 [1]
  2. Internetseite Finanzamt Fürth, Rubrik Geschichte, Stand 04. Juni 2015 online
  3. FrankenWiki, Stand 04. Juni 2015 - nicht mehr online verfügbar
  4. Wettbewerbsergebnis Erweiterung Finanzamt Fürth, Stand 04. Juni 2015 online
  5. Referenz Finanzamt Fürth auf Internetseite der Architekten Köppen Rumetsch, Stand 04. Juni 2015 online
  6. Referenz Bauvorhaben Finanzamt Fürth auf Internetseite der Baufirma A. Schick, Stand 05. Juni 2015 online
  7. Fürther Stadtnachrichten Nr. 1/2013 vom 16. Januar 2013, S. 3: Finanzamt zieht um online
  8. Referenz Finanzamt Fürth auf Internetseite des Büros Hetterich Architekten BDA, Stand 06. Juni 2015 online
  9. Zeitungsbericht der Fürther Nachrichten vom 10.12.2015 "Nachschlag fürs Fürther Finanzamt - Freistaat steckt weitere 1,24 Millionen Euro in die Sanierung"
  10. Internetauftritt des Finanzamt Fürth, Stand 21.07.2015 [2]
  11. Informationen zum Steueraufkommen des Finanzamts Fürth 2007 - 2013, abgefragt am 01. Juni 2015 [3]

BilderBearbeiten