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Wie schon im 1. Weltkrieg gab es auch im 2. Weltkrieg verschiedene Aktionen der sogenannten "Metallspende", um den Nachschub von für die Kriegsführung wichtigen Metallen zu sichern. Als Beispiele seien die Aktionen angeführt, die in der diesem Beitrag zugrunde liegenden Akte des Stadtarchivs Fürth, AGr. 3/37, erwähnt sind (dieser Akte sind auch die nicht extra angeführten Zitate entnommen):
 
Wie schon im 1. Weltkrieg gab es auch im 2. Weltkrieg verschiedene Aktionen der sogenannten "Metallspende", um den Nachschub von für die Kriegsführung wichtigen Metallen zu sichern. Als Beispiele seien die Aktionen angeführt, die in der diesem Beitrag zugrunde liegenden Akte des Stadtarchivs Fürth, AGr. 3/37, erwähnt sind (dieser Akte sind auch die nicht extra angeführten Zitate entnommen):
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* die Metallsammlung im Bereich der Behörden von [[1940]], bei der die dort befindlichen Gebrauchs- und Ausstattungsgegenstände aus Kupfer, Zinn, Nickel und Blei und deren Legierungen erfasst wurden<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, M.E. vom 11. April 1940</ref>,
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* die Metallsammlung im Bereich der Behörden von [[1940]], bei der die dort befindlichen Gebrauchs- und Ausstattungsgegenstände aus Kupfer, Zinn, Nickel und Blei und deren Legierungen erfasst wurden<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, M. E. vom 11. April 1940</ref>,
    
* die Sammlung der Messingspitzen der alten Fahnen der Krieger- und Veteranenvereine [[1940]]<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Aufruf des Reichskriegerführers vom 19. Oktober 1942 </ref>,
 
* die Sammlung der Messingspitzen der alten Fahnen der Krieger- und Veteranenvereine [[1940]]<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Aufruf des Reichskriegerführers vom 19. Oktober 1942 </ref>,
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* der Ausbau und Ersatz von Gebäudeteilen aus Kupfer, in Fürth durch die Kreishandwerkerschaft Fürth<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Schreiben vom 17./30. Juni 1942</ref>,
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* der Ausbau und Ersatz von Gebäudeteilen aus Kupfer, in Fürth durch die Kreishandwerkerschaft Fürth<ref name="17/30-1942">Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Schreiben vom 17./30. Juni 1942</ref>,
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* die Abnahme von Glocken, in Fürth durch die Kreishandwerkerschaft Fürth [[1941]]/[[1942]]<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Schreiben vom 17./30. Juni 1942</ref>; dazu berichten [[Paul Rieß]] am 31. Dezember 1941: ''„Broncesammlung. Die [[Rathaus|Rathausglocken]] wurden gestern abgenommen und verschiedene kleine Glocken.“''<ref>Rieß-Chronik 1941, S. 117</ref> und über die Abnahme der Glocken der [[Kirche St. Michael]] am 12./13. Februar 1942 z. B. ein Zeitungsartikel<ref>FN Fr. 30. Juni 1967: „Odyssee einer Glocke“</ref>.
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* die Abnahme von Glocken, in Fürth durch die Kreishandwerkerschaft Fürth [[1941]]/[[1942]]<ref name="17/30-1942"/>; dazu berichten [[Paul Rieß]] am 31. Dezember 1941: ''„Broncesammlung. Die [[Rathaus|Rathausglocken]] wurden gestern abgenommen und verschiedene kleine Glocken.“''<ref>Rieß-Chronik 1941, S. 117</ref> und über die Abnahme der Glocken der [[Kirche St. Michael]] am 12./13. Februar 1942 z. B. ein Zeitungsartikel<ref>FN Fr. 30. Juni 1967: „Odyssee einer Glocke“</ref>.
 
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Bei der Denkmalaktion für die "Metallspende des deutschen Volkes" während des [[2. Weltkrieg]]s wurden in Fürth insgesamt 14 Denkmäler bzw. deren Teile aus Bronze abgenommen und abgeliefert, drei zum Einschmelzen an die Raum Metallwerksgesellschaft München, eines an die Altmaterial-Großhandlung [[Adam Schoder & Söhne]] in Fürth und zehn an die Firma Hetzel & Co. in Nürnberg.  
 
