Heilig-Geist-Kirche

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Die Heilig-Geist-Kirche auf der Hardhöhe, 2021
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Kirche
Heilig-Geist-Kirche
Konfession
evangelisch-lutherisch
Weihedatum
3. November 1963
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Gebäude
Heilig-Geist-Kirche
Straße / Hausnummer
Max-Planck-Straße 15
Postleitzahl
90766
Objekt
Evangelisch-Lutherische Heilig-Geist-Kirche (Pfarrkirche)
Baujahr
1963
Denkmalstatus besteht
Ja
Akten-Nr.
D-5-63-000-1697 (1)
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth
Ehemals (abgerissen)
Nein
Baustil
Brutalismus
Architekt
Theo Steinhauser
Geo-Daten
49° 28' 46.02" N
10° 57' 16.62" E
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Die Heilig-Geist-Kirche ist eine evangelische Kirche im Stadtteil Hardhöhe.

Geschichte, Beschreibung und Ausstattung

Als zum Ende der 1950er Jahre der neue Stadtteil Hardhöhe entstand, brauchte man auch eine evangelische Kirche. Die Gemeinde gehörte bis zur Fertigstellung der neuen Kirche im Jahr 1963 zu St. Martin. Der Architekt Theo Steinhauser (München) plante eine Kirche mit 430 Plätzen, dazu ein Gemeindezentrum mit Saal, Jugendräumen, Wohnungen für Hauptamtliche; die Gebäude gruppieren sich um einen beruhigten Innenhof. Am 15. Juli 1962 wurde die Grundsteinlegung vorgenommen, als erstes wurde im Juli 1963 das Gemeindehaus fertiggestellt, am 3. November 1963 fand die Kirchweihe statt. Die Pfarrhäuser wurden im Jahr darauf ergänzt.

Die Altarwand schmückt ein Betonrelief 'Pfingsten' von Karlheinz Hoffmann (München), es stellt die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger dar. Paramente an Kanzel und Altar stammen von Inge Gulbransson, der Ehefrau des bekannten, 1961 jung verstorbenen Kirchenarchitekten Olaf Andreas Gulbransson. Ein einziges Buntglasfenster von Arno Bromberger (Vaterstetten) befindet sich in der Taufkapelle, es stellt eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes dar und eine Wasserfläche, in der sich die obere Hälfte des Fensters spiegelt. Die Orgel stammt von der renommierten Orgelbauwerkstatt Steinmeyer (Oettingen).

Nicht nur der Innenhof ist sehr ruhig, die Kirche liegt abseits vom Lärm und den Straßen der Stadt und wirkt mit seiner Struktur aus Beton, Klinker und Glas auch selbst schlicht und unauffällig. Der Glockenturm misst 30 Meter in der Höhe, die Glocke wurde am 6. Dezember 1963 in Sinn (Dillkreis) gegossen und wiegt 30 Zentner. Die Glocke verfügt über einen d-Schlagton und enthält als Symbol eine Taube. Auf der Glocke befindet sich ein laufendes Schriftband mit folgendem Bibeltext aus Römer 8, Vers. 14: Welche der Geist des Gottes treibet, die sind Gottes Kinder.[1] Auch der Innenraum, der zum Altar hin leicht ansteigt, ist zurückhaltend gestaltet, die Wände sind weitgehend schmucklos. Die Betonplastik an der Altarwand wurde vom Münchner Bildhauer Karlheinz Hofmann gestaltet. Sie stellt das Pfingstwunder dar. Altarkreuz und -leuchter stammen vom selben Bildhauer.[2]

Da die Kirchengemeinde und damit die Zahl der Gottesdienstbesucher schrumpfte, wurden eine Verkleinerung des Kirchenraumes auf 250 Sitzplätze und der Einbau eines Gemeindezentrums in die Kirche vorgenommen. Die Umgestaltung wurde zwischen 2011 und 2013 durch den Architekten Theo Steinhauser ausgeführt, der die Kirche auch plante.

