Kaufmann Kohler: Unterschied zwischen den Versionen

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Kaufmann Kohler war Sohn des Kleiderhändlers Moses Kaufmann (1810-1886) und der Babette Löwenmayer (1815- 1905) aus Sulzbürg, Oberpfalz, der Schwester des dortigen Rabbiners Mayer Löwenmayer <ref>sämtliche genealogischen Daten nach "GENi" zu "Kaufmann Kohler" und Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." [http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/work3?id=0931&suchename=Kohler – online]</ref>. Am [[28. August]] [[1870]] heiratete Kaufmann Kohler Johanna Einhorn, die Tochter des  David Einhorn, des Rabbiners von Temple Beth-El in New York.
 
Kaufmann Kohler war Sohn des Kleiderhändlers Moses Kaufmann (1810-1886) und der Babette Löwenmayer (1815- 1905) aus Sulzbürg, Oberpfalz, der Schwester des dortigen Rabbiners Mayer Löwenmayer <ref>sämtliche genealogischen Daten nach "GENi" zu "Kaufmann Kohler" und Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." [http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/work3?id=0931&suchename=Kohler – online]</ref>. Am [[28. August]] [[1870]] heiratete Kaufmann Kohler Johanna Einhorn, die Tochter des  David Einhorn, des Rabbiners von Temple Beth-El in New York.
  
