Klinikum Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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Das [[1931]] fertig gestellte '''Klinikum Fürth''' ist ein selbständiges Kommunalunternehmen der Stadt Fürth und ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Notfallversorgung sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg. Insgesamt verfügt es über 771 stationäre Planbetten sowie 36 Betten im Bereich Geriatrische Rehabilitation. Jährlich werden rund 60.000 ambulante Patienten und 41.000 stationäre Patienten mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 5,53 Tagen behandelt und medizinisch betreut (Stand 2016). Vorstand des Klinikums ist seit [[2000]] Peter Krappmann.  
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Das [[1931]] fertig gestellte '''Klinikum Fürth''' ist ein selbständiges Kommunalunternehmen der Stadt Fürth und ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Notfallversorgung sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg. Insgesamt verfügt es über 771 stationäre Planbetten sowie 36 Betten im Bereich Geriatrische Rehabilitation. Jährlich werden rund 60.000 ambulante Patienten und 41.000 stationäre Patienten mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 5,53 Tagen behandelt und medizinisch betreut (Stand 2016). Vorstand der ''Klinikum Fürth [[wikipedia:Anstalt des öffentlichen Rechts|AöR]]'' war seit [[2001]] Peter Krappmann. Ihm folgte im Jahr 2023 Alexander Mohr.  
 
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== Beschreibung des Baudenkmals ==
==Beschreibung des Baudenkmals==
 
 
 
 
Hauptbau, symmetrischer, sechsgeschossiger Putzbau mit Flachdach, kubischen Risaliten und vorspringendem, zweigeschossigem Eingangsrisalit mit Vordach, [[Neue Sachlichkeit]]; Pfortenhaus, erdgeschossiger Putzbau mit flachem Walmdach; zwei Pfortenpavillons, zweigeschossige Putzbauten mit Walmdach und Sandsteinwappen an den Ecken; sämtlich von [[Hermann Herrenberger]], [[1928]]-31; ehemaliges Infektionskrankenhaus, langgestreckter, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und Eingangsrisaliten, um 1931/35; Einfriedung, verputzte Ziegelmauer mit Sandsteinabdeckung, um [[1930]].
 
Hauptbau, symmetrischer, sechsgeschossiger Putzbau mit Flachdach, kubischen Risaliten und vorspringendem, zweigeschossigem Eingangsrisalit mit Vordach, [[Neue Sachlichkeit]]; Pfortenhaus, erdgeschossiger Putzbau mit flachem Walmdach; zwei Pfortenpavillons, zweigeschossige Putzbauten mit Walmdach und Sandsteinwappen an den Ecken; sämtlich von [[Hermann Herrenberger]], [[1928]]-31; ehemaliges Infektionskrankenhaus, langgestreckter, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und Eingangsrisaliten, um 1931/35; Einfriedung, verputzte Ziegelmauer mit Sandsteinabdeckung, um [[1930]].
  
 
== Baugeschichte ==
 
== Baugeschichte ==
[[Datei:Grundsteinlegung.jpg|thumb|Grundsteinlegung 1928]]
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[[Datei:Klinikum geplanter Standort Hard.jpg|mini|links|Geplanter Standort (gestrichelt, Nr. 57) des neuen Krankenhauses auf der Hard in einem Plan von 1905]]
[[Datei:Klinikum.jpg|thumb|Klinikum kurz nach der Fertigstellung 1931]]
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[[Datei:Grundsteinlegung.jpg|mini|rechts|Grundsteinlegung 1928]]
Das [[1928]] (Grundsteinlegung am [[29. Mai]] [[1928]]) - [[1931]] auf Bestreben des Krankenhausdirektors Sanitätsrat Dr. [[Jakob Frank]] errichtete neue Krankenhaus auf der [[Schwand]] folgte dem [[Altes Krankenhaus|Alten Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]] und wurde am [[31. Juli]] [[1931]] eröffnet.  
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[[Datei:Klinikum.jpg|mini|Klinikum kurz nach der Fertigstellung 1931]]
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Erste Überlegungen zum Neubau eines Krankenhauses entstanden bereits 1884. Im Jahr 1899 wurde eine Untersuchungskommission einberufen welche auf die Dringlichkeit eines Neubaus hinwies. Ein erster konkreter Umsetzungsversuch war das sog. "Hardprojekt", ein Neubau südlich der [[Würzburger Straße]] im Bereich der alten [[Pfründ]] (siehe Planausschnitt). Dazu fanden 1902 auch erste "Planierungsarbeiten" auf dem auserkorenen Gelände statt, die Planung muss also relativ weit fortgeschritten gewesen sein.<ref>[[Der Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern 1931 (Buch)|Der Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern 1931]], Seite 6 ff.</ref> Warum dieses Bauvorhaben abgebrochen wurde, ist nicht bekannt. Die Skizze findet sich jedenfalls bis in die 1910er Jahre in städtischen Plänen. Erst am [[29. Mai]] [[1928]] folgte die Grundsteinlegung für ein neues Gebäude am heutigen Standort. Das auf Bestreben des Krankenhausdirektors Sanitätsrat Dr. [[Jakob Frank]] neu errichtete Krankenhaus auf der [[Schwand]] folgte dem [[Altes Krankenhaus|Alten Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]] und wurde am [[10. Juli]] [[1931]] eingeweiht und drei Wochen später am 31. Juli eröffnet.
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Allerdings war die Finanzlage der Stadt Fürth schon seit 1927 prekär, so dass in der Zwischenkriegszeit lediglich zwei öffentliche Bauten errichtet werden konnten: die Jahnturnhalle und das Krankenhaus <ref>Barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in: Fürther Geschichtsblätter 3/2004; Seite 65</ref>. Für das Krankenhaus mussten dann gar die Bürger noch herangezogen werden, die sowieso schon unter hoher Arbeitslosigkeit litten. Die Strom- und Gaspreise wurden zur Finanzierung der Klinik erhöht <ref>Barara Ohm, ebenda</ref>.
  
Der exponierte Bau galt seinerzeit mit den gewaltigen Ausmaßen und seinen lichtdurchfluteten Gängen, großzügigen freundlichen Räumen, Sonnen- und Ruheterrassen für die Patienten und der modernen Ausstattung als mehr als avantgardistisch. Das Konzept erwies sich bis in die 1960er Jahre als einwandfrei flexibel für Modernisierungen und Erweiterungen, seit [[1955]] wurde es durch Neubauten ergänzt, [[1967]] ging das [[Nathanstift]] in die "Abteilung Geburtshilfe" der Frauenklinik im Klinikum Fürth über. [[1986]] - [[1989|89]] erfolgten umfangreiche Neubauten.
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Der exponierte Bau galt seinerzeit mit den gewaltigen Ausmaßen und seinen lichtdurchfluteten Gängen, großzügigen freundlichen Räumen, Sonnen- und Ruheterrassen für die Patienten und der modernen Ausstattung als mehr als avantgardistisch. Das Konzept erwies sich bis in die 1960er Jahre als einwandfrei flexibel für Modernisierungen und Erweiterungen, seit [[1955]] wurde es durch Neubauten ergänzt, [[1967]] ging das [[Nathanstift]] in die "Abteilung Geburtshilfe" der Frauenklinik im Klinikum Fürth über. [[1986]] - [[1989|89]] erfolgten umfangreiche Neubauten. [[2008]] erfolgte der Neubau des Parkhauses an der [[Jakob-Henle-Straße]]. Im März [[2021]] erfolgte dann der Spatenstich für umfangreiche Erweiterungsmaßnahmen. In den nächsten Jahren entstanden drei neue Gebäude. Begonnen wurde mit einem Gebäude auf dem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz, das zunächst elf, später dreizehn neue Operationssäle erhalten soll und auch als neuer Haupteingang dienen wird. Dann wich der Bau, in dem sich die Cafeteria befand, einem Haus für 160 bis 170 Betten. In einem dritten Schritt entsteht hinter dem neuen OP-Komplex ein Bau für die zentrale Notaufnahme, Radiologie, Internistische Diagnostik, eine zweite Intensivstation und die Urologie.<ref>Claudia Ziob: ''Ein OP-Komplex für die Zukunft''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 18. März 2021, Seite 32</ref> Zum Richtfest im Mai [[2023]] kamen unter anderen auch der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
  
