Jüdischer Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gibt zwei '''Jüdische Friedhöfe''' in Fürth:
|Straße=Nähe Weiherstraße
 
|Objekt=[[Jüdischer Friedhof#Alter Jüdischer Friedhof Fürth|Alter Israelitischer Friedhof]]
 
|Akten-Nr=D-5-63-000-1452
 
|lat=49.477396
 
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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
 
}}
 
__TOC__
 
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Es gibt zwei '''Jüdische Friedhöfe''' in Fürth.
 
 
 
== Alter Jüdischer Friedhof Fürth ==
 
[[Datei:Jüdischer Friedhof Jan 2019.jpg|miniatur|rechts|Alter jüd. Friedhof in der Innenstadt, 2019]]
 
 
 
[[Bild:Jüdischer Friedhof Fürth 1705.jpg|mini|right|Kupferstich von [[Johann Alexander Boener]], [[1705]]]]
 
 
 
Der „Alte Jüdische Friedhof'“ („Judenheckisch“) stammt aus dem Jahre [[1607]]. Er umfasst heute nur noch 1,7 Hektar. Er befindet sich in der Nähe der [[Stadthalle]] am Hang zur [[Rednitz]]. Er ist seit 1653 mit einer hohen Mauer umgeben und hatte bis zur Reichsprogromnacht ein [[Taharahaus]]. Es liegen hier über 20.000 Tote begraben. Heute sind, im Lauf der Zeit und durch Schändungen, nur noch etwas über 6.300 Grabsteine erhalten. Er ist auch heute noch einer der ältesten, größten und bedeutendsten Jüdischen Friedhöfe in Deutschland und in Europa.
 
 
 
Bei ihm war das erste [[Rednitzstraße 28|Jüdische Krankenhaus]] angesiedelt.
 
 
 
Der älteste Teil dieses Friedhofs wurde [[1705]] von [[Johann Alexander Boener]] in seiner Kupferstichsammlung mit abgebildet.
 
 
 
Die erste Beerdigung auf ihm fand am ''[[11. November]] [[1607]]'' für ''Ascher Anschel Herrlingen'' und die letzte Beerdigung fand im ''[[3. April]] [[1936]]'' für ''Ella Oettinger'' statt.
 
 
 
Es gibt die Geschichte, dass [[Joseph Süß Oppenheimer]] auf diesem Friedhof begraben liegt.
 
 
 
Berühmte Fürther, die hier ruhen:
 
 
 
* [[Bermann Fränkel]]
 
* [[Meschullam Salman Kohn]]
 
* [[Wolf Hamburger]]
 
* [[Isaak Loewi]]
 
* [[Sigmund Grünsfeld]]
 
* [[Salomon Berolzheimer]]
 
* [[Samson Landmann]]
 
* [[David Morgenstern]]
 
* [[Wolf Wilhelm Mailaender]]
 
* [[Baruch Rapaport]]
 
* [[David Strauss]]
 
* [[Alfred Louis Nathan]] und seine Eltern
 
* [[Wilhelm Königswarter]]
 
 
 
Aufgrund der Wiederansiedlung von Juden in Nürnberg seit 1806 wurde der Friedhof bis 1863 auch von Nürnberger Juden belegt. Im November 1863 kündigte die jüdische Gemeinde Fürth dieses Mitbenutzungsrecht, am 28. Februar 1864 weihte der Fürther Rabbiner [[Isaac Loewi]] den "Alten Jüdischen Friedhof" in Nürnberg an der heutigen Bärenschanzstraße (der mittelalterliche Friedhof lag an der heutigen Münzgasse).
 
 
Der alte Jüdische Friedhof Fürth ist Standort A 8 („Der Israelitische Friedhof“) des [[Stadt-Ökologischer-Lehrpfad Fürth |Stadt-Ökologischen Lehrpfades Fürth]].
 
