Quelle Jahrbuch (Buch): Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Quelle Jahrbuch''' war ein Werbebuch der Firma [[Quelle]]. Es war ein Familienkalender mit vielen beratenden und unterhaltenden Beiträgen. Dazwischen wurde aus dem Betriebsleben der Quelle berichtet und auf bemerkenswerte Angebote hingewiesen. Das Quelle Jahrbuch erschien (mit Unterbrechungen) jährlich von [[1935]] bis [[1966]]<ref>[[50 Jahre Quelle (Buch)|50 Jahre Quelle]], S. 147</ref>.
 
Das '''Quelle Jahrbuch''' war ein Werbebuch der Firma [[Quelle]]. Es war ein Familienkalender mit vielen beratenden und unterhaltenden Beiträgen. Dazwischen wurde aus dem Betriebsleben der Quelle berichtet und auf bemerkenswerte Angebote hingewiesen. Das Quelle Jahrbuch erschien (mit Unterbrechungen) jährlich von [[1935]] bis [[1966]]<ref>[[50 Jahre Quelle (Buch)|50 Jahre Quelle]], S. 147</ref>.
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== Quelle übernimmt in den Jahrbüchern die Nazi-Propaganda ==
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AB 1935 brachte das Versandhaus Quelle die Jahrbücher "für die deutsche Familie" heraus. Neben den Unterhaltungs-Artikeln, Haushaltstipps und Werbung für ihre Waren übernahm man auch Abhandlungen vom Reichsausschuss für Volksgesundheitsdienst in Berlin. Die fünf arischen Rassen in Deutschland beschrieb man im Unterschied zu den „nichtarischen orientalischen und semitischen Völkern“. Also gezielt gegen die jüdische Bevölkerung. Unter dem Titel „Heimatlieder aus deutschen Gauen“ bringt man zum Schluss gar das Sturmlied des Horst Wessel, das als „Nationalgesang“ bei allen vaterländischen Feiern im Verein mit dem Deutschlandlied gesungen werde. Es habe geholfen, das Reich zu befreien, um die „verhetzten Teile der Arbeiterschaft“ für Adolf Hitler zu gewinnen (Jahrbuch 1936).
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Unter „Wille und Tat/Ein Rückblick“ wird weitergegeben, was die Berliner Propaganda publiziert zum Lob des Führers seit der Machtübernahme. Die Erfolge werden aufgezählt auf den Gebieten Autobahnbau, Autoproduktion, Bautätigkeit etc. Die Arbeitslosigkeit habe von 6 Millionen auf 1 Million abgenommen (Jahrbuch 1937). Beim Artikel „Unsere Sudetenländer Böhmen und Mähren“ werden angebliche Gräueltaten des tschechischen Militärs geschildert bei Kundgebungen für das Selbstbestimmungsrecht der „wehrlosen Volksgenossen“.
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Der Fürth-Bezug wird zuletzt auf einer Seite vermittelt mit Fotos von Betriebsausflügen bei der Quelle, vom Betriebssport und dass es am Fasching bei den Beschäftigten lustig zugehe und Stimmung herrsche.
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==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 2. Juni 2022, 12:08 Uhr

Das Quelle Jahrbuch war ein Werbebuch der Firma Quelle. Es war ein Familienkalender mit vielen beratenden und unterhaltenden Beiträgen. Dazwischen wurde aus dem Betriebsleben der Quelle berichtet und auf bemerkenswerte Angebote hingewiesen. Das Quelle Jahrbuch erschien (mit Unterbrechungen) jährlich von 1935 bis 1966[1].

Quelle übernimmt in den Jahrbüchern die Nazi-Propaganda

AB 1935 brachte das Versandhaus Quelle die Jahrbücher "für die deutsche Familie" heraus. Neben den Unterhaltungs-Artikeln, Haushaltstipps und Werbung für ihre Waren übernahm man auch Abhandlungen vom Reichsausschuss für Volksgesundheitsdienst in Berlin. Die fünf arischen Rassen in Deutschland beschrieb man im Unterschied zu den „nichtarischen orientalischen und semitischen Völkern“. Also gezielt gegen die jüdische Bevölkerung. Unter dem Titel „Heimatlieder aus deutschen Gauen“ bringt man zum Schluss gar das Sturmlied des Horst Wessel, das als „Nationalgesang“ bei allen vaterländischen Feiern im Verein mit dem Deutschlandlied gesungen werde. Es habe geholfen, das Reich zu befreien, um die „verhetzten Teile der Arbeiterschaft“ für Adolf Hitler zu gewinnen (Jahrbuch 1936).

Unter „Wille und Tat/Ein Rückblick“ wird weitergegeben, was die Berliner Propaganda publiziert zum Lob des Führers seit der Machtübernahme. Die Erfolge werden aufgezählt auf den Gebieten Autobahnbau, Autoproduktion, Bautätigkeit etc. Die Arbeitslosigkeit habe von 6 Millionen auf 1 Million abgenommen (Jahrbuch 1937). Beim Artikel „Unsere Sudetenländer Böhmen und Mähren“ werden angebliche Gräueltaten des tschechischen Militärs geschildert bei Kundgebungen für das Selbstbestimmungsrecht der „wehrlosen Volksgenossen“. Der Fürth-Bezug wird zuletzt auf einer Seite vermittelt mit Fotos von Betriebsausflügen bei der Quelle, vom Betriebssport und dass es am Fasching bei den Beschäftigten lustig zugehe und Stimmung herrsche.


Siehe auch

Einzelnachweise


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