 
Das seinerzeit wegen seiner architektonischen Klasse und modernen Philosophie als avantgardistisch anerkannte Klinikum hat nach wie vor einen guten Ruf, auch wenn Probleme mit der Finanzierung zuweilen zu finanziellen Engpässen führen.
 
Das seinerzeit wegen seiner architektonischen Klasse und modernen Philosophie als avantgardistisch anerkannte Klinikum hat nach wie vor einen guten Ruf, auch wenn Probleme mit der Finanzierung zuweilen zu finanziellen Engpässen führen.
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== Stadtkrankenhaus / Stadtklinikum (1931 - 2000) ==
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Errichtet wurde das heutige Klinikum Fürth [[1928]] - [[1931|31]] als damaliger Neubau des ''[[Städtisches Krankenhaus Fürth (ehemals)|Städtischen Krankenhauses Fürth]]'' bzw. des ''Stadtkrankenhauses Fürth''. [[1989]] erfolgte eine Umbenennung in ''Städtisches Klinikum Fürth'' bzw. ''Stadtklinikum Fürth''. [[2000]] wurde das städtische Klinikum dann aus der unmittelbaren [[Stadtverwaltung]] ausgegliedert und zum [[1. Januar]] [[2001]] als selbstständiges Kommunalunternehmen in eine Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Fürth umgewandelt.<ref>''[https://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/FuertherRathaus/Ortsrecht/80_2_kommunalunternehmen_klinikum.pdf Satzung für das Kommunalunternehmen „Klinikum Fürth“ vom 30. November 2000]''. Ortsrecht der Stadt Fürth. Abgerufen am 3. März 2023.</ref>
  
 
== Namensherkunft ==
 
== Namensherkunft ==
[[Bild:Briefkopf Klinikum.jpg|thumb|right|Historischer Briefkopf des neuen Krankenhauses von 1934]]
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[[Bild:Briefkopf Klinikum.jpg|mini|right|Historischer Briefkopf des neuen Krankenhauses von 1934]]
Das heutige Klinikum trug zunächst den Namen ''"Neues Krankenhaus"'', später ''"Krankenhaus Fürth"'', erst seit den 1980er Jahren ist der heutige Name ''"Klinikum Fürth"'' gebräuchlich.
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Das jetzige ''Klinikum'' trug zunächst den Namen ''"Neues Krankenhaus"'' und später ''"Krankenhaus Fürth"''. Erst etwa ab den späten 1980er-Jahren wurde zunehmend die Bezeichnung ''"Klinikum Fürth"'' gebräuchlich.
  
== Abteilungen, Stationen ==
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== Das heutige Klinikum Fürth ==
Folgende Fachrichtungen sind im Klinikum vertreten:
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=== Kliniken und Abteilungen ===
* Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie - Dr. med. Günter Gläßel
+
* (Klinik für )Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie - Prof. Dr. med. Christoph Raspé
* Augenklinik (Belegabteilung) - Ober-Scharrer-Gruppe
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* Augenklinik (Anm.: Belegabteilung) - [[Ober Scharrer Gruppe|OSG Augenzentrum Fürth]]
* Chirurgie (Thorax, Gefäß, Viszeral) - Prof. Dr. med. Holger Rupprecht
 
 
* Frauenklinik Nathanstift - Prof. Dr. med. Volker Hanf
 
* Frauenklinik Nathanstift - Prof. Dr. med. Volker Hanf
* Gastroenterologie und Hämato-Onkologie - Prof. Dr. med. Thomas Schneider
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* Gastroenterologie und Hämato-Onkologie - Prof. Dr. med. Steffen Zopf, MHBA<ref name="MHBA">FAU Erlangen Nürnberg, Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement: [https://www.mhba.de/mhba/home/ Master of Health Business Administration (MHBA)]. Abgerufen am 19. Februar 2023.</ref>
 
* Geriatrische Klinik - Dr. med Peter Neumeier
 
* Geriatrische Klinik - Dr. med Peter Neumeier
* Klinik für Herz- und Lungenerkrankungen - Prof. Dr. med. Harald Rittger
+
* (Klinik für )Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Anm.: Belegabteilung) - Drs. Hermann Krehn, Jan Krause, Christian Schell, Stefan Müller
* HNO-Heilkunde (Belegabteilung) - Drs. Krause, Krehn, Ladaa, Schell
+
* (Klinik für )Herz- und Lungenerkrankungen - Prof. Dr. med. Harald Rittger
* Klinik für Kinder und Jugendliche - Prof. Dr. med. Jens Klinge
+
* (Klinik für )Kinder und Jugendliche - Prof. Dr. med. Jens Klinge
* Labormedizin - Dr. med. Bettina Alber
+
* (Klinik für )Neurologie - Prof. Dr. med. Christian Maihöfner, MHBA<ref name="MHBA"></ref>
* Neurologie - Prof. Dr. med. Christian Maihöfner
+
* (Klinik für )Neurochirurgie - Prof. Dr. med. Sebastian Brandner
 +
* Operatives Zentrum für Allgemeinchirurgie (Anm.: [[wikipedia:Viszeralchirurgie|Viszeral-]], [[wikipedia:Gefäßchirurgie|Gefäß-]], [[wikipedia:Brustkorb#Thoraxchirurgie|Thoraxchirurgie]]) - PD Dr. med. Katica Krajinovic, MBA
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* Strahlentherapie - Dr. med. Roland Guttenberger
 +
* (Klinik für )Unfallchirurgie und Orthopädie - Prof. Dr. Philipp Lechler<ref>fn: Neuer Chefarzt hat am Klinikum losgelegt. In: Fürther Nachrichten vom 2. Oktober 2021</ref> (bis 30. September 2021: PD Dr. med. Rainer Wölfel)
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* (Klinik für )Urologie - Prof. Dr. med. Andreas Blana
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* Zentrum operativer Funktionsabteilungen - OP-Management (Stabstelle der Medizinischen Direktion)
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=== Räumliche Aufteilung, Stationen ===
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Im historischen Hauptgebäude befinden sich die Stationen 09, 19, 29, 39, 49 (linker, nordwestlicher Flügel) und 08, 18, 28, 38, 48 (rechter, südöstlicher Flügel), im neuerem Teil des Hauptgebäudes (hinter dem historischen) die Stationen 31, 32, 41, 42 (die vorgestellte Zahl steht jeweils für das Stockwerk). Das Schlaflabor und die Stationen PE, P1 und P2, die Intensivchirurgie und die Augenklinik sowie der Kreißsaal und die Stationen 20/30 befinden sich im nordwestlichen Flügel und in nordwestlichen Nebengebäuden (zur Friedrich-Ebert-Straße), die Strahlentherapie und die Stationen 07, 17 und 12 in südöstlichen Nebengebäuden, die Geriatrie im denkmalgeschützten Nebengebäude an der Ecke Friedrich-Ebert-/Robert-Koch-Straße.
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 +
=== Institute ===
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* (Institut für )Labormedizin und Mikrobiologie - Dr. med. Hans-Peter Maidhof, Leiter
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* Nuklearmedizin (Anm.: Diagnostik)
 
