Grundschule Frauenstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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! colspan="2" style="background: #05BB05;" | Grundschule Frauenstraße
 
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| Anschrift: || [[Frauenstraße]] 15
 
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| Erbaut: || [[1909]]
 
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| Baustil: || [[Historismus]]
 
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| Architekt: || [[:Kategorie:Stadtbaurat|Stadtbaurat]] [[Otto Holzer]]
 
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Monumentalbau
 
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| Schulleiter: || Knuth Schwandt
 
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Die '''Grundschule an der Frauenstraße''' ("Frauenschule") ist eine Grundschule in der [[Südstadt]].
 
  
 
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Der Schulbau nach Plänen von [[Stadtbaurat]] [[Otto Holzer]] wurde [[1909]] fertig gestellt und bezogen. Das im historisierenden Stil erbaute Gebäude vereinigt Elemente des Barock und Frühklassizismus.  
 
Der Schulbau nach Plänen von [[Stadtbaurat]] [[Otto Holzer]] wurde [[1909]] fertig gestellt und bezogen. Das im historisierenden Stil erbaute Gebäude vereinigt Elemente des Barock und Frühklassizismus.  
Als dreigeschossige Doppelanlage konzipiert mit ursprünglich getrennten Flügeln: Ostteil für Knaben, Westteil für Mädchen. Darauf nimmt auch die Bauplastik Bezug: Der Westrisalit ist mit zwei Knaben und einer Eule geschmückt, der Ostrisalit mit zwei Mädchen und einem Frauenkopf. Auf dem Bild Gesamtansicht von Norden sieht man den Eingang zum Knabenteil. Beide Risaliten wurden für den geschlechts-getrennten Aufgang zu den Klassenzimmern verwendet. Das Mittelteil (östlicher Aufgang) war den Knaben vorbehalten, der vordere, westliche Aufgang den Mädchen. Es war uns Buben streng verboten, diesen Mädchenaufgang zu benutzen. Wenn man sehr spät dran war (Nachmittagsunterricht) und daher den Mädchenaufgang benutzte, wurde man meistens erwischt und von der Lehrkraft am Ohr(!) zu seinem Klassenzimmer geführt. Die Bräuche waren damals - ich spreche von 1951 bis 1956 - streng. Prügeln war erlaubt, sogenannte "Pfötschle" - also mit dem Rohrstock auf die Hand schlagen, an der Tagesordnung. Wegziehen der Hand wurde mit weiteren Schlägen geahndet. "Verkehrte" - also Schläge auf den Fingerrücken, waren besonders gefürchtet, hielten uns Jungens aber nicht davon ab, Unfug zu machen.
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Als dreigeschossige Doppelanlage konzipiert mit ursprünglich getrennten Flügeln: Ostteil für Knaben, Westteil für Mädchen. Darauf nimmt auch die Bauplastik Bezug: Der Westrisalit ist mit zwei Knaben und einer Eule geschmückt, der Ostrisalit mit zwei Mädchen und einem Frauenkopf. Auf dem Bild Gesamtansicht von Norden sieht man den Eingang zum Knabenteil. Beide Risaliten wurden für den geschlechts-getrennten Aufgang zu den Klassenzimmern verwendet. Das Mittelteil (östlicher Aufgang) war den Knaben vorbehalten, der vordere, westliche Aufgang den Mädchen. Im Südosten des Schulgeländes befindet sich noch ein offener oktogonaler Pavillon mit einem Trinkbrunnen (nur vom Schulgelände aus zugänglich).  
Im Südosten des Schulgeländes befindet sich noch ein offener oktogonaler Pavillon mit einem Trinkbrunnen (nur vom Schulgelände aus zugänglich).  
 
  
 
Der Monumentalbau ist auf drei von vier Seiten umgeben von weiteren repräsentativen Bauten öffentlicher Nutzung, die in der gleichen Zeit entstanden:
 
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Dreigeschossiger, Putzbau mit Sandsteinrustikagliederungen, gewölbtem und steilem Walmdach, breiten Dachaufbauten und Dachgauben, Segmentrisaliten mit Bauplastik an den Schmalseiten und Eingangsrisalit mit Eingangsvorbau an der Nordseite, historisierend mit [[Heimatstil]]-Elementen, von [[Otto Holzer]], bezogen [[1909]]; Pavillon, offener, achteckiger Sandsteinquaderbau mit Spitzhelm und plastischem Dekor, gleichzeitig; Einfriedung, Gitterzaun auf Sandsteinquadermauer mit Sandsteinpfeilern, gleichzeitig.
 