 
 
=== Beschreibung des Baudenkmals ===
 
 
 
Nordteil 1604 angelegt, um 1800 nach Süden zu erweitert, mit über 1000 Grabsteinen vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert; Friedhofsmauer, z. T. verputzte Sandsteinquadermauer, frühes 17. Jahrhundert und frühes 19. Jahrhundert. Der Denkmalschutz besteht schon seit 9. Juli 1954, es ist somit eines der ersten Objekte in Fürth, die unter Denkmalschutz gestellt wurden.</br>
 
Dr. [[Markus Elias]], Schuldirektor der Fürther [[Israelitische Bürgerschule|Israelitischen Realschule]] schrieb in der Zeitschrift "[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]" vom [[27. Januar]] [[1927]]. einen Artikel über den alten jüdischen Friedhof in Fürth: "Wie Steine reden" <ref>"Wie Steine reden" siehe in ''alemannia-judaica'' [http://www.alemannia-judaica.de/fuerth_friedhof.htm Wie Steine reden''"]</ref>. In diesem Beitrag werden besonders die Gräber der Rabbinen [[Menachem Man]], Wolf Butschatscher, [[Elieser Heilbronn]], [[Bermann Fränkel]], [[Baruch Rapaport]], [[David Strauss]], [[Josef Steinhardt]], [[Hirsch Josef Janow]], [[Meschullam Salman Kohn]] und auch [[Wolf Hamburger]] gewürdigt.
 
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== Neuer Jüdischer Friedhof Fürth ==
 
[[Bild:Neuer Jüdischer Friedhof Fürth1.jpg|mini|right|Neuer Jüdischer Friedhof Fürth 2010]]
 
 
 
Der neue "Jüdische Friedhof" von [[1906]] befindet sich in der [[Erlanger Straße]] neben dem [[Hauptfriedhof | Städtischen Friedhof]]. Er hat sein eigene Aussegnungshalle. Er ist auch heute noch der Friedhof der [[Fiorda| Jüdischen Gemeinde Fürth]] (Israelitische Kultusgemeinde Fürth).
 
 
 
Berühmte Fürther, die hier ruhen:
 
 
 
* [[David Spiro]]
 
* [[Jean Mandel]]
 
* [[Leo Rosenthal]]
 
* [[Hugo Nothmann]]
 
* [[Jakob Salzträger]]
 
* [[Albert Rosenfelder (Kommerzienrat)|Albert Rosenfelder]]
 
* [[Max Holzinger]]
 
* [[Paul Mailaender]]  [[Bergbräu]]
 
 
 
Im Friedhof befindet sich ein Ehrenmal für die gefallenen jüdischen Soldaten des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]es aus Fürth.
 
 
 
Die Aussegnungshalle des Friedhof wurde [[1902]] unter dem renommierten Fürther Architekten [[Adam Egerer]] im Stil der klassischen Neorenaissance errichtet. In der Aussegnungshalle befindet sich seit [[1997]] eine Gedenktafel für alle aus Fürth stammenden Juden, die in der Nazidiktatur umgekommen oder verschollen sind.
 
 
 
Beide Friedhöfe sind auch heute noch im Besitz der Gemeinde und werden von ihr unterhalten.
 
Der alte Friedhof ist heute nicht mehr öffentlich zugänglich, um die Totenruhe zu wahren.
 
 
 
=== Beschreibung des Baudenkmals ===
 
{{Gebäude
 
|Straße=Erlanger Straße
 
|Hausnummer=99
 
|Objekt=Neuer Israelitischer Friedhof
 
|Akten-Nr=D-5-63-000-210
 
|Baujahr=1901
 
|Baustil=Klassizismus; Neurenaissance
 
|Architekt=Adam Egerer
 
|lat=49.487385
 
|lon=10.993948
 
|Gebäude besteht=Ja
 
|Denkmalstatus besteht=Ja
 
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
 
}}
 
[[1901]]/02 angelegt, [[1906]] eröffnet, mit Grabdenkmälern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; Leichenhalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach und Mittelrisalit mit Blendportikus und Freitreppe, klassizistische [[Neurenaissance]], von [[Adam Egerer]], gleichzeitig; Kriegerdenkmal für [[1914]]/[[1918]] mit Mahnmal für die jüdischen Opfer des [[Nationalsozialismus]], konkave Kalksteinwand mit Inschrifttafeln, von Arch. Maier, [[1923]], Mahnmal von Max Seufert, [[1949]]; Einfriedung an der [[Erlanger Straße]], Sandsteinquadermauer und Pfeilerportal mit Gittertor, gleichzeitig.
 