* Pathologie - PD Dr. med. Andreas H. Marx
 
* Pathologie - PD Dr. med. Andreas H. Marx
* Radiologie - Prof. Dr. med. Josef Gmeinwieser
+
* (Institut für )Radiologie und Neuroradiologie - PD Dr. med. Thomas Bayer und Prof. Dr. med. Stephan Kloska, MHBA<ref name="MHBA"></ref>
* Strahlentherapie - Dr. med. Roland Guttenberger
+
 
* Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie - PD Dr. med. Rainer Wölfel
+
=== Onkologische Zentren ===
* Urologie und Kinderurologie  - Prof. Dr. med. Andreas Blana
+
* Brustzentrum - Prof. Dr. med. Volker Hanf
 +
* Darmkrebszentrum - Dr. med. Ulrike Proß
 +
* Gynäkologisches Krebszentrum - Prof. Dr. med. Volker Hanf
 +
* Hämato-Onkologisches Zentrum (Transit) - Dr. med. Ulrike Proß
 +
* Prostatakarzinomzentrum - Prof. Dr. med. Andreas Blana
 +
 
 +
=== Weitere zertifizierte Zentren ===
 +
* Endoprothetikzentrum
 +
* Neuropädiatrisches Zentrum - Dr. med. Friedrich Bosch
 +
* Perinatalzentrum Level 1 am Klinikum Fürth
 +
* Regionales Traumazentrum
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* Stroke Unit (Anm.: Akutphase Schlaganfall)
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=== Tageskliniken ===
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* (Tagesklinik für )Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie - Prof. Dr. med. Jens Klinge
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* Schmerztherapeutische Tagesklinik - Dr. med. Ursula Pauschinger
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 +
=== Spezialbereiche ===
 +
* Apotheke
 +
* Physikalische Therapie
 
* Zentrale Notaufnahme - Prof. Dr. med. Harald Dormann
 
* Zentrale Notaufnahme - Prof. Dr. med. Harald Dormann
  
Im historischen Hauptgebäude befinden sich die Stationen 09, 19, 29, 39, 49 (linker, nordwestlicher Flügel) und 08, 18, 28, 38, 48 (rechter, südöstlicher Flügel),
+
=== Beratung und Patientenschulungen ===
im neuerem Teil des Hauptgebäudes (hinter dem historischen) die Stationen 31, 32, 41, 42 (die vorgestellte Zahl steht jeweils für das Stockwerk). Das Schlaflabor und die Stationen PE, P1 und P2, die Intensivchirurgie und die Augenklinik sowie der Kreißsaal und die Stationen 20/30 befinden sich im nordwestlichen Flügel und in nordwestlichen Nebengebäuden (zur Friedrich-Ebert-Straße), die Strahlentherapie und die Statioen 07, 17 und 12 in südöstlichen Nebengebäuden, die Geriatrie im denkmalgeschützen Nebengebäude an der Ecke Friedrich-Ebert-/Robert-Koch-Straße.
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* Adipositas-Schulung für Kinder und Jugendliche
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* Asthmaschulung für Kinder und Jugendliche
 +
* Atemschule
 +
* [[Diabetes-Kompetenz-Center|Diabetesschulung]]
 +
* Diabetesschulung für Kinder und Jugendliche
 +
* EduKation demenz&reg;
 +
* Ernährungs- und Diätberatung
 +
* Inkontinenzbehandlung
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* Marcumar-Schulung
 +
* Sexualmedizinische Beratung
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* Stomaversorgung
 +
* Wundbehandlung
  
==Verbleib der Portalfiguren==
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== Auszeichnungen ==
[[Datei:Statuen Klinikum Fürth 1931.jpg|thumb|right|Die ehemaligen Portalfiguren "Hoffnung" und "Erfüllung"]]
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Im Jahr 2020 wurde die ''Klinik für Herz- und Lungenerkrankungen'' unter der Leitung von Chefarzt Dr. Harald Rittger als dritte Klinik in der Metropolregion von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e. V. als ''Stätte der Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie'' anerkannt.<ref>''Hohe Auszeichnung für Kardiologie in Klinikum Fürth''. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 18 vom 7. Oktober 2020, S. 29</ref>
[[1940]] wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die zwei Figuren vom Fürther Künstler [[Karl Bößenecker]] werden dort unter Pos. 12 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Figuren wurden zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.
 
  
== Literatur ==
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== Verbleib der Portalfiguren ==
* ''Der Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern 1931'' - Architekt: Hermann Herrenberger. Festschrift zur Eröffnung im Juli 1931, Berlin 1931
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[[Datei:Statuen Klinikum Fürth 1931.jpg|mini|right|Die ehemaligen Portalfiguren "Hoffnung" und "Erfüllung"]]
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[[1940]] wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die zwei Figuren vom Fürther Künstler [[Karl Bößenecker]] werden dort unter Pos. 12 geführt mit dem Vermerk, die Zuführung sei "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 mussten wegen des steigenden Bedarfs an kriegswichtigen Metallen durch eine Anordnung des Reichsinnenministers bis auf den Zentaurenbrunnen alle erfassten städtischen Bronzeobjekte abgeliefert werden und die Figuren wurden zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. 
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Als sich nach dem Krieg die Zeiten wieder etwas normalisiert hatten, versuchte die Stadt Näheres über das weitere Schicksal einiger von der Firma Hetzel und Co. übernommener Denkmäler herauszufinden. In der Sitzung des Stadtrats am 29. September 1949 waren die Ergebnisse der Recherchen zum Verbleib der beiden Portalfiguren ein Thema: ''Die beiden Bronzefiguren (2 lebensgroße nackte Frauengestalten) am Portal des Stadtkrankenhauses waren während des Krieges beschlagnahmt und weggeschafft worden. Wie Oberverwaltungsrat Dr. Kaltenhäuser mitteilte, sind alle Bemühungen, die beiden Standfiguren wieder ausfindig zu machen, gescheitert.''<ref>Mitteilungsblatt der Stadt Fürth und des Landrates Fürth, 7. Oktober 1949 S. 2: ''Unauffindbare Bronzefiguren''</ref> Dazu berichteten die [[Fürther Nachrichten]] weiter unter der Überschrift "Bronzefiguren nicht zu finden": ''Die Stadtverwaltung hat seit längerer Zeit beim Senat in Hamburg Nachforschungen angestellt über die während des Krieges zum Einschmelzen dorthin abgelieferten beiden Bronzefiguren am Eingang zum Krankenhaus. Nach eingehenden Ermittlungen sind jetzt die letzten Hoffnungen zerschlagen worden, diese Figuren wieder zu beschaffen. Die Transportkommission in Hamburg teilte dieser Tage mit, daß die Kunstwerke nicht mehr aufzufinden sind und als v e r l o r e n gelten müssen.''<ref>Stadtarchiv Fürth, Fürther Nachrichten, 1. Oktober 1949, S. 12</ref>
  