Dreigeschossiger, Putzbau mit Sandsteinrustikagliederungen, gewölbtem und steilem Walmdach, breiten Dachaufbauten und Dachgauben, Segmentrisaliten mit Bauplastik an den Schmalseiten und Eingangsrisalit mit Eingangsvorbau an der Nordseite, historisierend mit [[Heimatstil]]-Elementen, von [[Otto Holzer]], bezogen [[1909]]; Pavillon, offener, achteckiger Sandsteinquaderbau mit Spitzhelm und plastischem Dekor, gleichzeitig; Einfriedung, Gitterzaun auf Sandsteinquadermauer mit Sandsteinpfeilern, gleichzeitig.
 
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Version vom 6. November 2017, 15:56 Uhr

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Die Grundschule an der Frauenstraße ("Frauenschule") ist eine Grundschule in der Südstadt. Schulleiter ist Knuth Schwandt.

Lage

Die Grundschule an der Frauenstraße befindet sich nördlich der Flößaustraße, westlich der Sonnenstraße, südlich der Kirche St. Heinrich und Kunigunde und östlich der Frauenstraße.

Bauliches

Der Schulbau nach Plänen von Stadtbaurat Otto Holzer wurde 1909 fertig gestellt und bezogen. Das im historisierenden Stil erbaute Gebäude vereinigt Elemente des Barock und Frühklassizismus. Als dreigeschossige Doppelanlage konzipiert mit ursprünglich getrennten Flügeln: Ostteil für Knaben, Westteil für Mädchen. Darauf nimmt auch die Bauplastik Bezug: Der Westrisalit ist mit zwei Knaben und einer Eule geschmückt, der Ostrisalit mit zwei Mädchen und einem Frauenkopf. Auf dem Bild Gesamtansicht von Norden sieht man den Eingang zum Knabenteil. Beide Risaliten wurden für den geschlechts-getrennten Aufgang zu den Klassenzimmern verwendet. Das Mittelteil (östlicher Aufgang) war den Knaben vorbehalten, der vordere, westliche Aufgang den Mädchen. Im Südosten des Schulgeländes befindet sich noch ein offener oktogonaler Pavillon mit einem Trinkbrunnen (nur vom Schulgelände aus zugänglich).

Der Monumentalbau ist auf drei von vier Seiten umgeben von weiteren repräsentativen Bauten öffentlicher Nutzung, die in der gleichen Zeit entstanden:

Besonders mit dem III. Städtischen Brause- und Wannenbad, im Volkssmund "Frauenbad" nach der Straße benannt, und im Weiteren auch mit dem Hardenberg-Gymnasium bildet die "Frauenschule" einen städtebaulich und architektonisch stimmigen Komplex.

Beschreibung des Baudenkmals

Dreigeschossiger, Putzbau mit Sandsteinrustikagliederungen, gewölbtem und steilem Walmdach, breiten Dachaufbauten und Dachgauben, Segmentrisaliten mit Bauplastik an den Schmalseiten und Eingangsrisalit mit Eingangsvorbau an der Nordseite, historisierend mit Heimatstil-Elementen, von Otto Holzer, bezogen 1909; Pavillon, offener, achteckiger Sandsteinquaderbau mit Spitzhelm und plastischem Dekor, gleichzeitig; Einfriedung, Gitterzaun auf Sandsteinquadermauer mit Sandsteinpfeilern, gleichzeitig.

Zeitzeugenberichte

Es war uns Buben streng verboten, diesen Mädchenaufgang zu benutzen. Wenn man sehr spät dran war (Nachmittagsunterricht) und daher den Mädchenaufgang benutzte, wurde man meistens erwischt und von der Lehrkraft am Ohr(!) zu seinem Klassenzimmer geführt. Die Bräuche waren damals - ich spreche von 1951 bis 1956 - streng. Prügeln war erlaubt, sogenannte "Pfötschle" - also mit dem Rohrstock auf die Hand schlagen, an der Tagesordnung. Wegziehen der Hand wurde mit weiteren Schlägen geahndet. "Verkehrte" - also Schläge auf den Fingerrücken, waren besonders gefürchtet, hielten uns Jungens aber nicht davon ab, Unfug zu machen.

»Zeitverschiebung«

Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:



  • Foto alt: historische Postkarte (Frauenschule ganz rechts im Bild)
  • Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)

Literatur

Bilder