Hans Julius Freiherr Ecker von Eckhofen

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Hans Julius Freiherr Ecker von Eckhofen (geb. 28. Februar 1796 in Nürnberg[1]; gest. 4. Dezember 1848[2] in Kempten[3]) war der Sohn des Freimaurers und Schriftstellers Johann Janus Joseph Karl (auch Hans Karl) Freiherr Ecker von Eckhofen auf Berg (1754 - 1809).[4][5]

Als Leutnant im königlichen 9. Linieninfanterieregiment und Generaladjutant bei der 2. Infanteriebrigade des Generalkommandos München in Augsburg tätig, wurde ihm und seinen sämtlichen Nachkommen am 30. Mai 1817 der Freiherrentitel bestätigt und in die bayerische Adelsmatrikel eingetragen.[6]

Im Jahr 1822 schrieb er sich in die Ludwigs-Maximilians-Universität zu Landshut ein; die gewählte Fachrichtung ist nicht vermerkt.[7]

Ecker von Eckhofen war anfangs kgl. bayer. Revierförster zu Bergheim[8] (heute Augsburg-Bergheim), ließ sich aber aus dem Forstdienst entlassen und trat bei der Oberzollinspektion Augsburg in den Zolldienst ein. Von dort kam er 1832 als „Controleur” nach Fürth[9][10], hatte seine Dienstwohnung im kgl. Hall- und Maut-Amtsgebäude (Hs.-Nr. 401, I. Bez.) und wurde hier im Januar 1835 zum Hauptzollamtsverwalter befördert. Er trat 1834 die Nachfolge von Freiherr Alexander von Reitzenstein als Oberst des Landwehrregiments an.[11] Die Offiziere des königlichen Landwehrregiments beantragten anlässlich seiner Versetzung am 25. März 1839 – wie bei seinem Vorgänger – ebenfalls die Verleihung des Ehrenbürgerrechts. Stadtmagistrat und Gemeindekollegium gaben ihre Zustimmung.

Am 7. April 1839 wurde dem Ecker von Eckhofen durch eine magistratische Deputation das Ehrendiplom überreicht. Im Gasthaus zum „Kronprinzen“ fand ein Festessen statt, auf dem der Kreiskommandant der Landwehr, Graf Friedrich von Pückler-Limpurg, den ersten Toast seiner Majestät dem König darbrachte. Die Regimentsmusik spielte einen für diese Feier komponierten Marsch (von Lehrer Barfuß); außerdem wurde ein von Regimentsaktuar Wagner gedichtetes Lied gesungen, „in welches alle Anwesenden gerührt einstimmten.“ Der Text wurde im «Fürther Tagblatt» vom 9. April 1839 veröffentlicht.[12] Anschließend erlebte die Stadtverwaltung noch einen kleinen Schrecken: die Regierung von Mittelfranken machte darauf aufmerksam, dass die Verleihung des Ehrenbürgerbriefs unrechtmäßig erfolgt sei, weil dazu die erforderliche königliche Genehmigung nicht vorlag. Diese ist aber dann durch Ludwig I. nachträglich zu "Rom, 6. Mai 1839" gegeben worden.[13]

Hans Julius Freiherr Ecker von Eckhofen wurde im Tausch mit Johann Nepomuck Raith, der nach Fürth kam, als Hauptzollamts-Verwalter nach Passau versetzt.[14] Im November 1844 folgte in gleicher Eigenschaft die Versetzung von Passau nach Bamberg an das dortige Hauptzollamt.[15] Im Mai 1847 kaufte Ecker von Eckhofen den „Fränkischen Merkur“ vom Sohn des ersten Bamberger Bürgermeisters und überzeugten Liberalen Franz Ludwig von Hornthal, der einmal die Fürther Talmudschule besucht hatte. Er bereitete hiermit den Anhängern der republikanischen Ideen den Boden.[16]

Familie[Bearbeiten]

Hans Julius Freiherr Ecker von Eckhofen heiratete am 15. November 1824 in Augsburg Karoline Rosine von Hailbronner aus Ulm.[8] Kurz nach der Geburt des ersten Kindes Hans Karl, der schon im Alter von 5 Jahren sein Leben ließ[17], verstarb am 24. September 1825 in Augsburg die 23 Jahre junge Revierförstersgattin.[18][19] Aus der zweiten Ehe mit Wilhelmine, geb. Fischer, geschlossen am 20. Juli 1826, gingen folgende Kinder hervor:[2]

