Max Lambert Stern: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Max Lambert Stern''' (geb. [[13. August]] [[1885]] in Erlangen, gest. [[2. November]] [[1964]] in Fürth) war ein jüdischer Rechtsanwalt, Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der 1946 neu gegründeten Jüdischen Gemeinde Fürth.
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'''Max Lambert Stern''' (geb. [[13. August]] [[1885]] in Erlangen; gest. [[2. November]] [[1964]] in Fürth) war ein jüdischer Rechtsanwalt, Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der 1946 neu gegründeten Jüdischen Gemeinde Fürth.
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==Leben==
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Max Lambert Stern studierte in Berlin, Halle, München und Erlangen und erhielt 1911 die Gerichtszulassung. 1912 eröffnete er eine Kanzlei in Nürnberg. Er nahm am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] teil und erhielt das ''Eiserne Kreuz II'' und das bayerische Verdienstkreuz.<ref>Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth", 2019, Seite 294</ref> Am [[20. Dezember]] [[1921]] heiratete er die konfessionslose Charlotte Weinauer.
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Konsulenten bestimmt (RGBl.I/1938 S.1403). Vgl. [[Grete Ballin]]: ''Chronik Fürth 1933 - 1945''; 1943; S. 26</ref> Daraufhin durfte er nur noch als ''Rechtskonsulent'' jüdische Klienten vertreten. Durch eine sog. ''Mischehe'' war Stern vor NS-Maßnahmen einigermaßen geschützt<ref>Reinhard Weber: "Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933", 2006, Seite 139 [https://books.google.de/books?id=V2fpBQAAQBAJ&pg=PA139&lpg=PA139&dq=Max+Lambert+Stern&source=bl&ots=w7U-Usazd2&sig=ACfU3U0TBvRhGsUN5e4ISQT3HGyanYNxCQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwje2uLAoaHwAhXG_7sIHUpXCfkQ6AEwEHoECBMQAw#v=onepage&q=Max%20Lambert%20Stern&f=false - online]</ref> und überlebte die Verfolgungszeit. Kurz nach der Besetzung Fürths durch amerikanische Truppen wurde ein ''Komitee für jüdische Angelegenheiten'' gebildet, das aus Rechtsanwalt Max Lambert Stern, Kaufmann [[Leo Rosenthal]] und Kaufmann Bernhard Früh bestand.<ref>Julius Hans Schoeps: "Leben im Land der Täter: Juden im Nachkriegsdeutschland", 2001, Seite 159 [https://www.google.de/books/edition/Leben_im_Land_der_T%C3%A4ter/ANNtAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=Max+Lambert+Stern&dq=Max+Lambert+Stern&printsec=frontcover - online]</ref> Diesem wurde [[1955]]/56 Immobilien der Kultusgemeinde rückerstattet:
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* alter und neuer jüdischer Friedhof
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* [[Israelitische Waisenanstalt|ehem. Waisenanstalt]] in der [[Hallemannstraße 2; Hallemannstraße 2a|Julienstraße 2]]
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* ehem. [[jüdisches Hospital]] in der [[Theaterstraße 36]]
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* ehem. [[Israelitische Realschule]] in der [[Blumenstraße 31]]<ref>vgl. dazu  Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth", 2019, Seite 294</ref>
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Zu der Angelegenheit schrieb Max L. Stern den Artikel: "[[wikipedia:Jewish Restitution Successor Organization|IRSO]] und Rückerstattungsfragen" in der Zeitschrift [[Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths]] (NFJB) 1954.</br>
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Im Juli 1945 erhielt Max Lambert Stern seine Zulassung als Anwalt wieder.
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Bis [[1958]] ist Max Lambert Stern Mitglied im Vorstand der jüdischen Kultusgemeinde und deren Vorsitzender. [[1962]] erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Stern starb am [[2. November]] [[1964]] und wurde auf dem neuen jüdischen Friedhof in Fürth beerdigt.<ref>ebenda</ref>
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==Einzelnachweise==
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==Siehe auch==
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* [[Leo Rosenthal]]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Herausgegeben vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz, Rechtsanwaltskammern München, Nürnberg, Bamberg, Pfälzische Rechtsanwaltskammer Zweibrücken, R. Oldenbourg Verlag München 2006, S. 139, 293/294
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* Reinhard Weber: ''Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933'', Herausgegeben vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz, Rechtsanwaltskammern München, Nürnberg, Bamberg, Pfälzische Rechtsanwaltskammer Zweibrücken, R. Oldenbourg Verlag München 2006, S. 139, 293/294
* [[Gisela Naomi Blume]]: [[Der neue jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der neue jüdische Friedhof in Fürth, Geschichte - Gräber - Schicksale]], VDS - Verlagsdruckerei Schmidt, Neustadt/Aisch 2019, S. 293/294
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* [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der neue jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der neue jüdische Friedhof in Fürth, Geschichte - Gräber - Schicksale]]'', VDS - Verlagsdruckerei Schmidt, Neustadt/Aisch 2019, S. 293/294
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Aktuelle Version vom 8. März 2024, 13:05 Uhr