* ''Neubau des städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern''. In: Die Bauzeitung, Nr. 5, 1932, S. 53 - 57
+
== Cyber-Attacken ==
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Mehrmals wurde die Infrastruktur des Klinikums Ziel von Angriffen von außen. So wurde das Klinikum Fürth 2016 Opfer eines Trojaner-Angriffs. Am [[13. Dezember]] [[2019]] wurde ein weiterer Cyber-Angriff bekannt, der dazu führte, dass das IT-System des Klinikums vom Internet getrennt werden musste und nur noch eingeschränkt arbeiten konnte. Neue Patienten konnten nicht mehr aufgenommen werden. Die Versorgung der Patienten auf den Stationen war dagegen immer gewährleistet.
  
* ''Krankenhaus''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 228 f.
+
== Bombensuche 2020 ==
 +
Im Juli [[2020]] musste das Klinikum Fürth im Rahmen eines geplanten Neubaus auf dem Grundstück zahlreiche Grabungen vornehmen - mit dem Ziel zur Klärung vom Verbleib von Blindgängern aus dem [[2. Weltkrieg]] im Baufeld. Insgesamt acht "Verdachtsfälle" hatten sich bei ersten Sondierungen ergeben, die es nun galt einzeln zu klären. Nach einigen Tagen konnte aber abschließend geklärt werden, dass in keinem der acht Verdachtsfälle es sich um sog. Blindgänger handelte. Vielmehr fand man Bauschutt aus der Zeit, zum Teil mit Porzellan- und Flaschenresten aus der Zeit des 2. Weltkrieges.<ref>Claudia Ziob: Erstes Aufatmen am Klinikum. In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2020, S. 23 (Druckausgabe)</ref> Hätte man tatsächlich Blindgeänger gefunden, so hätte laut dem Sprengmeister nicht nur das Klinikum Fürth komplett evakuiert werden müssen, sondern auch der Umkreis von 1 km. Davon betroffen wären ca. 16.000 Anwohner, aber auch vier angrenzende Altenheime.<ref>Claudia Ziob: Keine Blindgänger: Erleichterung am Klinikum. In: Fürther Nachrichten vom 15. Juli 2020, S. 25 (Druckausgabe)</ref>
  
* ''Das neue Klinikum Fürth'', [Hrsg.: Stadt Fürth], Fürth 1989
+
== Tourismus ==
 +
*''Licht, Luft & Sonne - Die Geschichte des Klinikums'', Stadtspaziergang des Klinikums Fürth in Kooperation mit der [[Tourist-Information]]
  
 +
== Literatur ==
 +
* ''[[Der Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern 1931 (Buch)|Der Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern 1931]]'' - Architekt: Hermann Herrenberger. Festschrift zur Eröffnung im Juli 1931, Berlin 1931
 +
* ''Neubau des städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern''. In: Die Bauzeitung, Nr. 5, 1932, S. 53 - 57
 +
* ''Krankenhaus''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 228 f.
 +
* ''[[Das Neue Klinikum Fürth (Broschüre)|Das neue Klinikum Fürth]]'', Agentur Franke Franke & Riemann. Herausgeber Stadt Fürth (Selbstverlag), Fürth 1989
 
* Claudia Schuller: ''Fürther Klinikum schult Patienten mit Lungenbeschwerden''. In: Online-Magazin „sechs+sechzig, Die wilden Jahre fangen jetzt erst an“ vom 26. November 2009 - [http://www.magazin66.de/2009/11/further-klinikum-schult-patienten-mit-lungenbeschwerden/ magazin66]
 
* Claudia Schuller: ''Fürther Klinikum schult Patienten mit Lungenbeschwerden''. In: Online-Magazin „sechs+sechzig, Die wilden Jahre fangen jetzt erst an“ vom 26. November 2009 - [http://www.magazin66.de/2009/11/further-klinikum-schult-patienten-mit-lungenbeschwerden/ magazin66]
 
+
* ''[[Nathanstift und Frauenklinik in Fürth (Buch)|Nathanstift und Frauenklinik in Fürth]]'', Kamran Salimi (Herausgeber; Klinikum Fürth), Fürth 2010
* [[Nathanstift und Frauenklinik in Fürth (Buch)|Nathanstift und Frauenklinik in Fürth]], Kamran Salimi (Herausgeber; Klinikum Fürth), Fürth 2010
 
 
 
 
* Kli Blatt - Die Infozeitung des Klinikums Fürth
 
* Kli Blatt - Die Infozeitung des Klinikums Fürth
  
 
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
 
+
* Volker Dittmar: ''Weichen für Parkhaus gestellt''. Engpass am Klinikum Fürth soll verschwinden - Neue Schule und Vverwaltung. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. Mai 2005 (Druckausgabe)
* Johannes Alles: ''Klinikbau in Rekordzeit''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 30. Januar 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/klinikbau-in-rekordzeit-1.637044 abrufbar]
+
* fn: ''Parkhaus stößt auf Widerstand.'' Leserbriefe. In: Fürther Nachrichten vom 7. Juli 2006 (Druckausgabe)
 +
* Johannes Alles: ''Klinikbau in Rekordzeit''. In: Fürther Nachrichten vom 30. Januar 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/klinikbau-in-rekordzeit-1.637044 online]
 
* Volker Dittmar: ''Das Klinikum wird zur Forschungseinrichtung''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Februar 2010
 
* Volker Dittmar: ''Das Klinikum wird zur Forschungseinrichtung''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Februar 2010
 
* Johannes Alles: ''Bauklötze fürs Krankenhaus''. In: Fürther Nachrichten vom 25. Juni 2010
 
