Lokomotive "Fürth"

Sammelteller mit Motiv BR 120 002-1 und Taufort Fürther Hauptbahnhof

Die Lokomotive "Fürth" (120 002-1) war eine Elektrolokomotive der Deutschen Bundesbahn (später Deutsche Bahn AG). Ihre Baureihenbezeichnung lautete BR 120.0.

Gebaut wurde die spätere "Fürth" im Jahr 1979 in Kassel bei der Firma Henschel & Sohn als Vorserienlokomotive und zweites Exemplar ihrer Baureihe.

Zunächst war die Lokomotive im Ausbesserungswerk München-Freimann als Erprobungslokomotive stationiert. Mit ihr wurde erstmals die Eignung der Baureihe für Geschwindigkeiten bis 200 km/h erprobt, sowie die Zerlegung der kompletten Lokomotive getestet. Auf einer dieser Testfahrten stellte sie am 13. August 1980 mit 231 km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord für Drehstromlokomotiven auf. Offiziell übernommen wurde sie von der Deutschen Bundesbahn am 21. Januar 1981 als letzte der fünf Vorserienlokomotiven. Auch danach blieb sie weiter Test- und Schulungslokomotive, war aber auch im Regeldienst eingesetzt. Anlässlich der Eröffnung eines neuen Ausstellungsbereichs ging die BR 120 002-1 in das Verkehrsmuseum Nürnberg, wo sie hinter dem "Adler" ausgestellt war.

Anfang 1985 verließ sie das Museum wieder und wurde am 17. Januar 1985 im Rahmen des Jubiläums "150 Jahre Deutsche Bahn" auf den Namen "Fürth" getauft und mit dem Stadtwappen versehen. Dieses trug sie im Mai sogar nach Schweden, wo sie auf ihre Eignung für den Einsatz vor schwersten Güterzügen getestet wurde.

Nach einem Unfall im März 1986 wurde die "Fürth" ins Ausbesserungswerk München-Freimann gebracht. Erst Anfang 1988 kehrte sie in den Mess- und Testeinsatz zurück. Da die Vorserienlokomotiven nicht mehr für den Regeleinsatz vorgesehen waren, wurden die "Fürth" und ihre Schwestern umnummeriert. Die "Fürth" trug ab 28. April 1989 die Bezeichnung 752 002-6 und wurde als Träger für mehrere Systemkomponenten eingesetzt, die zur Erprobung neuer Techniken - unter anderem für den ICE - dienten.

Im Rahmen dieser Umbauten erhielt die "Fürth" eine Werbelackierung für AEG ("AEG – Der Umwelt zuliebe innovative Technik"). Wieder zur 120 002-1 "umgetauft" folgte ab 14. März 1994 der Regeleinsatz vor Intercity-Zügen zwischen Nürnberg und Probstzella. Stationiert war die "Fürth" im Bw Nürnberg-West. Es folgte noch einmal eine Umnummerierung zurück zur 752 002-6, wodurch sie wieder ein "Bahndienstfahrzeug" wurde und wieder aus dem regulären Streckendienst gezogen wurde.

Da die Technik dieser Lokomotiven inzwischen veraltet war und durch mehrere Umbauten auch nicht dem Serienstand entsprachen, wurden die Vorserienlokomotiven - darunter auch die "Fürth" - nacheinander abgestellt und rückwirkend zum 31.12.2000 aus dem Bestand der DB gestrichen.

Die 752 002-6 "Fürth" wurde im September 2001 in das Ausbesserungswerk Nürnberg verbracht und am 17. Mai 2005 dort verschrottet.

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