Der in der Gemeinde 16 Jahre lang tätige Pfarrer Götz-Uwe Geisler wurde am 24. Februar 2019 mit einem festlichen Gottesdienst verabschiedet.[3] Ab dem 1. September 2019 begann Pfarrer Norbert Ehrensperger seinen Dienst in der Gemeinde.

Am Wochenende vom 3. November zum 5. November 2023 feierte die Gemeinde ihr 60-jähriges Bestehen mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten und Gottesdiensten. Zu sehen war auch eine Chronik der letzten 60 Jahre der Gemeinde der Heilig-Geist-Kirche. 2024 wurde das frühere, in direkter Nachbarschaft zur Grund- und Mittelschule Soldnerstraße liegende Gemeindehaus der Heilig-Geist-Kirche in eine Ganztageseinrichtung umgebaut. Die Wertraum-Unternehmensgruppe, die Eigentümerin, sanierte das Gebäude für die Bedarfe der Schule aufwändig.[4]

Beschreibung des Baudenkmals

Betonbau mit großflächiger Verglasung, Sichtziegelwänden und voll verglaster niedriger Eingangsfront, querrechteckiger Saalraum unter zur Altarwand ansteigendem Pultdach; mit Ausstattung; Campanile, Betonbau, sämtlich von Theo Steinhauser, Weihe 1963. Der Innenbereich wurde 2012/13 für knapp 3.32 Mio Euro vollständig saniert. Im September 2019 wurden die letzten Sanierungsarbeiten am Gebäude vorgenommen. Diese beinhalteten im Wesentlichen die Sanierung des Kirchenturms, der bei den allgemeinen Sanierungsmaßnahmen noch ausgespart wurde. Die Instandhaltungsarbeiten des Kirchenturms veranschlagen nochmals ca. 200.000 Euro. Den Löwenanteil der Sanierungsgelder für den Turm konnte über eine Fundraisingaktion eingeholt werden bzw. durch Rücklagen abgebildet werden. Die letzte Finanzierungslücke von ca. 30.000 Euro übernahm die Landeskirche. Für die Dauer der Sanierungsarbeiten am Turm schwieg die Kirchenglocke von September bis November 2019.[5]

Chronik 1962 – 2013

[6]