Kaufmann Kohler besuchte in Fürth die Schule von [[Simon Bamberger]] am [[Israelitische Waisenanstalt|Jüdischen Waisenhaus]] bevor er mit zehn Jahren zu dem Talmudisten Eisle Michael Schüler nach [[wikipedia:Haßfurt|Haßfurt]], später nach Höchberg bei Würzburg, Mainz, Altona und Frankfurt ging. Mit dem Studium in München (1864) wurde er der Orthodoxie abtrünnig und immatrikulierte sich am [[9. Mai]] [[1865]] in Berlin für das Studium der Orientalistik und vergleichenden Religionswissenschaften <ref>siehe dazu: Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." [http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/work3?id=0931&suchename=Kohler – online]</ref>. [[Datei:Der Israelit 12. 2. 1868 zu Kohler Kaufmann.png|350px|right|Zeitungskritik zu Kohler Kaufmann]] [[1867]] promovierte er in Erlangen <ref>Dissertation: ''Der Segen Jacob’s (Genesis Cap. 49,1-28) mit besonderer Berücksichtigung der alten Versionen und des Midrasch kritisch-historisch untersucht und erklärt. Ein Beitrag zur Geschichte des hebräischen Alterthums wie zur Geschichte der Exegese'', Erlangen 1867.</ref>. Da diese Arbeit ein Bekenntnis zur radikalen Bibelkritik zu sein schien, wurde es dem jungen Theologen schwer, eine Rabbinerstelle zu finden. Seine Abkehr von der Orthodoxie brachte ihm eine vernichtende redaktionelle Anmerkung in der Zeitschrift [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]], dem Zentralorgan der Orthodoxie, vom 12. Februar 1868 ein.</br> Darum war er ab [[1868]] wieder in Fürth ansässig. Er wurde Mitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG 1869, Nr. 723) <ref>Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." [http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/work3?id=0931&suchename=Kohler – online]</ref>. Kaufmann Kohler wanderte im August [[1869]] in die USA aus. Am [[6. September]] [[1869]] wurde er Rabbiner der Beth-El Gemeinde und damit Nachfolger von David Einhorn, dessen Tochter er im Jahr darauf heiratete. Bald darauf nahm er eine führende Rolle im amerikanischen Reformjudentum ein <ref>''"So he convened the rabbinical conference that passed the Pittsburgh Platform in 1885, a document that formulated the principles of the reform movement. From 1903 until his retirement, Kohler served as President of the ''Hebrew Union College in Cincinnati''. He was editor of the ''Jewish Encyclopedia'' and founder of the ''American Jewish Historical Society'' and the ''Jewish Publication Society''. siehe [https://de.zxc.wiki/wiki/Kaufmann_Kohler - online]</ref>.
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Kaufmann Kohler besuchte in Fürth die Schule von [[Simon Bamberger]] am [[Israelitische Waisenanstalt|Jüdischen Waisenhaus]] bevor er mit zehn Jahren zu dem Talmudisten Eisle Michael Schüler nach [[wikipedia:Haßfurt|Haßfurt]], später nach Höchberg bei Würzburg, Mainz, Altona und Frankfurt ging. Mit dem Studium in München (1864) wurde er der Orthodoxie abtrünnig und immatrikulierte sich am [[9. Mai]] [[1865]] in Berlin für das Studium der Orientalistik und vergleichenden Religionswissenschaften <ref>siehe dazu: Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." [http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/work3?id=0931&suchename=Kohler – online]</ref>. [[Datei:Der Israelit 12. 2. 1868 zu Kohler Kaufmann.png|350px|right|Zeitungskritik zu Kohler Kaufmann]] [[1867]] promovierte er in Erlangen <ref>Dissertation: ''Der Segen Jacob’s (Genesis Cap. 49,1-28) mit besonderer Berücksichtigung der alten Versionen und des Midrasch kritisch-historisch untersucht und erklärt. Ein Beitrag zur Geschichte des hebräischen Alterthums wie zur Geschichte der Exegese'', Erlangen 1867.</ref>. Da diese Arbeit ein Bekenntnis zur radikalen Bibelkritik zu sein schien, wurde es dem jungen Theologen schwer, eine Rabbinerstelle zu finden. Seine Abkehr von der Orthodoxie brachte ihm eine vernichtende redaktionelle Anmerkung in der Zeitschrift [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]], dem Zentralorgan der Orthodoxie, vom 12. Februar 1868 ein.</br> Darum war er ab [[1868]] wieder in Fürth ansässig. Er wurde Mitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG 1869, Nr. 723) <ref>Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." [http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/work3?id=0931&suchename=Kohler – online]</ref>.  
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Kaufmann Kohler wanderte im August [[1869]] in die USA aus. Am [[6. September]] [[1869]] wurde er Rabbiner der Beth-El Gemeinde und damit Nachfolger von David Einhorn, dessen Tochter er im Jahr darauf heiratete. Bald darauf nahm er eine führende Rolle im amerikanischen Reformjudentum ein <ref>''"So he convened the rabbinical conference that passed the Pittsburgh Platform in 1885, a document that formulated the principles of the reform movement. From 1903 until his retirement, Kohler served as President of the ''Hebrew Union College in Cincinnati''. He was editor of the ''Jewish Encyclopedia'' and founder of the ''American Jewish Historical Society'' and the ''Jewish Publication Society''. siehe [https://de.zxc.wiki/wiki/Kaufmann_Kohler - online]</ref>.
 
   
 
   
 
Kaufmann Kohler starb am [[18. Januar]] [[1826]] in New York.
 
Kaufmann Kohler starb am [[18. Januar]] [[1826]] in New York.

Version vom 12. April 2021, 18:04 Uhr

Kaufmann Kohler, Dr. phil., (geb. 10. Mai 1843 in Fürth, gest. 28. Januar 1926 in New York), war jüdischer Theologe. Der aus einer orthodoxen Fürther Familie stammende Kaufmann Kohler wandte sich nach einer traditionellen rabbinischen Ausbildung zunehmend reformerischen Strömungen im Judentum zu [1].
Der ungewöhnliche Vorname geht auf den Großvater Jacob Kaufmann zurück, der sich 1812 den Vornamen "Kohler" gab [2].