* Johannes Alles: ''Bauklötze fürs Krankenhaus''. In: Fürther Nachrichten vom 25. Juni 2010
* Volker Dittmar: ''Nur noch unnütze Betonklötze''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Mai 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/nur-noch-unnutze-betonklotze-1.2056331 online abrufbar]
+
* Volker Dittmar: ''Nur noch unnütze Betonklötze''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Mai 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/nur-noch-unnutze-betonklotze-1.2056331 online]
* Hanni Kinadeter: ''Klinikum rüstet sich für Patientenflut''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Juli 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/klinikum-rustet-sich-fur-die-patientenflut-1.3028395 online abrufbar]
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* Hanni Kinadeter: ''Klinikum rüstet sich für Patientenflut''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Juli 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/klinikum-rustet-sich-fur-die-patientenflut-1.3028395 online]
* Volker Dittmar: ''Fürther Klinikum: Hochhaus wird abgerissen''. In: Fürther Nachrichten vom 27. November 2015 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-klinikum-hochhaus-wird-abgerissen-1.4813455 online abrufbar]
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* Volker Dittmar: ''Fürther Klinikum: Hochhaus wird abgerissen''. In: Fürther Nachrichten vom 27. November 2015 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-klinikum-hochhaus-wird-abgerissen-1.4813455 online]
* Johannes Alles: ''Alter Bierkeller bremst den Klinikbau aus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 9. Januar 2018 (Druckausgabe) bzw. ''Böse Überraschung: Bierkeller bremst Klinikbau aus''. In: nordbayern.de vom 10. Januar 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bose-uberraschung-bierkeller-bremst-klinikbau-aus-1.7081373 online abrufbar]
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* Johannes Alles: ''Alter Bierkeller bremst den Klinikbau aus''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Januar 2018 (Druckausgabe) bzw. ''Böse Überraschung: Bierkeller bremst Klinikbau aus''. In: nordbayern.de vom 10. Januar 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bose-uberraschung-bierkeller-bremst-klinikbau-aus-1.7081373 online]
* czi/ja: ''Psychiatrie - Klinik-Bau beginnt im Mai''. In: Fürther Nachrichten vom 18. April 2019 (Druckausgabe)
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* czi/ja: ''Psychiatrie - Klinik-Bau beginnt im Mai''. In: Fürther Nachrichten vom 18. April 2019 (Druckausgabe) bzw. ''Bau der Psychiatrischen Klinik beginnt im Mai''. In: nordbayern.de vom 18. April 2019 - [https://www.nordbayern.de/region/1.8819276 online]
 
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* Gwendolyn Kuhn: ''Eine Psychatrie für Fürth''. In: Fürther Nachrichten vom 3. Oktober 2019 (Druckausgabe) bzw. dpa: ''Millionen-Projekt: Fürth bekommt eine neue Psychiatrie''. In: nordbayern.de vom 2. Oktober 2019 - [https://www.nordbayern.de/region/1.9388064 online] und Bildergalerie - [https://www.nordbayern.de/region/1.9388100 online]
==Siehe auch==
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* Claudia Ziob: ''Nach IT-Angriff: Klinikum Fürth nimmt wieder Patienten auf''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Dezember 2019 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/nach-it-angriff-klinikum-furth-nimmt-wieder-patienten-auf-1.9640558 online]
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* Claudia Ziob: ''Emotet beschert viel Arbeit''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Dezember 2019, S. 37 (Druckausgabe)
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* Tobi Lang: ''Klinikum: Das steckt hinter der Cyber-Attacke.'' In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2019, S. 36 (Druckausgabe)
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* Claudia Ziob: ''Massen-Evakuierung droht.'' In: Fürther Nachrichten vom 3. Juli 2020, S. 25 (Druckausgabe)
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* BMPA: ''Ein neues Denk- und Mahnmal für eine bessere Welt''. In: [[StadtZeitung Fürth]], Nr. 18 vom 7. Oktober 2020, S. 1 u. 6 – [http://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2020/SZ_18_20.pdf PDF-Datei]
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* BMPA: ''Hohe Auszeichnung für Kardiologie in Klinikum Fürth''. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 18 vom 7. Oktober 2020, S. 29 – [http://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2020/SZ_18_20.pdf PDF-Datei]
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* Claudia Ziob: ''Ein OP-Komplex für die Zukunft''. In: Fürther Nachrichten vom 18. März 2021, S. 32 (Druckausgabe)
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* Claudia Ziob: ''Platz für Fürths teuersten Neubau''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Oktober 2021, S. 33 (Druckausgabe)
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* Claudia Ziob und Tobi Lang: ''Fürths teuerster Neubau wächst'', in: Fürther Nachrichten vom 18. März 2022 (Druckausgabe)  bzw. Claudia Ziob: ''Projekt "Klinikum 2030": Fürths teuerster Neubau wächst'' In: nordbayern.de vom 18. März 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11939280 online]
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* BMPA: ''Klinikum Fürth als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert''. In: [[INFÜ]], Nr. 17 vom 28. September 2022, S. 23 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2022/2022-18-infue.pdf PDF-Datei]
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* Birgit Heidingsfelder: ''Historisches Defizit von zehn Millionen Euro''. In: Fürther Nachrichten vom 18. Februar 2023 (Druckausgabe)
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* ''Nach fast 22 Jahren: Stabwechsel im Klinikum Fürth''. In: [[INFÜ]], Nr. 9 vom 10. Mai 2023, S. 25 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2023/2023-09-infue.pdf PDF-Datei]
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* ''Das Jahrhundert-Projekt nimmt Form an''. In: [[INFÜ]], Nr. 10 vom 24. Mai 2023, S. 21 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2023/2023-10-infue.pdf PDF-Datei]
  
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== Siehe auch ==
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* [[Städtisches Krankenhaus Fürth (ehemals)]]
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* [[Stadtverwaltung#Kommunalunternehmen|Stadtverwaltung]]
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* [[Klinikum Fürth MVZ]]
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* [[Nathanstift]]
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* [[Kinderspital]]
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* [[Jüdisches Krankenhaus]]
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* Dr. [[Jakob Frank]]
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* [[Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth]]
 
* [[Diabetes-Kompetenz-Center]]
 
* [[Diabetes-Kompetenz-Center]]
 
* [[Dialysezentrum Fürth]]
 
* [[Dialysezentrum Fürth]]
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* [[Dialysemuseum Fürth]]
 
* [[Dialysemuseum Fürth]]
 
* [[EuromedClinic]]
 
* [[EuromedClinic]]
* [[Altes Krankenhaus]]
 
* [[Nathanstift]]
 
* [[Kinderspital]]
 
* [[Jüdisches Krankenhaus]]
 
 
* [[Das Neue Klinikum Fürth (Broschüre)]]
 
* [[Das Neue Klinikum Fürth (Broschüre)]]
 
* [[Verschwundene Dinge]]
 
* [[Verschwundene Dinge]]
 
* [[Metallspende]]
 
* [[Metallspende]]
  
==Weblinks==
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== Weblinks ==
* Klinikum Fürth - [http://www.klinikum-fuerth.de im Internet]  
+
* Klinikum Fürth - [http://www.klinikum-fuerth.de Website]  
 
* Klinikum Fürth - [http://de.wikipedia.org/wiki/Klinikum_Fürth Wikipedia]
 
* Klinikum Fürth - [http://de.wikipedia.org/wiki/Klinikum_Fürth Wikipedia]
 +
* Stadt Fürth: Ortsrecht: ''Satzung für das Kommunalunternehmen „Klinikum Fürth“ vom 30. November 2000'' - [https://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/FuertherRathaus/Ortsrecht/80_2_kommunalunternehmen_klinikum.pdf PDF-Datei]
  
==Einzelnachweise==
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== Einzelnachweise ==
 
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==Bilder==
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Aktuelle Version vom 13. Februar 2024, 13:36 Uhr

Klinikum Frontansicht.jpg
Frontansicht des Klinikum Fürth 2009.
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Das 1931 fertig gestellte Klinikum Fürth ist ein selbständiges Kommunalunternehmen der Stadt Fürth und ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Notfallversorgung sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg. Insgesamt verfügt es über 771 stationäre Planbetten sowie 36 Betten im Bereich Geriatrische Rehabilitation. Jährlich werden rund 60.000 ambulante Patienten und 41.000 stationäre Patienten mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 5,53 Tagen behandelt und medizinisch betreut (Stand 2016). Vorstand der Klinikum Fürth AöR war seit 2001 Peter Krappmann. Ihm folgte im Jahr 2023 Alexander Mohr.

