Marktplatz 10: Unterschied zwischen den Versionen

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Zweigeschossiger, giebelständiger Sandsteinquaderbau mit Volutengiebel, wohl Mitte 18. Jahrhundert, Erdgeschossumbau von [[Georg Böhner]], 1910; Rückgebäude, zweigeschossiger traufseitiger Fachwerkbau mit Satteldach, 18./19. Jahrhundert; Einfriedung, Sandsteinquadermauer, 18./19. Jahrhundert; Teil des [[Ensemble Altstadt|Ensembles Altstadt]].
 
Zweigeschossiger, giebelständiger Sandsteinquaderbau mit Volutengiebel, wohl Mitte 18. Jahrhundert, Erdgeschossumbau von [[Georg Böhner]], 1910; Rückgebäude, zweigeschossiger traufseitiger Fachwerkbau mit Satteldach, 18./19. Jahrhundert; Einfriedung, Sandsteinquadermauer, 18./19. Jahrhundert; Teil des [[Ensemble Altstadt|Ensembles Altstadt]].
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Das Haus Marktplatz 10 ist ebenfalls Geburtshaus eines der beiden Brüder Leo und [[Jean Mandel]]. Im Mai 2018 wurde dem Holocaust-Überlebenden und Fürther Textilfabrikanten eigens hier eine Gedenktafel angebracht.  
 
Das Haus Marktplatz 10 ist ebenfalls Geburtshaus eines der beiden Brüder Leo und [[Jean Mandel]]. Im Mai 2018 wurde dem Holocaust-Überlebenden und Fürther Textilfabrikanten eigens hier eine Gedenktafel angebracht.  
  
Über die Dohle im Hauszeichen kann die zugrunde liegende Sage im Buch von Barbara Ohm "Durch Fürth geführt" auf Seite 28 nachgelesen werden. Im Haus war ein Goldschmiedelehrling tätig. Über Nacht kam ein goldener Ring abhanden, wohl über ein offenes Fenster im 1. Stock. Er war für die Hochzeit des Grafen Pückler in Burgfarrnbach angefertigt worden. Ein Dienstmädchen wurde verdächtigt, den Ring genommen zu haben. Der Graf fand ihn aber bei der Jagd, nachdem er eine Dohle erlegt hatte. Und der herbeigeeilte Lehrling klärte die Sache auf. Eine schöne Geschichte, aber nur eine Sage.  
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==Sage über die Dohle im Hauszeichen==
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==Sonstiges==
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Der Hof zwischen den Gebäuden Marktplatz 10, [[Marktplatz 12]], [[Marktplatz 14]] und [[Gustavstraße 65]] wurde früher eine Zeit lang aufgrund der dort ansässigen Schuhmacherfamilie Höhn umgangssprachlich als "Höhnshof" bezeichnet. Nachgewiesen ist dies für die 1930er Jahre auf einem Bild des Fürther Malers [[Franz Ulmer]].
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== Frühere Adressen ==
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* 1792: Hs.-Nr. 225
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* 1827: Hs.-Nr. 220, II. Bez.  
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* 1860: Marktplatz 11
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* 1890: Marktplatz 10
  
==Lokalberichterstattung==
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== Lokalberichterstattung ==
* Gwendolyn Kuhn: ''Aus maroder Bausubstanz wurden Schmuckstücke''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 28. November 2018 (Druckausgabe) bzw. ''Altes wird wieder hübsch: Fünf Fürther Bauwerke gewürdigt''. In: nordbayern.de vom 28. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/1.8349552 online abrufbar]
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* Gwendolyn Kuhn: ''Aus maroder Bausubstanz wurden Schmuckstücke''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 28. November 2018 (Druckausgabe) bzw. ''Altes wird wieder hübsch: Fünf Fürther Bauwerke gewürdigt''. In: nordbayern.de vom 28. November 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/1.8349552 online]
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* fn: ''Galerie Kolorit schließt'', in: [[Fürther Nachrichten]] vom 14. April 2022 (Druckausgabe)
  