Max Lambert Stern (geb. 13. August 1885 in Erlangen; gest. 2. November 1964 in Fürth) war ein jüdischer Rechtsanwalt, Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der 1946 neu gegründeten Jüdischen Gemeinde Fürth.

Leben[Bearbeiten]

Max Lambert Stern studierte in Berlin, Halle, München und Erlangen und erhielt 1911 die Gerichtszulassung. 1912 eröffnete er eine Kanzlei in Nürnberg. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und erhielt das Eiserne Kreuz II und das bayerische Verdienstkreuz.[1] Am 20. Dezember 1921 heiratete er die konfessionslose Charlotte Weinauer.

Am 30. November 1938 verlor Max Lambert Stern seine Zulassung als Anwalt.[2] Daraufhin durfte er nur noch als Rechtskonsulent jüdische Klienten vertreten. Durch eine sog. Mischehe war Stern vor NS-Maßnahmen einigermaßen geschützt[3] und überlebte die Verfolgungszeit. Kurz nach der Besetzung Fürths durch amerikanische Truppen wurde ein Komitee für jüdische Angelegenheiten gebildet, das aus Rechtsanwalt Max Lambert Stern, Kaufmann Leo Rosenthal und Kaufmann Bernhard Früh bestand.[4] Diesem wurde 1955/56 Immobilien der Kultusgemeinde rückerstattet:

Zu der Angelegenheit schrieb Max L. Stern den Artikel: "IRSO und Rückerstattungsfragen" in der Zeitschrift Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths (NFJB) 1954.
Im Juli 1945 erhielt Max Lambert Stern seine Zulassung als Anwalt wieder.

Bis 1958 ist Max Lambert Stern Mitglied im Vorstand der jüdischen Kultusgemeinde und deren Vorsitzender. 1962 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Stern starb am 2. November 1964 und wurde auf dem neuen jüdischen Friedhof in Fürth beerdigt.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth", 2019, Seite 294
  2. Stern war von der Verordnung vom 27. September 1938 betroffen, wonach Juden aus der Rechtsanwaltschaft ausscheiden mussten; für die rechtliche Beratung und Vertretung der Juden wurden danach jüdische Konsulenten bestimmt (RGBl.I/1938 S.1403). Vgl. Grete Ballin: Chronik Fürth 1933 - 1945; 1943; S. 26
  3. Reinhard Weber: "Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933", 2006, Seite 139 - online
  4. Julius Hans Schoeps: "Leben im Land der Täter: Juden im Nachkriegsdeutschland", 2001, Seite 159 - online
  5. vgl. dazu Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth", 2019, Seite 294
  6. ebenda

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]