Beschreibung des Baudenkmals[Bearbeiten]

Hauptbau, symmetrischer, sechsgeschossiger Putzbau mit Flachdach, kubischen Risaliten und vorspringendem, zweigeschossigem Eingangsrisalit mit Vordach, Neue Sachlichkeit; Pfortenhaus, erdgeschossiger Putzbau mit flachem Walmdach; zwei Pfortenpavillons, zweigeschossige Putzbauten mit Walmdach und Sandsteinwappen an den Ecken; sämtlich von Hermann Herrenberger, 1928-31; ehemaliges Infektionskrankenhaus, langgestreckter, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und Eingangsrisaliten, um 1931/35; Einfriedung, verputzte Ziegelmauer mit Sandsteinabdeckung, um 1930.

Baugeschichte[Bearbeiten]

Geplanter Standort (gestrichelt, Nr. 57) des neuen Krankenhauses auf der Hard in einem Plan von 1905
Grundsteinlegung 1928
Klinikum kurz nach der Fertigstellung 1931

Erste Überlegungen zum Neubau eines Krankenhauses entstanden bereits 1884. Im Jahr 1899 wurde eine Untersuchungskommission einberufen welche auf die Dringlichkeit eines Neubaus hinwies. Ein erster konkreter Umsetzungsversuch war das sog. "Hardprojekt", ein Neubau südlich der Würzburger Straße im Bereich der alten Pfründ (siehe Planausschnitt). Dazu fanden 1902 auch erste "Planierungsarbeiten" auf dem auserkorenen Gelände statt, die Planung muss also relativ weit fortgeschritten gewesen sein.[1] Warum dieses Bauvorhaben abgebrochen wurde, ist nicht bekannt. Die Skizze findet sich jedenfalls bis in die 1910er Jahre in städtischen Plänen. Erst am 29. Mai 1928 folgte die Grundsteinlegung für ein neues Gebäude am heutigen Standort. Das auf Bestreben des Krankenhausdirektors Sanitätsrat Dr. Jakob Frank neu errichtete Krankenhaus auf der Schwand folgte dem Alten Krankenhaus an der Schwabacher Straße und wurde am 10. Juli 1931 eingeweiht und drei Wochen später am 31. Juli eröffnet. Allerdings war die Finanzlage der Stadt Fürth schon seit 1927 prekär, so dass in der Zwischenkriegszeit lediglich zwei öffentliche Bauten errichtet werden konnten: die Jahnturnhalle und das Krankenhaus [2]. Für das Krankenhaus mussten dann gar die Bürger noch herangezogen werden, die sowieso schon unter hoher Arbeitslosigkeit litten. Die Strom- und Gaspreise wurden zur Finanzierung der Klinik erhöht [3].

Der exponierte Bau galt seinerzeit mit den gewaltigen Ausmaßen und seinen lichtdurchfluteten Gängen, großzügigen freundlichen Räumen, Sonnen- und Ruheterrassen für die Patienten und der modernen Ausstattung als mehr als avantgardistisch. Das Konzept erwies sich bis in die 1960er Jahre als einwandfrei flexibel für Modernisierungen und Erweiterungen, seit 1955 wurde es durch Neubauten ergänzt, 1967 ging das Nathanstift in die "Abteilung Geburtshilfe" der Frauenklinik im Klinikum Fürth über. 1986 - 89 erfolgten umfangreiche Neubauten. 2008 erfolgte der Neubau des Parkhauses an der Jakob-Henle-Straße. Im März 2021 erfolgte dann der Spatenstich für umfangreiche Erweiterungsmaßnahmen. In den nächsten Jahren entstanden drei neue Gebäude. Begonnen wurde mit einem Gebäude auf dem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz, das zunächst elf, später dreizehn neue Operationssäle erhalten soll und auch als neuer Haupteingang dienen wird. Dann wich der Bau, in dem sich die Cafeteria befand, einem Haus für 160 bis 170 Betten. In einem dritten Schritt entsteht hinter dem neuen OP-Komplex ein Bau für die zentrale Notaufnahme, Radiologie, Internistische Diagnostik, eine zweite Intensivstation und die Urologie.[4] Zum Richtfest im Mai 2023 kamen unter anderen auch der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

Das seinerzeit wegen seiner architektonischen Klasse und modernen Philosophie als avantgardistisch anerkannte Klinikum hat nach wie vor einen guten Ruf, auch wenn Probleme mit der Finanzierung zuweilen zu finanziellen Engpässen führen.

Stadtkrankenhaus / Stadtklinikum (1931 - 2000)[Bearbeiten]

Errichtet wurde das heutige Klinikum Fürth 1928 - 31 als damaliger Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth bzw. des Stadtkrankenhauses Fürth. 1989 erfolgte eine Umbenennung in Städtisches Klinikum Fürth bzw. Stadtklinikum Fürth. 2000 wurde das städtische Klinikum dann aus der unmittelbaren Stadtverwaltung ausgegliedert und zum 1. Januar 2001 als selbstständiges Kommunalunternehmen in eine Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Fürth umgewandelt.[5]

Namensherkunft[Bearbeiten]

Historischer Briefkopf des neuen Krankenhauses von 1934

Das jetzige Klinikum trug zunächst den Namen "Neues Krankenhaus" und später "Krankenhaus Fürth". Erst etwa ab den späten 1980er-Jahren wurde zunehmend die Bezeichnung "Klinikum Fürth" gebräuchlich.