Bei der Denkmalaktion für die "Metallspende des deutschen Volkes" während des [[2. Weltkrieg]]s wurden in Fürth insgesamt 14 Denkmäler bzw. deren Teile aus Bronze abgenommen und abgeliefert, drei zum Einschmelzen an die Raum Metallwerksgesellschaft München, eines an die Altmaterial-Großhandlung [[Adam Schoder & Söhne]] in Fürth und zehn an die Firma Hetzel & Co. in Nürnberg.  
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Ein Hinweis über das weitere Schicksal der Letzteren findet sich einzig in der Akte „Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: „Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der [[Königswarterstraße]]“ [Hopfenpflückerinbrunnen]. Diese Akte endet zunächst wie fast alle Einzelakten der betroffenen Denkmäler mit der Entschließung des Oberbürgermeisters vom [[21. Januar]] [[1941]], also mit dem Vermerk ''„[[Hopfenpflückerinbrunnen]] … bleibt erhalten“'' und enthält nichts darüber, dass die Brunnenfigur abgenommen und abgeliefert worden ist. Dann aber wird die Akte fortgesetzt mit Aktenbelegen aus der Nachkriegszeit, beginnend mit einem Auszug aus der Niederschrift über die Beratung des Entwurfs des Haushaltsplans [[1953]] durch den Finanz- und Verwaltungsausschuss am 29. Juni [[1953]]; immer noch stand damals in der Anlage an der Ecke [[Königswarterstraße]]/[[Gabelsbergerstraße]] das Brunnenbecken des [[Hopfenpflückerinbrunnen]]s mit der Säule ohne die Figur. Stadtrat [[Hans Lotter]] wünschte die Prüfung durch das Bauamt, ob eine neue Figur auf den Sockel kommen oder der untere Teil ganz entfernt werden soll. Das Hochbauamt recherchierte aber nicht nur dazu, sondern auch, was mit der bisherigen Figur geschehen war, und fasst seine Ergebnisse in einem Vermerk vom 8. August 1953 zusammen: ''„… Die Figur der [[Hopfenpflückerinbrunnen|Hopfenpflückerin]] wurde im Zuge der Denkmalaktion im Jahre 1944 zum Einschmelzen an die Firma Hetzel & Co., Nürnberg abgeliefert. Wie die Nachforschungen bei dieser Firma ergaben, kam die Brunnenfigur von dort zum Einschmelzen in ein jetzt polnisches Kupferwerk.“'' <ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: „Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der Königswarterstraße</ref>
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Ein Hinweis über das weitere Schicksal der Letzteren findet sich einzig in der Akte „Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: „Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der [[Königswarterstraße]]“ [Hopfenpflückerinbrunnen]. Diese Akte endet zunächst wie fast alle Einzelakten der betroffenen Denkmäler mit der Entschließung des Oberbürgermeisters vom [[21. Januar]] [[1941]], also mit dem Vermerk ''„[[Hopfenpflückerinbrunnen]] … bleibt erhalten“'' und enthält nichts darüber, dass die Brunnenfigur abgenommen und abgeliefert worden ist. Dann aber wird die Akte fortgesetzt mit Aktenbelegen aus der Nachkriegszeit, beginnend mit einem Auszug aus der Niederschrift über die Beratung des Entwurfs des Haushaltsplans [[1953]] durch den Finanz- und Verwaltungsausschuss am 29. Juni [[1953]]; immer noch stand damals in der Anlage an der Ecke [[Königswarterstraße]]/[[Gabelsbergerstraße]] das Brunnenbecken des [[Hopfenpflückerinbrunnen]]s mit der Säule ohne die Figur. Stadtrat [[Hans Lotter]] wünschte die Prüfung durch das Bauamt, ob eine neue Figur auf den Sockel kommen oder der untere Teil ganz entfernt werden soll. Das Hochbauamt recherchierte aber nicht nur dazu, sondern auch, was mit der bisherigen Figur geschehen war, und fasst seine Ergebnisse in einem Vermerk vom 8. August 1953 zusammen: ''„… Die Figur der [[Hopfenpflückerinbrunnen|Hopfenpflückerin]] wurde im Zuge der Denkmalaktion im Jahre 1944 zum Einschmelzen an die Firma Hetzel & Co., Nürnberg abgeliefert. Wie die Nachforschungen bei dieser Firma ergaben, kam die Brunnenfigur von dort zum Einschmelzen in ein jetzt polnisches Kupferwerk.“'' <ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/70: „Zierbrunnen auf dem Anlagendreieck an der Königswarterstraße”</ref>
    