==Siehe auch==
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* [[Zum weißen Engel]]
 
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* [[Atelier-Galerie Kolorit]]
 
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Aktuelle Version vom 1. Februar 2024, 19:22 Uhr

Marktplatz 10 Dez 2022.jpg
Marktplatz 10, Dez. 2022
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Zweigeschossiger, giebelständiger Sandsteinquaderbau mit Volutengiebel, wohl Mitte 18. Jahrhundert, Erdgeschossumbau von Georg Böhner, 1910; Rückgebäude, zweigeschossiger traufseitiger Fachwerkbau mit Satteldach, 18./19. Jahrhundert; Einfriedung, Sandsteinquadermauer, 18./19. Jahrhundert; Teil des Ensembles Altstadt.

Das Anwesen beherbergte das bambergische Wirtshaus «Zum Engel», später «Zum weißen Engel», dessen Entstehung etwa auf das Jahr 1450 datiert wird.[1]

Das Gebäude Marktplatz 10 wurde auch als «Dohlenhaus» bezeichnet. Magistratsrat Friedrich Adam Billing (1747-1824), Namensgeber der Billinganlage, wurde 1825 als Besitzer des "Dohlenhauses" (Marktplatz 10) genannt.[2]

Das Haus Marktplatz 10 ist ebenfalls Geburtshaus eines der beiden Brüder Leo und Jean Mandel. Im Mai 2018 wurde dem Holocaust-Überlebenden und Fürther Textilfabrikanten eigens hier eine Gedenktafel angebracht.

Von Dezember 2018 bis Ende Juni 2022 befand sich in dem Gebäude die Atelier-Galerie Kolorit von Anna Grauer. Hier wurden auf 100 Quadratmetern Skulpturen, Objekte und Gemälde verschiedener Künstler ausgestellt.[3]

Sage über die Dohle im Hauszeichen[Bearbeiten]

Im Haus war ein Goldschmiedelehrling tätig. Über Nacht kam ein goldener Ring abhanden, wohl über ein offenes Fenster im 1. Stock. Er war für die Hochzeit des Grafen Pückler in Burgfarrnbach angefertigt worden. Ein Dienstmädchen wurde verdächtigt, den Ring genommen zu haben. Der Graf fand ihn aber bei der Jagd, nachdem er eine Dohle erlegt hatte. Und der herbeigeeilte Lehrling klärte die Sache auf.[4]

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Hof zwischen den Gebäuden Marktplatz 10, Marktplatz 12, Marktplatz 14 und Gustavstraße 65 wurde früher eine Zeit lang aufgrund der dort ansässigen Schuhmacherfamilie Höhn umgangssprachlich als "Höhnshof" bezeichnet. Nachgewiesen ist dies für die 1930er Jahre auf einem Bild des Fürther Malers Franz Ulmer.

Frühere Adressen[Bearbeiten]

  • 1792: Hs.-Nr. 225
  • 1827: Hs.-Nr. 220, II. Bez.
  • 1860: Marktplatz 11
  • 1890: Marktplatz 10

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Gwendolyn Kuhn: Aus maroder Bausubstanz wurden Schmuckstücke. In: Fürther Nachrichten vom 28. November 2018 (Druckausgabe) bzw. Altes wird wieder hübsch: Fünf Fürther Bauwerke gewürdigt. In: nordbayern.de vom 28. November 2018 - online
  • fn: Galerie Kolorit schließt, in: Fürther Nachrichten vom 14. April 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Häuserchronik von Wunschel, 1940
  2. In: Fürther Nachrichten vom 25./26. Oktober 2003 (Druckausgabe)
  3. fn: Galerie Kolorit schließt, in: Fürther Nachrichten vom 14. April 2022
  4. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 2005, 1999, 1991, S. 28.

Bilder[Bearbeiten]