Geschichte der Einwohnerwehr Fürth i. Bay. 1919-1921 (Broschüre)

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Geschichte der Einwohnerwehr Fürth i. Bay. 1919-1921 - Titelseite

Geschichte der Einwohnerwehr Fürth i. Bay. 1919-1921 ist ein Bericht des damaligen Kriegsheimkehrers und Augenzeugen Wolfgang Lippert, welcher als Oberleutnant d. R. am Garnisonsstandort Fürth als direkt Beteiligter in die Vorgänge rund um die Entstehung, Funktion und Auflösung der Einwohnerwehr Fürth involviert war.

Klappentext: "Unter besonderer Berücksichtigung der Organisation, der Waffenlager, dem Wirkungs- und Aufgabenkreis der einzelnen Abteilungen, des Kapp-Putsches und der Volkswehr-Arbeitergarde."

Vorwort

"Stellen wir uns gleich zu Anfang die Frage, durch welche Notwendigkeit ist eine Einwohnerwehr entstanden, so können wir uns die klare und kurze Antwort geben: „Durch die Folgeerscheinungen der Revolution!“ Und fragen wir uns weiter, was ist die Revolution? Hier kommen wir vom politischen Standpunkte aus zu folgendem Schlusse:

„Die Revolution ist politisch betrachtet ein Verbrechen, welches in dem Augenblick die Eigenschaft des Verbrechens verliert, in dem sie zum Rechte gelangt.“

Der Folgeschluss davon ist, daß die Selbstschutzorganisationen entstanden sind durch die Umwälzungen im Jahre 1918. Bei derartigen Betrachtungen pflegen wir uns in erster Linie Bilder der Vergangenheit oder große Männer und deren Taten wach zu rufen. Auch hier ist dies trefflich möglich inbezug auf die französische Revolution und Schiller's „Lied von der Glocke!“ Diesem Gedichte kann man mit Genugtuung die tiefen Eindrücke entnehmen, die die damalige französische Revolution auf Schiller und seine Zeitgenossen machte. Neben allen Schrecknissen und Greueln, die die Revolution brachte, schildert Schiller auch hier bereits den Selbstschutz, indem er schreibt:

„Freiheit und Gleichheit! hört man schallen,
Der ruhige Bürger greift zur Wehr,
Die Straßen füllen sich, die Hallen
und Würgerbanden zieh'n umher!“

Zwar ist in Deutschland die Umwälzung durch die Revolution im Jahre 1918 im allgemeinen ohne Blutvergießen vor sich gegangen, doch die sich daran anschließenden Revolten bilden teilweise dasselbe Bild, wie es uns Schiller in seiner Glocke von der französischen Revolution schildert. Diese Worte sollen vorausgenommen werden, da ich in den folgenden Zeilen absolut politisch einwandfrei reden will, ohne jedoch hier zu vergessen, meiner Meinung dahin Ausdruck zu geben, daß es bis jetzt keine Selbstschutzformation - soweit sie mir bekannt geworden - gegeben hat, die nicht mehr oder weniger eine bestimmte politische Richtung hatte. Doch auch hierüber wollen wir weiter keine Worte verlieren, denn wir müssen uns immer wieder sagen, daß es fast durchwegs Deutsche Männer gewesen sind, die ihr Vaterland liebten und es wieder zur vollen Blüte bringen wollten, die den Gedanken des Selbstschutzes nach den schmählichen Friedensbedingungen weiter verbreiteten, und für ihn und ihre Mitmenschen arbeiteten. Meine ursprüngliche Absicht, auf sämtliche Selbstschutzformationen der Stadt Fürth - es bestanden vor der Einwohnerwehr die militärischen Sicherheitsverbände und vor diesen die Volkswehr bzw. Volkswehrarbeitergarde - zurückzukommen, musste ich fallen lassen, da ich bereits an anderer Stelle diese Formationen zur Genüge streifte. Im ersten Kapitel lediglich werde ich mir erlauben, kurz auf die bereits im Jahre 1918 gegründete erste Selbstschutzformation zivilen Charakters, die Volkswehrarbeitergarde Fürth zurückzukommen."

Gliederung

  • I. Vorgeschichte, S. 5
  • II. Gründung und Tätigkeit der Einwohnerwehr, S. 11
  • Organisations- und Bereitschaftsplan der Einwohnerwehr Fürth, S. 26
  • Alarm- und Ausführungsbestimmungen, S. 32
  • Bericht der Gauleitung der Einwohnerwehr Fürth für die Unruhezeit vom 13. - 21. März 1920, S. 39
  • Allgemeines, S. 50

Siehe auch

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