Man kann davon ausgehen, dass die Figur dort eingeschmolzen worden ist und auch die anderen Denkmäler/Denkmalsteile den gleichen Weg gegangen sind. Denn anders als beispielsweise die [[1791]] gegossene und [[1942]] abgenommene Glocke der [[Kirche St. Michael]], die [[1947]] wieder auf dem Hamburger „Glockenfriedhof“ gefunden wurde<ref>FN, Fr. 30. Juni 1967: „Odyssee einer Glocke“</ref>, tauchte keines dieser Denkmäler wieder auf. Eine letzte Gewissheit gibt es bisher nicht.
 
Man kann davon ausgehen, dass die Figur dort eingeschmolzen worden ist und auch die anderen Denkmäler/Denkmalsteile den gleichen Weg gegangen sind. Denn anders als beispielsweise die [[1791]] gegossene und [[1942]] abgenommene Glocke der [[Kirche St. Michael]], die [[1947]] wieder auf dem Hamburger „Glockenfriedhof“ gefunden wurde<ref>FN, Fr. 30. Juni 1967: „Odyssee einer Glocke“</ref>, tauchte keines dieser Denkmäler wieder auf. Eine letzte Gewissheit gibt es bisher nicht.
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* Dagegen steht heute noch die [[Pfeifferbank]] ohne den ehemaligen bronzenen Schmuck am Rande des [[Stadtpark]]s an der [[Otto-Seeling-Promenade]]. Geblieben sind auch eine leere Nische in der Fassade des [[Berolzheimerianum]]s und zwei leere Podeste am Mittelbau der Hauptfront des [[Klinikum Fürth|Klinikums]].
 
* Dagegen steht heute noch die [[Pfeifferbank]] ohne den ehemaligen bronzenen Schmuck am Rande des [[Stadtpark]]s an der [[Otto-Seeling-Promenade]]. Geblieben sind auch eine leere Nische in der Fassade des [[Berolzheimerianum]]s und zwei leere Podeste am Mittelbau der Hauptfront des [[Klinikum Fürth|Klinikums]].
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* Wechselhaft verlief das Schicksal des [[König-Ludwig-Brunnen]]s. Der ursprüngliche Brunnen mit Stele und Bronzerelief wurde am 19. Juli [[1938]] abgebrochen, die Teile kamen in den Bauhof. Nach Straßenumbauarbeiten an dieser Stelle wurde der Brunnen zurückversetzt in einfacher Form ohne Stele und Bronzerelief im Oktober 1938 wieder aufgebaut.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/87, Errichtung eines Brunnens Ecke König- und Bahnhofstrasse</ref> [[1993]] bekam der Brunnen eine neue Stele mit einem neuen Bronzerelief.<ref>Barbara Ohm in Fürther Geschichtsblätter 2011/1, S. 15: „König Ludwig II. und Fürth“, „Der [[ König-Ludwig-Brunnen]]“</ref>
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* Wechselhaft verlief das Schicksal des [[König-Ludwig-Brunnen]]s. Der ursprüngliche Brunnen mit Stele und Bronzerelief wurde am 19. Juli [[1938]] abgebrochen, die Teile kamen in den Bauhof. Nach Straßenumbauarbeiten an dieser Stelle wurde der Brunnen zurückversetzt in einfacher Form ohne Stele und Bronzerelief im Oktober 1938 wieder aufgebaut.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/87, „Errichtung eines Brunnens Ecke König- und Bahnhofstrasse”</ref> [[1993]] bekam der Brunnen eine neue Stele mit einem neuen Bronzerelief.<ref>Barbara Ohm in Fürther Geschichtsblätter 2011/1, S. 15: „König Ludwig II. und Fürth“, „Der [[ König-Ludwig-Brunnen]]“</ref>
    
==Aufgefallenes zur Denkmalaktion==
 
==Aufgefallenes zur Denkmalaktion==
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