Kurt Scherzer: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei der Wahl vom [[8. März]] [[1964]] trat Kurt Scherzer gegen den Oberbürgermeister-Kandidaten der [[SPD]] [[Heinrich Stranka]] an. Im Wahlkampf versuchte Scherzer hierbei, mit einer Kampagne Kapital aus der Tatsache zu schlagen, dass [[Heinrich Stranka|Stranka]] im Gegensatz zu ihm kein gebürtiger Fürther war. Dennoch gewann Scherzer mit 51,7 % zu 48,3 % nur knapp. Bis zu seinem Tode [[1984]] blieb [[Heinrich Stranka|Stranka]] unter Scherzer 2. [[Bürgermeister]]. 1984 tratt Scherzer aus Altersgründen nicht mehr zur Kommunalwahl an.
 
Bei der Wahl vom [[8. März]] [[1964]] trat Kurt Scherzer gegen den Oberbürgermeister-Kandidaten der [[SPD]] [[Heinrich Stranka]] an. Im Wahlkampf versuchte Scherzer hierbei, mit einer Kampagne Kapital aus der Tatsache zu schlagen, dass [[Heinrich Stranka|Stranka]] im Gegensatz zu ihm kein gebürtiger Fürther war. Dennoch gewann Scherzer mit 51,7 % zu 48,3 % nur knapp. Bis zu seinem Tode [[1984]] blieb [[Heinrich Stranka|Stranka]] unter Scherzer 2. [[Bürgermeister]]. 1984 tratt Scherzer aus Altersgründen nicht mehr zur Kommunalwahl an.
  
Insgesamt wurden in der Amtszeit von Kurt Scherzer als Oberbürgermeister rund 1,867 Mrd. Mark in die Stadtentwicklung investiert. Bis heute prägen die Stadt eine Reihe von Entscheidungen positiv wie negativ, die in die Amtszeit Kurt Scherzers ([[Partei::FDP]]) fielen: Die Entscheidungen zum [[Main-Donau-Kanal]], die Eröffnung der [[Fußgängerzone]], der Bau der [[Stadthalle]], sowie der Erwerb des [[Schloss_Burgfarrnbach|Burgfarrnbacher Schlosses]] durch die Stadt. Auch umstrittene Projekte wie z. B. der Bau des [[City-Center|City-Centers]] mit Abriss des [[Geismann-Areal|Geismann-Areals]], der [[Königsplatz]]-Durchbruch, der [[U-Bahn|U-Bahnbau]] und die [[Gänsberg#"Flächensanierung"|Gänsberg-"Sanierung"]] wurden unter Scherzer durchgeführt. Insbesondere der Abriss des alten Gänsbergs und der jahrelange Leerstand der Areals zwischen [[Rathaus]] uns [[Rednitz]] wurde Scherzer durch die nach Ihm benannte "''Scherzer-Wüste''" bei der Kommunalwahl [[1978]] fast zum Verhängnis. Als OB-Kandidat fiel sein Wahlergebnis von ehemals 95,3 % auf gerade einmal 65,3 % (Minus 30 %), die [[SPD]] verlor verlor im [[Stadtrat]] die absolute Mehrheit und konnte sich nur knapp vor der [[CSU]] behaupten (SPD 43,7% vs. CSU 40,9 %).  
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Insgesamt wurden in der Amtszeit von Kurt Scherzer als Oberbürgermeister rund 1,867 Mrd. Mark in die Stadtentwicklung investiert. Bis heute prägen die Stadt eine Reihe von Entscheidungen positiv wie negativ, die in die Amtszeit Kurt Scherzers ([[FDP]]) fielen: Die Entscheidungen zum [[Main-Donau-Kanal]], die Eröffnung der [[Fußgängerzone]], der Bau der [[Stadthalle]], sowie der Erwerb des [[Schloss_Burgfarrnbach|Burgfarrnbacher Schlosses]] durch die Stadt. Auch umstrittene Projekte wie z. B. der Bau des [[City-Center|City-Centers]] mit Abriss des [[Geismann-Areal|Geismann-Areals]], der [[Königsplatz]]-Durchbruch, der [[U-Bahn|U-Bahnbau]] und die [[Gänsberg#"Flächensanierung"|Gänsberg-"Sanierung"]] wurden unter Scherzer durchgeführt. Insbesondere der Abriss des alten Gänsbergs und der jahrelange Leerstand der Areals zwischen [[Rathaus]] uns [[Rednitz]] wurde Scherzer durch die nach Ihm benannte "''Scherzer-Wüste''" bei der Kommunalwahl [[1978]] fast zum Verhängnis. Als OB-Kandidat fiel sein Wahlergebnis von ehemals 95,3 % auf gerade einmal 65,3 % (Minus 30 %), die [[SPD]] verlor verlor im [[Stadtrat]] die absolute Mehrheit und konnte sich nur knapp vor der [[CSU]] behaupten (SPD 43,7% vs. CSU 40,9 %).  
  