Leben

Kaufmann Kohler war Sohn des Kleiderhändlers Moses Kaufmann (1810-1886) und der Babette Löwenmayer (1815- 1905) aus Sulzbürg, Oberpfalz, der Schwester des dortigen Rabbiners Mayer Löwenmayer [3]. Am 28. August 1870 heiratete Kaufmann Kohler Johanna Einhorn, die Tochter des David Einhorn, des Rabbiners von Temple Beth-El in New York.

Kaufmann Kohler besuchte in Fürth die Schule von Simon Bamberger am Jüdischen Waisenhaus bevor er mit zehn Jahren zu dem Talmudisten Eisle Michael Schüler nach Haßfurt, später nach Höchberg bei Würzburg, Mainz, Altona und Frankfurt ging. Mit dem Studium in München (1864) wurde er der Orthodoxie abtrünnig und immatrikulierte sich am 9. Mai 1865 in Berlin für das Studium der Orientalistik und vergleichenden Religionswissenschaften [4].

Zeitungskritik zu Kohler Kaufmann

1867 promovierte er in Erlangen [5]. Da diese Arbeit ein Bekenntnis zur radikalen Bibelkritik zu sein schien, wurde es dem jungen Theologen schwer, eine Rabbinerstelle zu finden. Seine Abkehr von der Orthodoxie brachte ihm eine vernichtende redaktionelle Anmerkung in der Zeitschrift Der Israelit, dem Zentralorgan der Orthodoxie, vom 12. Februar 1868 ein.
Darum war er ab 1868 wieder in Fürth ansässig. Er wurde Mitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG 1869, Nr. 723) [6].

Kaufmann Kohler wanderte im August 1869 in die USA aus. Am 6. September 1869 wurde er Rabbiner der Beth-El Gemeinde und damit Nachfolger von David Einhorn, dessen Tochter er im Jahr darauf heiratete. Bald darauf nahm er eine führende Rolle im amerikanischen Reformjudentum ein [7].

Kaufmann Kohler starb am 18. Januar 1826 in New York.

Werke=

  • Die Bibel und die Todesstrafe. Eine Zeitfrage, Leipzig 1868
  • Das neue Wissen und der alte Glaube, 1874
  • The Wandering Jew (der ewige Jude) or the Path of Israel through History, 1878
  • Das Hohe Lied, übersetzt und kritisch neu bearbeitet, New York, 1878
  • Deutschland und die Juden. Der jüdische Cosmopolitismus, 1881
  • Der Sozialismus - Zeitgeist, 1881
  • Atheismus und Pessimismus: Die Modekrankheiten unserer Zeit, 1881
  • Das Reform-Judentum und die Würdigung des Weibes, 1886
  • Christianity Versus Judaism, 1888
  • Jesus of Nazareth from a Jewish Point of View, 1899
  • Die Nächstenliebe im Judentum, Judaica, Berlin 1912

Weblinks

  • "Dr. Kaufmann Kohler - Personal Reminiscences of My Life" in: Usury and the Jews: A Lecture, delivered under the Auspices of the Young men ... , Seite 2-12 - online

Einzelnachweise

  1. siehe „bibelpedia“ online
  2. siehe zxc.wiki - online
  3. sämtliche genealogischen Daten nach "GENi" zu "Kaufmann Kohler" und Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." – online
  4. siehe dazu: Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." – online
  5. Dissertation: Der Segen Jacob’s (Genesis Cap. 49,1-28) mit besonderer Berücksichtigung der alten Versionen und des Midrasch kritisch-historisch untersucht und erklärt. Ein Beitrag zur Geschichte des hebräischen Alterthums wie zur Geschichte der Exegese, Erlangen 1867.
  6. Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KOHLER, Kaufmann, Dr." – online
  7. "So he convened the rabbinical conference that passed the Pittsburgh Platform in 1885, a document that formulated the principles of the reform movement. From 1903 until his retirement, Kohler served as President of the Hebrew Union College in Cincinnati. He was editor of the Jewish Encyclopedia and founder of the American Jewish Historical Society and the Jewish Publication Society. siehe - online

Siehe auch

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