Das heutige Klinikum Fürth[Bearbeiten]

Kliniken und Abteilungen[Bearbeiten]

  • (Klinik für )Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie - Prof. Dr. med. Christoph Raspé
  • Augenklinik (Anm.: Belegabteilung) - OSG Augenzentrum Fürth
  • Frauenklinik Nathanstift - Prof. Dr. med. Volker Hanf
  • Gastroenterologie und Hämato-Onkologie - Prof. Dr. med. Steffen Zopf, MHBA[6]
  • Geriatrische Klinik - Dr. med Peter Neumeier
  • (Klinik für )Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Anm.: Belegabteilung) - Drs. Hermann Krehn, Jan Krause, Christian Schell, Stefan Müller
  • (Klinik für )Herz- und Lungenerkrankungen - Prof. Dr. med. Harald Rittger
  • (Klinik für )Kinder und Jugendliche - Prof. Dr. med. Jens Klinge
  • (Klinik für )Neurologie - Prof. Dr. med. Christian Maihöfner, MHBA[6]
  • (Klinik für )Neurochirurgie - Prof. Dr. med. Sebastian Brandner
  • Operatives Zentrum für Allgemeinchirurgie (Anm.: Viszeral-, Gefäß-, Thoraxchirurgie) - PD Dr. med. Katica Krajinovic, MBA
  • Strahlentherapie - Dr. med. Roland Guttenberger
  • (Klinik für )Unfallchirurgie und Orthopädie - Prof. Dr. Philipp Lechler[7] (bis 30. September 2021: PD Dr. med. Rainer Wölfel)
  • (Klinik für )Urologie - Prof. Dr. med. Andreas Blana
  • Zentrum operativer Funktionsabteilungen - OP-Management (Stabstelle der Medizinischen Direktion)

Räumliche Aufteilung, Stationen[Bearbeiten]

Im historischen Hauptgebäude befinden sich die Stationen 09, 19, 29, 39, 49 (linker, nordwestlicher Flügel) und 08, 18, 28, 38, 48 (rechter, südöstlicher Flügel), im neuerem Teil des Hauptgebäudes (hinter dem historischen) die Stationen 31, 32, 41, 42 (die vorgestellte Zahl steht jeweils für das Stockwerk). Das Schlaflabor und die Stationen PE, P1 und P2, die Intensivchirurgie und die Augenklinik sowie der Kreißsaal und die Stationen 20/30 befinden sich im nordwestlichen Flügel und in nordwestlichen Nebengebäuden (zur Friedrich-Ebert-Straße), die Strahlentherapie und die Stationen 07, 17 und 12 in südöstlichen Nebengebäuden, die Geriatrie im denkmalgeschützten Nebengebäude an der Ecke Friedrich-Ebert-/Robert-Koch-Straße.

Institute[Bearbeiten]

  • (Institut für )Labormedizin und Mikrobiologie - Dr. med. Hans-Peter Maidhof, Leiter
  • Nuklearmedizin (Anm.: Diagnostik)
  • Pathologie - PD Dr. med. Andreas H. Marx
  • (Institut für )Radiologie und Neuroradiologie - PD Dr. med. Thomas Bayer und Prof. Dr. med. Stephan Kloska, MHBA[6]

Onkologische Zentren[Bearbeiten]

  • Brustzentrum - Prof. Dr. med. Volker Hanf
  • Darmkrebszentrum - Dr. med. Ulrike Proß
  • Gynäkologisches Krebszentrum - Prof. Dr. med. Volker Hanf
  • Hämato-Onkologisches Zentrum (Transit) - Dr. med. Ulrike Proß
  • Prostatakarzinomzentrum - Prof. Dr. med. Andreas Blana

Weitere zertifizierte Zentren[Bearbeiten]

  • Endoprothetikzentrum
  • Neuropädiatrisches Zentrum - Dr. med. Friedrich Bosch
  • Perinatalzentrum Level 1 am Klinikum Fürth
  • Regionales Traumazentrum
  • Stroke Unit (Anm.: Akutphase Schlaganfall)

Tageskliniken[Bearbeiten]

  • (Tagesklinik für )Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie - Prof. Dr. med. Jens Klinge
  • Schmerztherapeutische Tagesklinik - Dr. med. Ursula Pauschinger

Spezialbereiche[Bearbeiten]

  • Apotheke
  • Physikalische Therapie
  • Zentrale Notaufnahme - Prof. Dr. med. Harald Dormann

Beratung und Patientenschulungen[Bearbeiten]

  • Adipositas-Schulung für Kinder und Jugendliche
  • Asthmaschulung für Kinder und Jugendliche
  • Atemschule
  • Diabetesschulung
  • Diabetesschulung für Kinder und Jugendliche
  • EduKation demenz®
  • Ernährungs- und Diätberatung
  • Inkontinenzbehandlung
  • Marcumar-Schulung
  • Sexualmedizinische Beratung
  • Stomaversorgung
  • Wundbehandlung

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Im Jahr 2020 wurde die Klinik für Herz- und Lungenerkrankungen unter der Leitung von Chefarzt Dr. Harald Rittger als dritte Klinik in der Metropolregion von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e. V. als Stätte der Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie anerkannt.[8]

Verbleib der Portalfiguren[Bearbeiten]

Die ehemaligen Portalfiguren "Hoffnung" und "Erfüllung"

1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "Metallspende des deutschen Volkes". Die zwei Figuren vom Fürther Künstler Karl Bößenecker werden dort unter Pos. 12 geführt mit dem Vermerk, die Zuführung sei "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 mussten wegen des steigenden Bedarfs an kriegswichtigen Metallen durch eine Anordnung des Reichsinnenministers bis auf den Zentaurenbrunnen alle erfassten städtischen Bronzeobjekte abgeliefert werden und die Figuren wurden zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt.

Als sich nach dem Krieg die Zeiten wieder etwas normalisiert hatten, versuchte die Stadt Näheres über das weitere Schicksal einiger von der Firma Hetzel und Co. übernommener Denkmäler herauszufinden. In der Sitzung des Stadtrats am 29. September 1949 waren die Ergebnisse der Recherchen zum Verbleib der beiden Portalfiguren ein Thema: Die beiden Bronzefiguren (2 lebensgroße nackte Frauengestalten) am Portal des Stadtkrankenhauses waren während des Krieges beschlagnahmt und weggeschafft worden. Wie Oberverwaltungsrat Dr. Kaltenhäuser mitteilte, sind alle Bemühungen, die beiden Standfiguren wieder ausfindig zu machen, gescheitert.[9] Dazu berichteten die Fürther Nachrichten weiter unter der Überschrift "Bronzefiguren nicht zu finden": Die Stadtverwaltung hat seit längerer Zeit beim Senat in Hamburg Nachforschungen angestellt über die während des Krieges zum Einschmelzen dorthin abgelieferten beiden Bronzefiguren am Eingang zum Krankenhaus. Nach eingehenden Ermittlungen sind jetzt die letzten Hoffnungen zerschlagen worden, diese Figuren wieder zu beschaffen. Die Transportkommission in Hamburg teilte dieser Tage mit, daß die Kunstwerke nicht mehr aufzufinden sind und als v e r l o r e n gelten müssen.[10]

Cyber-Attacken[Bearbeiten]

Mehrmals wurde die Infrastruktur des Klinikums Ziel von Angriffen von außen. So wurde das Klinikum Fürth 2016 Opfer eines Trojaner-Angriffs. Am 13. Dezember 2019 wurde ein weiterer Cyber-Angriff bekannt, der dazu führte, dass das IT-System des Klinikums vom Internet getrennt werden musste und nur noch eingeschränkt arbeiten konnte. Neue Patienten konnten nicht mehr aufgenommen werden. Die Versorgung der Patienten auf den Stationen war dagegen immer gewährleistet.