 
Scherzer nahm während seiner politisch aktiven Zeit Ämter im Bayerischen und im Deutschen Städtetag und bei der deutschen Sektion des Rates der Gemeinden Europas wahr. Außerdem war er Abgeordneter im Bezirkstag Mittelfranken und Verwaltungsratsmitglied bei der Bundesanstalt für Arbeit. Scherzer war Gründungsmitglied der ''Vereinigung liberaler Kommunalpolitiker'' (VLK).
 
Scherzer nahm während seiner politisch aktiven Zeit Ämter im Bayerischen und im Deutschen Städtetag und bei der deutschen Sektion des Rates der Gemeinden Europas wahr. Außerdem war er Abgeordneter im Bezirkstag Mittelfranken und Verwaltungsratsmitglied bei der Bundesanstalt für Arbeit. Scherzer war Gründungsmitglied der ''Vereinigung liberaler Kommunalpolitiker'' (VLK).

Version vom 5. April 2018, 17:48 Uhr

Kurt Scherzer (geb. 12. Mai 1920 in Fürth; gest. 1. November 2006 ebenda) war Jurist, Stadtrat und von 1964 bis 1984 Oberbürgermeister der Stadt Fürth. Er war Mitglied der Partei FDP.

Scherzer ist damit bislang der Fürther Oberbürgermeister mit der längsten Amtszeit nach dem 2. Weltkrieg und mit über 95,3 % (1972) auch mit dem zweitbesten Wahlergebnis.

Porträt Kurt Scherzer

Leben

Kurt Scherzer legte 1940 am heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasium sein Abitur ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Erlangen und München Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft. 1950 trat er seinen Dienst bei der Stadt Fürth als Vertreter des Wohnungsreferenten an, 1952 wurde er als Stadtrechtsrat Leiter des Sozialreferats. Im August 1953 wurde er zum Wirtschaftsreferenten gewählt, wobei ihm zusätzlich noch das Rechtswesen und die Liegenschaften der Stadt unterstellt waren.

Bei der Wahl vom 8. März 1964 trat Kurt Scherzer gegen den Oberbürgermeister-Kandidaten der SPD Heinrich Stranka an. Im Wahlkampf versuchte Scherzer hierbei, mit einer Kampagne Kapital aus der Tatsache zu schlagen, dass Stranka im Gegensatz zu ihm kein gebürtiger Fürther war. Dennoch gewann Scherzer mit 51,7 % zu 48,3 % nur knapp. Bis zu seinem Tode 1984 blieb Stranka unter Scherzer 2. Bürgermeister. 1984 tratt Scherzer aus Altersgründen nicht mehr zur Kommunalwahl an.

Insgesamt wurden in der Amtszeit von Kurt Scherzer als Oberbürgermeister rund 1,867 Mrd. Mark in die Stadtentwicklung investiert. Bis heute prägen die Stadt eine Reihe von Entscheidungen positiv wie negativ, die in die Amtszeit Kurt Scherzers (FDP) fielen: Die Entscheidungen zum Main-Donau-Kanal, die Eröffnung der Fußgängerzone, der Bau der Stadthalle, sowie der Erwerb des Burgfarrnbacher Schlosses durch die Stadt. Auch umstrittene Projekte wie z. B. der Bau des City-Centers mit Abriss des Geismann-Areals, der Königsplatz-Durchbruch, der U-Bahnbau und die Gänsberg-"Sanierung" wurden unter Scherzer durchgeführt. Insbesondere der Abriss des alten Gänsbergs und der jahrelange Leerstand der Areals zwischen Rathaus uns Rednitz wurde Scherzer durch die nach Ihm benannte "Scherzer-Wüste" bei der Kommunalwahl 1978 fast zum Verhängnis. Als OB-Kandidat fiel sein Wahlergebnis von ehemals 95,3 % auf gerade einmal 65,3 % (Minus 30 %), die SPD verlor verlor im Stadtrat die absolute Mehrheit und konnte sich nur knapp vor der CSU behaupten (SPD 43,7% vs. CSU 40,9 %).