  • Frühjahr 1963 die Heilig-Geist-Gemeinde wird selbständig (vorher zu St. Martin gehörend)
  • 15.07.1962 Grundsteinlegung der Kirche durch Dekan Christian Rieger
  • Juli 1963 Fertigstellung des Gemeindehauses
  • 9.08.1963 Richtfest Kirche
  • 13.10.1963 erste Kirchenvorstandswahl: dem Gremium gehören an Dr. Dieter Weißenfels, Adolf Memmert, Heinz Gabler, Franz Helgereth, Ursula Engemann, Siegfried Thomas, Ludwig Hilf, Gerlinde Groß, Rolf Werner, Fritz Hundt, Karl Förster, Kurt Dartsch
  • 3.11.1963 Einweihung der Kirche mit Festgottesdienst durch OKR Dr. Eugen Giegler und Landesbischof Dr. Hermann Dietzfelbinger
  • 19.12.1963 die erste Glocke, ein Geschenk der Muttergemeinde St. Martin, wird installiert. Sie trägt die Symbole Kreuz, Alpha und Omega
  • 1964 Gründung des Kirchenchores
  • 3.07.1966 drei weitere Glocken der Firma Gebr. Riencker, Sinn/Dillkreis, kommen in den 30 Meter hohen Glockenturm. Heilig-Geist Glocke mit dem Symbol der Taube, Friedensglocke mit Ankerkreuz, Taufglocke mit Fisch Symbol
  • 5.11.1967 die neue Orgel von der Firma Steinmeyer & Co. Oettingen wurde mit einem Orgelkonzert feierlich eingeweiht. Technische Ausstattung mit Schleifladen und mechanischer Traktur, zwei Manuale und ein Pedal.
  • 1971 das Tauffenster (Buntglasfenster Taube nach Entwurf des Künstlers Arno Bornberger, Vaterstetten) wird von Einbrechern eingeschlagen und muss aufwendig in der Hofkunstanstalt München repariert werden
  • 2.-6.11.1983 Festprogramm zum 20jährigen Kirchenjubiläum
  • Juni 1985 Gründung des Posaunenchors
  • Juli 1986 Beginn der Sanierungsarbeiten an der Kirche und am Kirchenturm
  • 4.07.1993 Brandanschlag auf das Gemeindehaus, auch Kirchendiebstähle häufen sich
  • 1996 Kirchenrenovierung erneut in der Jahresbaufeststellung angemeldet. Auch eine Orgelrenovierung wäre notwendig, aber „keine Mittel vorhanden“.
  • 20.03.1997 erste Probe vom neuen Gospelchor „Red´n Blue“, Leitung Gerhard Dresel
  • 1998 Kirchenrenovierung – neue Beleuchtung, Sanierung der Wände, Renovierung der Bänke
  • April 2000 der Kirchenvorstand lehnt die Montage einer Mobilfunkantenne auf dem Kirchturm ab
  • 2.-3.01.2003 Sturmtief „Calvann“ beschädigt das Blechdach der Kirche auf ca.70 qm
  • November 2003 wegen eines Brandes in der Grundschule Soldnerstraße wird die 4. Klasse und die Mittagsbetreuung befristet im Gemeindehaus untergebracht
  • Mai 2004 nach Beschwerden beim Ordnungsamt Fürth wegen dem Geläut der Kirche wird der Uhrenschlag ab Samstag 18 h eingestellt
  • 4.11.2009 45 Jahre Kirchenchor, Jubiläum und Empfang
  • Mai 2010 der KV beschließt eine Funkuhr und eine Fernsteuerung für die Glocken
  • 31.10.2010 25. Jubiläum des Posaunenchores
  • 15.11.2010 der KV beschließt den Verkauf des Gemeindehauses und den Umbau der Kirche
  • 8.11.2011 letzter Gottesdienst in der alten Kirche
  • 1.04.2012 die Konfirmation findet wegen der Kirchenbaustelle in St. Martin statt
  • Oktober 2012 durch Bauarbeiten wird die Glockenturm Elektrik beschädigt, kein Glockenschlag und die Turmuhr steht auch still
  • 14.04.2013 die Konfirmation findet umbaubedingt in der Auferstehungskirche statt
  • 3.11.2013 Wiedereinweihung der Kirche und 50jähriges Kirchen Jubiläum


Literatur

Lokalberichterstattung

  • Armin Leberzammer: Kirche wird verkleinert. In: Fürther Nachrichten vom 9. Dezember 2010 - online
  • fn: Pfarrer verlässt Heilig Geist - Götz-Uwe Geisler zieht es nach 16 Jahren nach Nürnberg. In: Fürther Nachrichten vom 31. Januar 2019 (Druckausgabe)
  • fn: Die Turmuhr schweigt bis November. In: Fürther Nachrichten vom 22. August 2019 (Druckausgabe)
  • vnp: Hardhöhe: Nostalgie zum 60. Geburtstag. In: Fürther Nachrichten vom 2. November 2023 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sch.: Glocke für Heilig Geist. In: Fürther Nachrichten vom 20. Dezember 1963 (Druckausgabe)
  2. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt - Band 2, Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 45-46.
  3. fn: Pfarrer verlässt Heilig Geist. In: Fürther Nachrichten vom 31. Januar 2019
  4. BGMA: Weiterer Meilenstein für Ganztagesbetreuung. In: INFÜ, Nr. 23/2024 vom 18. Dezember 2024, S. 21
  5. fn: Die Turmuhr schweigt bis November. In: Fürther Nachrichten vom 22. August 2019, S. 27
  6. Chronik auszugsweise aus der Festschrift „50 Jahre Heilig-Geist-Kirche 1963-2013“ der Kirchengemeinde Heilig-Geist erstellt

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