  • Anna Carolina Freiin Ecker von Eckhofen (geb. 29. März 1827), Zwillingsschwester von Carolina Anna
  • Carolina Anna Freiin Ecker von Eckhofen (geb. 29. März 1827), Zwillingsschwester von Anna Carolina, heiratete am 19. Juni 1848 Aloys Ritter von Peter, k. b. Oberzollinspektor der Hauptzollämter Hof und Bayreuth
  • Hans Ludwig Oskar Freiherr Ecker von Eckhofen (geb. 17. Juli 1828 in Bobingen, gest. am 27. Juli 1895 in Eggenberg/Graz), Dr. phil, k. b. Professor an der landwirtschaftl. Zentralschule in Weihenstephan, seit August 1868 Besitzer des landwirtschaft. Guts St. Gotthard/Steiermark (heute Ortsteil von Graz-Andritz), heiratete am 26. September 1866 Clara Edle von Robert
  • Hans Carl Edgar Freiherr Ecker von Eckhofen (geb. 17. Juni 1830 in Augsburg), heiratete am 21. September 1867 Bertha von Sicherer; war Besitzer von Schloss Eckhofen bei Graz/Steiermark
  • Alexander Joseph Freiherr Ecker von Eckhofen (geb. 12. April 1834 in Fürth[20][21]; gest. 16. März 1835 in Fürth)

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Heinrich Joachim Jäck: Zweites Pantheon der Literaten und Künstler Bambergs vom XI. Jahrhunderte bis 1843, S. 25, Bamberg Januar 1843 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek gibt Bamberg an, im Gothaischen genealog. Taschenbuch wird dagegen Nürnberg als Geburtsort genannt, was nach Forschungen von Dr. Ottobert L. Brintzinger, Kiel historisch belegt ist
  2. 2,0 2,1 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 34. Jg. 1884, S. 181/182 - Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  3. nach Mitteilung von Dr. Ottobert L. Brintzinger, Kiel vom 30. Mai 2020
  4. Heinrich Joachim Jäck: Pantheon der Literaten und Künstler Bambergs, Nr. 30 vom 16. August 1812, S. 235 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  5. Hans Karl von Ecker und Eckhoffen - Freimaurer-Wiki online
  6. Bekanntmachung im Allgemeinen Intelligenzblatt für das Königreich Baiern 1818, VII. Stück vom 11. Februar 1818, S. 156/157 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  7. Franz Xaver Freninger: „General-Repertorium über sämmtliche an der Ludwigs-Maximilians-Universität zu Landshut von 1800 - 1826 immatrikulirte Studirende.”, Friedberg 1861 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  8. 8,0 8,1 Johannes Mittensteiner: "Verzeichniß aller in der königl. baierischen Stadt Augsburg evangelischen Theils im Jahr 1824 geschlossenen Ehen." 15. November 1824 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  9. Regierungsblatt für das Königreich Bayern, Nr. 33/1832 vom 1. September 1832, S. 575 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  10. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1833, Hallamt Fürth, S. 119 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  11. Dr. Fronmüller sen.: Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1871, S. 219
  12. Fürther Tagblatt Nr. 57/1839 vom 9. April 1839, S. 309 - 311 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  13. Dr. Schwammberger: Fürther Ehrenbürger. In: Fürther Heimatblätter 1959, Nr. 7, S. 127
  14. Königlich-Bayerisches Intelligenz-Blatt von Niederbayern vom 2. April 1839, Dienstes-Nachrichten, S. 186 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  15. Regierungsblatt für das Königreich Bayern, Nr. 51 vom 6. Dezember 1844, Dienstes-Nachrichten, S. 975 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  16. Richard Winkler: „Ein wahrhaft Revolutionär zu nennendes Blatt“. Der Fränkische Merkur als Presseorgan der demokratischen Bewegung in Bamberg im Revolutionsjahr 1848. Frankenland - Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege, 1998, S. 161 - 168 – online
  17. Johann Nikolaus Bohn: „Verzeichniß aller Personen, welche in dem zurückgelegten 1830sten Jahre in […] Augsburg Evangelischen Theils gestorben sind.” - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  18. Johann Nikolaus Bohn: „Verzeichniß aller derjenigen Personen, welche in dem zurückgelegten 1825sten Jahre in […] Augsburg Evangelischen Theils gestorben sind.” -Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  19. Johannes Degmair: „Rede am Grabe der Tit. Frau Karoline Freifrau von Ecker von Eckhoffen, geborne von Hailbronner, […]”, Augsburg 1825 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  20. Kirchenbücher Unsere Liebe Frau, Taufen 1828–1862, S. 16
  21. Taufpaten: 1. Alexander von Reitzenstein-Hartungs, kgl. Kämmerer und Oberzollinspektor; 2. Joseph von Zitzmann, Major im 11. Linien-Infanterie-Regiment, Ehrenkreuz des Ludwigsordens, Ritter der kaiserl. frz. Ehrenlegion und des kaiserl. russ. St.-Wladimir-Ordens, vertreten durch seine Schwester Cunigunde, im Dienste der Freifrau von Ecker in Bamberg

Bilder[Bearbeiten]