Scherzer nahm während seiner politisch aktiven Zeit Ämter im Bayerischen und im Deutschen Städtetag und bei der deutschen Sektion des Rates der Gemeinden Europas wahr. Außerdem war er Abgeordneter im Bezirkstag Mittelfranken und Verwaltungsratsmitglied bei der Bundesanstalt für Arbeit. Scherzer war Gründungsmitglied der Vereinigung liberaler Kommunalpolitiker (VLK).

Im April 2017 wurde ein Teil seines Nachlasses in einem Nürnberger Auktionshaus zum Verkauf angeboten. Das Stadtarchiv hatte bereits zuvor die Gelegenheit einige Dinge aus dem Nachlass direkt von der Familie zu bekommen, ehe es in den Verkauf ging[1].

Kurt Scherzer war verheiratet mit Erna Scherzer.

Auszeichnungen

Scherzer erhielt am 28. April 1984 die Goldene Bürgermedaille (Beschluss am 22. Februar 1984) und des Verdienstkreuzes erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Ferner wurden ihm bei der Amtsübergabe an Nachfolger Lichtenberg 1984 die Medaille in Gold des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes und die Verdienstmedaille der amerikanischen Streitkräfte verliehen. Als Gründungsmitglied war er Träger der Ehrennadel der Vereinigung liberaler Kommunalpolitiker in Gold. Am 13. Januar 2012 wurde im Ortsteil Unterfürberg die Kurt-Scherzer-Straße nach ihm benannt. Der Beschluss hierzu wurde am 26. Oktober 2011 im Stadtrat getroffen.

Turner

Sportlich aktiv und engagiert war Scherzer als Turner beim TV Fürth 1860 und später als überregionaler Funktionär: 12 Jahre war er Vorsitzender des Bayerischen Turnverbandes, schließlich dessen Ehrenvorsitzender. 1970 - 1973 war Scherzer Bundesvorsitzender des Deutschen Turner-Bundes, führte diesen zur Zeit der Olympischen Spiele in München.

Literatur

  • Scherzer, Kurt, Oberbürgermeister. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 315
  • Walter Popp; Erika Jahreis: Herrn Oberbürgermeister Kurt Scherzer zum 60. Geburtstag. In: Fürther Heimatblätter, 1980/2, S. 25 - 29
  • Fürth 1964 - 1984, Selbstverlag der Stadt Fürth, 1984
  • Hohe Auszeichnung für Altoberbürgermeister. In: Fürther Rathaus, Stadtnachricht vom 18. Oktober 2002 - im Internet
  • Zum Geburtstag viel Glück. In: Fürther Rathaus, Stadtnachricht vom 12. Mai 2005 - im Internet
  • Nachruf auf Alt-OB Kurt Scherzer. In: Fürther Rathaus, Stadtnachricht vom 2. November 2006 - im Internet
  • Götz Stumpf: Nachruf Kurt Scherzer - OB (12.05.1920 - 01.11.2006), Akademischer Turnbund (ATB) Nürnberg e. V., 11. November 2006 - im Internet
  • Fürth trauert um Kurt Scherzer. Der Altoberbürgermeister ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Die Stadt Fürth würdigt Kurt Scherzer mit diesem Nachruf. In: Kommunalpolitisch Liberale Information Bayern (KLIB). Informationsschrift der VEREINIGUNG LIBERALER KOMMUNALPOLITIKER (VLK) in Bayern e. V., 25. Jahrgang, Heft 3, November 2006, S. 10 - 11 - PDF-Datei

Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Fürths Ex-OB: Scherzers Medaillen unterm Hammer. In: Fürther Nachrichten vom 20. April 2017 - online abrufbar

Veröffentlichungen

Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Kurt Scherzer" erstellt wurden.

 UntertitelErscheinungsjahrAutorVerlagGenreAusführungSeitenzahlISBN-Nr
Stadt Fürth (Buch)1962Adolf Schwammberger
Kurt Scherzer
Hans Bornkessel
U. A.
Bayerland Verlag e. V., MünchenStadtgeschichte
Wirtschaft und Technik (Lektüre)
50


Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannes Alles: Fürths Ex-OB: Scherzers Medaillen unterm Hammer. In: Fürther Nachrichten vom 20. April 2017 - online abrufbar

Bilder