Michael Besler

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Michael Besler (Kupferstich); Übersetzungstext in Bildunterschrift nach Volkmar Dietz:

Besler, im lutherischen Bekenntnis, kundig der Schriften von Euseb und der Sophia/Weisheit: welche diesem in Wittenberg einen Lorbeerkranz gegeben hat (1541),
und du hast einst die Bürger von Sprottau mit himmlischen Speisen genährt (1542) und hast den abscheulichen Mist des Papstes gesäubert;
danach war es Deine Sorge der Heimat zu dienen, demjenigen, der zum Wort aufrief im Tempel der göttlichen Jungfrau (1544), und dich, der du das Heilige bestreitest, hat eine dem Christus entgegen gesetzte Lehre in Furcht geraten lassen; aber du warst dankbar, überall ruft daher einen durch Gutes verdienten Mann und schließlich gründet er in Wien (1576)
und unter deiner Leitung und Deinen Plänen eine Schule; Und so, zurückkehrend, hast du die Erde verlassen (während (dein) das sechsundsechzigste (Ernte)Jahr verkündet wird) (1577) ; Du fliegst zu den Sternen.

Michael Besler (auch Peßler) wurde 1512 in Nürnberg geboren und war Nachfolger von Johann Hofmann auf der Pfarrstelle St. Michael in Fürth.

Er war als Michael Besler Noribergensis 1538 an der Universität Wittenberg eingeschrieben und gehörte zu den Studenten, die Luther gehört haben. Dort in Wittenberg promovierte er am 15. Februar 1541 zum Magister artium. Am 9. Dezember 1544 wurde er angeblich aus Bremen nach Fürth berufen.[1] Georg Andreas Will bestätigt den Ausbildungsteil von Michael Besler in seinem Nürnbergischen Gelehrten-Lexikon, sieht ihn aber ab 1542 als Pfarrer zu Sprottau in Schlesien/Kreis Liegnitz.[2] Allerdings räumt Will dann Ungereimtheiten in der Datierung bei den weiteren Einsätzen Beslers in Wöhrd und der Frauenkirche Nürnberg ein.[2] Das Schlesische Pfarrerbuch fixiert die Zeit Beslers im schlesischen Sprottau von 1543 - 1544[3] und gibt die Zeit in Fürth mit 1544 - 1547 an.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit können daher die Angaben auf der Pfarrertafel in der Sakristei von St. Michael als falsch angesehen werden. Beslers (dort als "Peßler" notiert) Amtszeit wird dort für die Fürther Kirche von 1538 bis 1547 angegeben. Zu dieser Zeit begann aber erst sein Theologiestudium in Wittenberg. Wahrscheinlich gehen die Angaben auf dieser Tafel - die 1783 anlässlich des 300. Geburtstages Luthers erstellt wurde - auf Andreas Würfels Diptycha[4] zurück. Würfel löst den Widerspruch im Zusammenhang mit der Amtszeit Johann Hofmanns, indem er Besler ab 1538 eine Zeit als Vikar zuschreibt. Die Problematik der Amtsdauer von Hofmann ist Würfel (und damit der Pfarrertafel in der Sakristei St. Michaels) auch nicht bewusst.

Von Michael Besler ist bekannt, dass er in Kanzelstreitigkeiten mit Osiander und den Schwenckfeldianern lag.[5]

1576 war Michael Besler noch an einer Schulgründung in Wien beteiligt, bevor er dann in die Heimat nach Franken zurückkehrte und 1577 im Alter von 65 Jahren starb.

Familie[Bearbeiten]

Michael Besler heiratete in Sprottau Barbara, geb. Englin.
Sein ältester Sohn, Basilius Besler, kam am 13. Februar 1561 in Nürnberg zur Welt. Er war Apotheker und leitete in Nürnberg von 1589 - 1629 die Apotheke zum Marienbild. Er war ebenso als Botaniker bekannt, legte einen botanischen Garten an und hatte eine reichhaltige Naturaliensammlung. Außerdem veröffentlicht er den Hortus Eystettensis. Eine Pflanzengattung wurde ihm zu Ehren Besleria benannt.[6]
Der zweite Sohn mit Namen Hieronymus Besler, geboren am 29. September 1566 war Leibarzt unterschiedlicher Fürsten und im Nürnbergischen Mediziner Kollegium Senior Primarius. Dessen Sohn Michael Ruprecht Besler wiederum trat in die Fußstapfen seines Vaters als Leibarzt. Darüber hinaus führte er das Naturalien-Kabinett seines Onkels (Basilius Besler) fort. Zur Beschreibung dieser Sammlung gab er eine Schrift unter dem Titel Rarioria Musei Besleriani heraus.[7]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Dr. Heinz Dannenbauer: Die Nürnberger Landgeistlichen bis zur zweiten Nürnberger Kirchenvisitation (1560/61) in: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte, IV. Jahrgang 1929, Seite 233
  2. 2,0 2,1 Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexikon, 1755, Seite 104 - online
  3. Dietmar Neß: Schlesisches Pfarrerbuch, 8. Band, Regierungsbezirk Liegnitz - Teil III, 2016, Seite 406 - online
  4. Andreas Würfel, Diptycha ecclesiarum in oppidis et pagis Norimbergensibus, 1759, Seite 161 - online
  5. J. Pöllinger: Die Reformation, ihre innere Entwicklung und ihre Wirkung, 2. Band, 1848, S. 108
  6. Friedrich Gottlieb Dietrich: Vollständiges Lexicon der Gärtnerei und Botanik, 1. Band, Abelicea bis Bomerea. 1825, S. 530 - online
  7. Georg Andreas Will: Nürnbergische Münzbelustigungen, 1766, S. 206 - online

Bilder[Bearbeiten]