Bombensuche 2020[Bearbeiten]

Im Juli 2020 musste das Klinikum Fürth im Rahmen eines geplanten Neubaus auf dem Grundstück zahlreiche Grabungen vornehmen - mit dem Ziel zur Klärung vom Verbleib von Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg im Baufeld. Insgesamt acht "Verdachtsfälle" hatten sich bei ersten Sondierungen ergeben, die es nun galt einzeln zu klären. Nach einigen Tagen konnte aber abschließend geklärt werden, dass in keinem der acht Verdachtsfälle es sich um sog. Blindgänger handelte. Vielmehr fand man Bauschutt aus der Zeit, zum Teil mit Porzellan- und Flaschenresten aus der Zeit des 2. Weltkrieges.[11] Hätte man tatsächlich Blindgeänger gefunden, so hätte laut dem Sprengmeister nicht nur das Klinikum Fürth komplett evakuiert werden müssen, sondern auch der Umkreis von 1 km. Davon betroffen wären ca. 16.000 Anwohner, aber auch vier angrenzende Altenheime.[12]

Tourismus[Bearbeiten]

  • Licht, Luft & Sonne - Die Geschichte des Klinikums, Stadtspaziergang des Klinikums Fürth in Kooperation mit der Tourist-Information

Literatur[Bearbeiten]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Volker Dittmar: Weichen für Parkhaus gestellt. Engpass am Klinikum Fürth soll verschwinden - Neue Schule und Vverwaltung. In: Fürther Nachrichten vom 5. Mai 2005 (Druckausgabe)
  • fn: Parkhaus stößt auf Widerstand. Leserbriefe. In: Fürther Nachrichten vom 7. Juli 2006 (Druckausgabe)
  • Johannes Alles: Klinikbau in Rekordzeit. In: Fürther Nachrichten vom 30. Januar 2010 - online
  • Volker Dittmar: Das Klinikum wird zur Forschungseinrichtung. In: Fürther Nachrichten vom 15. Februar 2010
  • Johannes Alles: Bauklötze fürs Krankenhaus. In: Fürther Nachrichten vom 25. Juni 2010
  • Volker Dittmar: Nur noch unnütze Betonklötze. In: Fürther Nachrichten vom 9. Mai 2012 - online
  • Hanni Kinadeter: Klinikum rüstet sich für Patientenflut. In: Fürther Nachrichten vom 15. Juli 2013 - online
  • Volker Dittmar: Fürther Klinikum: Hochhaus wird abgerissen. In: Fürther Nachrichten vom 27. November 2015 - online
  • Johannes Alles: Alter Bierkeller bremst den Klinikbau aus. In: Fürther Nachrichten vom 9. Januar 2018 (Druckausgabe) bzw. Böse Überraschung: Bierkeller bremst Klinikbau aus. In: nordbayern.de vom 10. Januar 2018 - online
  • czi/ja: Psychiatrie - Klinik-Bau beginnt im Mai. In: Fürther Nachrichten vom 18. April 2019 (Druckausgabe) bzw. Bau der Psychiatrischen Klinik beginnt im Mai. In: nordbayern.de vom 18. April 2019 - online
  • Gwendolyn Kuhn: Eine Psychatrie für Fürth. In: Fürther Nachrichten vom 3. Oktober 2019 (Druckausgabe) bzw. dpa: Millionen-Projekt: Fürth bekommt eine neue Psychiatrie. In: nordbayern.de vom 2. Oktober 2019 - online und Bildergalerie - online
  • Claudia Ziob: Nach IT-Angriff: Klinikum Fürth nimmt wieder Patienten auf. In: Fürther Nachrichten vom 16. Dezember 2019 - online
  • Claudia Ziob: Emotet beschert viel Arbeit. In: Fürther Nachrichten vom 21. Dezember 2019, S. 37 (Druckausgabe)
  • Tobi Lang: Klinikum: Das steckt hinter der Cyber-Attacke. In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2019, S. 36 (Druckausgabe)
  • Claudia Ziob: Massen-Evakuierung droht. In: Fürther Nachrichten vom 3. Juli 2020, S. 25 (Druckausgabe)
  • BMPA: Ein neues Denk- und Mahnmal für eine bessere Welt. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 18 vom 7. Oktober 2020, S. 1 u. 6 – PDF-Datei
  • BMPA: Hohe Auszeichnung für Kardiologie in Klinikum Fürth. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 18 vom 7. Oktober 2020, S. 29 – PDF-Datei
  • Claudia Ziob: Ein OP-Komplex für die Zukunft. In: Fürther Nachrichten vom 18. März 2021, S. 32 (Druckausgabe)
  • Claudia Ziob: Platz für Fürths teuersten Neubau. In: Fürther Nachrichten vom 16. Oktober 2021, S. 33 (Druckausgabe)
  • Claudia Ziob und Tobi Lang: Fürths teuerster Neubau wächst, in: Fürther Nachrichten vom 18. März 2022 (Druckausgabe) bzw. Claudia Ziob: Projekt "Klinikum 2030": Fürths teuerster Neubau wächst In: nordbayern.de vom 18. März 2022 - online
  • BMPA: Klinikum Fürth als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert. In: INFÜ, Nr. 17 vom 28. September 2022, S. 23 – PDF-Datei
  • Birgit Heidingsfelder: Historisches Defizit von zehn Millionen Euro. In: Fürther Nachrichten vom 18. Februar 2023 (Druckausgabe)
  • Nach fast 22 Jahren: Stabwechsel im Klinikum Fürth. In: INFÜ, Nr. 9 vom 10. Mai 2023, S. 25 – PDF-Datei
  • Das Jahrhundert-Projekt nimmt Form an. In: INFÜ, Nr. 10 vom 24. Mai 2023, S. 21 – PDF-Datei

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Klinikum Fürth - Website
  • Klinikum Fürth - Wikipedia
  • Stadt Fürth: Ortsrecht: Satzung für das Kommunalunternehmen „Klinikum Fürth“ vom 30. November 2000 - PDF-Datei

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Der Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern 1931, Seite 6 ff.
  2. Barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in: Fürther Geschichtsblätter 3/2004; Seite 65
  3. Barara Ohm, ebenda
  4. Claudia Ziob: Ein OP-Komplex für die Zukunft. In: Fürther Nachrichten vom 18. März 2021, Seite 32
  5. Satzung für das Kommunalunternehmen „Klinikum Fürth“ vom 30. November 2000. Ortsrecht der Stadt Fürth. Abgerufen am 3. März 2023.
  6. 6,0 6,1 6,2 FAU Erlangen Nürnberg, Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement: Master of Health Business Administration (MHBA). Abgerufen am 19. Februar 2023.
  7. fn: Neuer Chefarzt hat am Klinikum losgelegt. In: Fürther Nachrichten vom 2. Oktober 2021
  8. Hohe Auszeichnung für Kardiologie in Klinikum Fürth. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 18 vom 7. Oktober 2020, S. 29
  9. Mitteilungsblatt der Stadt Fürth und des Landrates Fürth, 7. Oktober 1949 S. 2: Unauffindbare Bronzefiguren
  10. Stadtarchiv Fürth, Fürther Nachrichten, 1. Oktober 1949, S. 12
  11. Claudia Ziob: Erstes Aufatmen am Klinikum. In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2020, S. 23 (Druckausgabe)
  12. Claudia Ziob: Keine Blindgänger: Erleichterung am Klinikum. In: Fürther Nachrichten vom 15. Juli 2020, S. 25 (Druckausgabe)

Bilder[Bearbeiten]

Videos[Bearbeiten]