Plastiktüten

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Plastiktüte der ehem. Firma Gummi-Wörner

Einkaufs-/Plastiktüten sind bzw. waren nicht nur praktische Helfer zum Transport frisch getätigter Einkäufe, sondern auch weithin sichtbare Werbeträger, weswegen sie vom Handel meist kostenlos abgegeben wurden. Die auf dieser Seite gezeigte Auswahl zeigt Tüten und Taschen von - überwiegend ehemaligen - Fürther Betrieben. Inzwischen sind Plastiktüten aus Gründen der Nachhaltigkeit weitgehend aus dem Straßenbild verschwunden bzw. durch Stofftaschen ersetzt worden.

Geschichte

Das Kaufhaus Horten in Neuss gilt als einer der ersten Händler, der Plastiktüten ab 1961 an seine Kunden abgab.[1] Sie wurden als Hemdchentüten bezeichnet, weil die Tüten wie die eines männlichen Unterhemds aussahen. Ab 1965 kam die sog. Reiterbandtragetasche auf, welche basierend auf den Erfahrungen der papierverarbeitenden Industrie entwickelt wurde und als erste richtige Plastiktragetasche gilt. Die Ausgabe der Plastiktüte war von Beginn an umstritten, zunächst weniger aus ökologischen Gesichtspunkten, sondern bereits in den 1970er Jahren während der Ölkrise. In dieser Zeit wurde aus der Begriff „Jute statt Plastik“ geprägt. Erst ab den 1980er Jahren geriet die Plastiktüte aus ökologischen Gründen zunehmend in Verruf. Einige Händler begannen für Plastiktüten einen kleinen Obolus zu verlangen, um den Verbrauch einzudämmen.

Im Jahr 2016 entschied der Deutsche Einzelhandelsverband in einer Selbstverpflichtung mit dem Bundesumweltministerium, die kostenlose Abgabe von Plastiktüten zu verbannen. Plastiktüten sollten zwar grundsätzlich für Kunden weiterhin erhältlich sein, jedoch genau wie Papiertüten und Mehrweg-Tragetaschen kostenpflichtig angeboten werden. Am 26. November 2020 verabschiedete im Rahmen einer Novelle des Verpackungsgesetzes der Bundestag ein generelles gesetzliches Verbot von Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern. Das Gesetz trat nach einer Übergangsfrist am 1. Januar 2022 in Kraft. Lediglich im Lebensmittelbereich werden weiterhin Plastiktüten in großer Vielzahl genutzt. Diese sind aber in der Regel ohne Werbeaufdruck und stets kostenfrei.

Material

Neben Plastiktüten gab und gibt es auch Einkaufstüten und -Taschen aus Papier und Stoff. Diese waren aus Haltbarkeits- und Kostengründen früher jedoch weniger häufig anzutreffen als heute, wo auch zunehmend mehr auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Eine Plastiktüte besteht aus Kunststofffolie, meist aus Polyethylen oder Polypropylen und wiegt je nach Größe ca. 20 g. Hierfür sind zur Herstellung mindestens 40 g Erdöl notwendig. Sie können ebenfalls aus recyceltem Material oder mit höherem Aufwand aus bio-basierten Kunststoffen gefertigt werden.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. reset: Plastiktüten – praktisch, aber umweltbelastend. In: reset - Digital for good, Homepage abgerufen am 27. Januar 2025 | 8:24 Uhr - online abrufbar

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