Moses Jonas Königshöfer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Moses Jonas Königshöfer''' (geb. [[10. April]] [[1840]] in [[wikipedia:Welbhausen|Welbhausen]]/Uffenheim; gest. [[28. Juni]] [[1894]] in Fürth) Sohn von Mendel Löb Königshöfer und dessen Ehefrau Marianne Sugenheimer, lernte seit 1856 an der Preßburger Jeschiwa und seit 1860 in Würzburg (Jeschiwa von Seligmann Bär Bamberger). Zuletzt war er in München, wo er promovierte und das Staatsexamen als Rabbiner ablegte <ref>"Der Israelit" vom 2. Juli 1894</ref>.</br>  
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Er wurde 1865 Bezirksrabbiner in [[Wikipedia:Hagenbach (Pretzfeld)|Hagenbach]] bis 1866 mit Sitz in Ermreuth. Als der Direktor ''Bamberger'' des [[Israelitische Waisenanstalt|jüd. Waisenhauses in Fürth]] [[1866]] in Ruhestand ging, wurde Moses Jonas Königshöfer von der Verwaltung auf diese Stelle berufen <ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 344</ref>. Er bekleidete die Stelle des Waisenhausdirektors von 1866 bis [[1894]]. In seiner Amtszeit zum 25jährigen Dienstjubiläum [[1891]] hatte das Waisenhaus 46 Knaben und 16 Mädchen <ref>"Der Israelit" vom 10. August 1891</ref>.  
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'''Moses Jonas Königshöfer''' (geb. [[10. April]] [[1840]]<ref>10. April 1840 nach "GENi" zu Rabbi Dr. Moses Jonas Königshöfer; aber 14. April 1844 nach Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KÖNIGSHÖFER, Moses Jonas, Dr."</ref> in [[wikipedia:Welbhausen|Welbhausen]]/Uffenheim; gest. [[28. Juni]] [[1894]] in Fürth) Sohn von [[Emanuel Löb Königshöfer|Mendel Löb Königshöfer]] und dessen Ehefrau Marianne Sugenheimer, lernte seit 1856 an der Preßburger Jeschiwa und seit 1860 in Würzburg (Jeschiwa von Seligmann Bär Bamberger). Zuletzt war er in München, wo er promovierte und das Staatsexamen als Rabbiner ablegte<ref>"Der Israelit" vom 2. Juli 1894</ref>.</br>  
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Er wurde 1865 Bezirksrabbiner in [[Wikipedia:Hagenbach (Pretzfeld)|Hagenbach]] bis 1866 mit Sitz in Ermreuth. Nach nur einem Jahr legte er dort das Amt wegen Gemeindestreitigkeiten und unzureichender Besoldung nieder<ref>siehe Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KÖNIGSHÖFER, Moses Jonas, Dr."</ref><ref>Michael Brocke, ‎Julius Carlebach, ‎Carsten Wilke: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern, 2004, Seite 546 [https://books.google.de/books?id=GxCyVb2eKo0C&pg=PA546&lpg=PA546&dq=Moses+Jonas+K%C3%B6nigsh%C3%B6fer&source=bl&ots=cqAxYBTh4Z&sig=ACfU3U3Z38Iv81yUa2v3SzbfopxecvypvQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjtg6Oj3f3vAhV6gf0HHfR6B5YQ6AEwCXoECAoQAw#v=onepage&q=Moses%20Jonas%20K%C3%B6nigsh%C3%B6fer&f=false - online]</ref>. Als der Direktor ''Bamberger'' des [[Israelitische Waisenanstalt|Jüdischen Waisenhauses]] in Fürth [[1866]] in Ruhestand ging, wurde Moses Jonas Königshöfer von der Verwaltung auf diese Stelle berufen.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 344</ref> Er bekleidete die Stelle des Waisenhausdirektors von 1866 bis [[1894]]. In seiner Amtszeit zum 25jährigen Dienstjubiläum [[1891]] hatte das Waisenhaus 46 Knaben und 16 Mädchen.<ref>"Der Israelit" vom 10. August 1891</ref>
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Neben seiner Tätigkeit als Leiter des Waisenhauses diente Königshöfer den orthodoxen Juden Fürths gleichzeitig als Rabbiner und Ansprechpartner in religiösen Fragen. Er war in erster Ehe mit Rebekka Ottenheimer verheiratet, der Tochter des Moses Ottenheimer aus München. Nach deren Tod im Kindbett [[1868]] heiratete er im gleichen Jahr am 1. Juli in zweiter Ehe Lea geb. Feuchtwanger aus Schwabach.<ref>Angaben siehe [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 345</ref></br>
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Er soll einen ''[[wikipedia:Morenu|Morenu-Brief]]'' eines Rabbiners aus [[wikipedia:Bnei Brak|Bnei Brak]] erhalten haben. Außerdem erwarb er den Titel eines ''Dr. phil.''<ref>ebenda</ref> Er starb am  [[28. Juni]] [[1894]] in Fürth und wurde auf dem [[Alter Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhof]] begraben. Das Grab fiel dem im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] errichteten Löschwasserteich von 1944 zum Opfer.<ref>ebenda</ref>
  
Königshöfer war die rabbinische Autorität der Fürther Orthodoxen. Er war in erster Ehe mit Rebekka Ottenheimer verheiratet, der Tochter des Moses Ottenheimer aus München. Nach deren Tod im Kindbett [[1868]] heiratete er im gleichen Jahr am 1. Juli in zweiter Ehe Lea geb. Feuchtwanger aus Schwabach. <ref>Angaben siehe [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 345</ref>. </br>
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===Familie===
Er soll einen ''[[wikipedia:Morenu|Morenu-Brief]]'' eines Rabbiners aus [[wikipedia:Bnei Brak|Bnei Brak]] erhalten haben. Außerdem erwarb er den Titel eines ''Dr. phil.'' <ref>ebenda</ref>.
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Sein zweitgeborener Sohn, Meier Löb Königshöfer (geb. [[27. Februar]] [[1872]]<ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 345</ref>) war Vorsitzender in dem Trägerverein der [[Schulhof 2|Neuschul]] [[Schomre Hadas]], eine jüdisch gesetzestreuen Vereinigung.<ref>siehe Fürther Adressbuch von 1931, III. Teil (Jüdische Vereine), S. 16; Vereinsrabbiner: Dr. [[Leo Breslauer]], Theaterstr. 54; Vorsitzender: Meier Königshöfer, Blumenstr. 16</ref> Ebenso gehörte er zum Vorstand von [[Auhawe Tauroh Synagoge|Auhawe Tauroh]].<ref>siehe Artikel zu 25-jährigen Jubiläum von Auhawe Tauroh; [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]] vom 22. Februar 1923</ref>
  
 
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* [[Israelitische Waisenanstalt]]
 
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* [[Hallemannstraße 2; Hallemannstraße 2a]]
 
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* [[Jüdisches Museum Franken|Jüdische Museum]]
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* [[Emanuel Löb Königshöfer]]
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* [[Jüdisches Museum Franken]]
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* [[Rabbiner|Rabbiner in Fürth]]
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* [[Fiorda]]
  
 
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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2023, 18:56 Uhr

Moses Jonas Königshöfer (geb. 10. April 1840[1] in Welbhausen/Uffenheim; gest. 28. Juni 1894 in Fürth) Sohn von Mendel Löb Königshöfer und dessen Ehefrau Marianne Sugenheimer, lernte seit 1856 an der Preßburger Jeschiwa und seit 1860 in Würzburg (Jeschiwa von Seligmann Bär Bamberger). Zuletzt war er in München, wo er promovierte und das Staatsexamen als Rabbiner ablegte[2].
Er wurde 1865 Bezirksrabbiner in Hagenbach bis 1866 mit Sitz in Ermreuth. Nach nur einem Jahr legte er dort das Amt wegen Gemeindestreitigkeiten und unzureichender Besoldung nieder[3][4]. Als der Direktor Bamberger des Jüdischen Waisenhauses in Fürth 1866 in Ruhestand ging, wurde Moses Jonas Königshöfer von der Verwaltung auf diese Stelle berufen.[5] Er bekleidete die Stelle des Waisenhausdirektors von 1866 bis 1894. In seiner Amtszeit zum 25jährigen Dienstjubiläum 1891 hatte das Waisenhaus 46 Knaben und 16 Mädchen.[6]

Neben seiner Tätigkeit als Leiter des Waisenhauses diente Königshöfer den orthodoxen Juden Fürths gleichzeitig als Rabbiner und Ansprechpartner in religiösen Fragen. Er war in erster Ehe mit Rebekka Ottenheimer verheiratet, der Tochter des Moses Ottenheimer aus München. Nach deren Tod im Kindbett 1868 heiratete er im gleichen Jahr am 1. Juli in zweiter Ehe Lea geb. Feuchtwanger aus Schwabach.[7]
Er soll einen Morenu-Brief eines Rabbiners aus Bnei Brak erhalten haben. Außerdem erwarb er den Titel eines Dr. phil.[8] Er starb am 28. Juni 1894 in Fürth und wurde auf dem Alten Jüdischen Friedhof begraben. Das Grab fiel dem im Zweiten Weltkrieg errichteten Löschwasserteich von 1944 zum Opfer.[9]

Familie[Bearbeiten]

Sein zweitgeborener Sohn, Meier Löb Königshöfer (geb. 27. Februar 1872[10]) war Vorsitzender in dem Trägerverein der Neuschul Schomre Hadas, eine jüdisch gesetzestreuen Vereinigung.[11] Ebenso gehörte er zum Vorstand von Auhawe Tauroh.[12]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 10. April 1840 nach "GENi" zu Rabbi Dr. Moses Jonas Königshöfer; aber 14. April 1844 nach Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KÖNIGSHÖFER, Moses Jonas, Dr."
  2. "Der Israelit" vom 2. Juli 1894
  3. siehe Biographisches Portal der Rabbiner (BHR) zu "KÖNIGSHÖFER, Moses Jonas, Dr."
  4. Michael Brocke, ‎Julius Carlebach, ‎Carsten Wilke: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern, 2004, Seite 546 - online
  5. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 344
  6. "Der Israelit" vom 10. August 1891
  7. Angaben siehe Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 345
  8. ebenda
  9. ebenda
  10. Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 345
  11. siehe Fürther Adressbuch von 1931, III. Teil (Jüdische Vereine), S. 16; Vereinsrabbiner: Dr. Leo Breslauer, Theaterstr. 54; Vorsitzender: Meier Königshöfer, Blumenstr. 16
  12. siehe Artikel zu 25-jährigen Jubiläum von Auhawe Tauroh; Der Israelit vom 22. Februar 1923

Siehe auch[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]