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== »Zeitverschiebung« ==
 
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
 
 
 
{{ImageSlider|Bild1=Israelitischer Friedhof (einst).jpg|Bild2=Israelitischer Friedhof (jetzt).jpg|width=900px}}
 
 
 
* Foto alt: historische Aufnahme um 1907 (L. Kriegbaum, Nürnberg)
 
* Foto neu: Aufnahme von 2017 (Foto und Anpassung: [[Robert Söllner]])
 
 
 
== Tourismus ==
 
*''Ein guter Ort'' - Der alte Israelitische Friedhof in Fürth, Stadtrundgang des Vereins [[Geschichte Für Alle e. V.]]
 
*''Wovon die Steine zeugen'', Stadtspaziergang der [[Tourist-Information]]
 
*''Jüdisches Leben - damals und heute'', Stadtspaziergang der [[Tourist-Information]]
 
 
 
== Literatur, Medien ==
 
* ''Wider das Vergessen - Spurensuche auf dem alten jüdischen Friedhof in Fürth''. Fernsehreportage der Redaktion point, Otto-Seeling-Promenade 2 - 4, 90762 Fürth, November 1997
 
 
 
* Gisela Naomi Blume: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der alte jüdische Friedhof in Fürth]], 2007
 
 
 
* Gisela Naomi Blume: ''[[Der neue jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der neue jüdische Friedhof in Fürth]], 2019
 
 
 
* Gisela Naomi Blume: ''Präsentation der Halle im neuen jüdischen Friedhof Fürth. Nach Abschluss der Restaurierung am 29. November 2010''. Fürth 2010
 
 
 
* Alexander Mayer: ''"Ganz besonders hervorzuheben ist die Renovierung der Jüdischen Aussegnungshalle"''. In: Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 67 vom 27. Februar 2011, S. 6 - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-67.pdf im Internet]
 
 
 
* Gesa Werner: ''Der alte jüdische Friedhof''. In: Altstadtbläddla, [[Altstadtverein St. Michael]] Fürth, Ausgabe 45, 2011/12
 
 
 
==Lokalberichterstattung==
 
* Johannes Alles: ''Akribische Arbeit: Das Gedächtnis des Fürther Judentums''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. Juli 2019 - [https://www.nordbayern.de/region/1.9124329 online abrufbar]
 
* Armin Leberzammer: ''Auf den Spuren der jüdischen Vergangenheit''. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2022 (Druckausgabe)
 
 
 
== Siehe auch ==
 
* [[Rednitzstraße 32]]
 
* [[Hauptfriedhof]]
 
* [[Gisela Naomi Blume]]
 
* [[Holocaust-Denkmal]]
 
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
 
* [[Orte der Verfolgung und des Gedenkens]]
 
* [[Fiorda]]
 
 
 
== Weblinks ==
 
* Die jüdischen Friedhöfe in Fürth, 2003. In: Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum - [http://www.alemannia-judaica.de/fuerth_friedhof.htm Alemannia Judaica]
 
* [http://www.juedische-fuerther.de/ Jüdische Fürther] - ein Projekt von Gisela Naomi Blume
 
==Einzelnachweise==
 
<references />
 
 
 
== Bilder ==
 
{{Bilder dieses Gebäudes}}
 
  
 +
* [[Alter Jüdischer Friedhof]]
 +
* [[Nuer Jüdischer Friedhof]]
  
 
[[Kategorie: Fiorda]]
 
[[Kategorie: Fiorda]]

Version vom 11. Oktober 2022, 09:30 Uhr

Es gibt zwei Jüdische Friedhöfe in Fürth: