Rednitzstraße 4: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Juni 2021, 16:48 Uhr

Rednitzstraße 4, 1963.jpg
Blick in den Hof von Rednitzstraße 4 / 6 mit Eingang von Nr. 4. Dahinter Nr. 2
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Objekt
Wohngebäude
Baustil
Sandstein
Geokoordinate
49° 28' 45.91" N, 10° 59' 0.02" E
Abbruchjahr
1972

Das Gebäude Rednitzstraße 4 war ein Wohngebäude mit Ladengeschäft im sog. Gänsbergviertel, das in einer südlich abzweigenden Stichstraße der Rednitzstraße lag. Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude um 1972 abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.

Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Standort Rednitzstraße 4 ist rot markiert.

Beschreibung nach Gebessler

Rednitzstraße 4. Einfacher zweigeschoßiger Quaderbau, zu der Nordtraufseite mit neun Bergeschoßfenstern, 18. Jh., Ost- und Südseite verputzt. Satteldach mit Mansarde und Dachfenstern; nach Osten Halbwalm.[1]

Geschichte der Eigentümer [2]

Es dürfte sich hier um einen Teil eines alten Bauernhofes handeln, der im Laufe der Jahrhunderte zertrümmert wurde und aus dem sich die Anwesen Rednitzstraße 2, 4, 6, 8 und vielleicht auch noch 10 und 12 gebildet haben. So ist es nicht verwunderlich, dass sowohl bei Rednitzstraße 2 also auch 4 um 1600 ein Sixt Blümlein als Besitzer auftaucht [3]

  • ... Friedrich und Margaretha Winkelmann, Pfarrerseheleute zu Vach
  • 1545 Christoph Wagner, Amptmann zu Fürth [4]. Diese Verkaufsbescheinigung ist der älteste Dokumentennachweis für dieses Gebäude: "1545 verkaufen die Pfarrerseheleute Friedrich und Margaretha Winkelmann von Vach an Christoph Wagner, angehenden neuen Amptmann zu Fürth ihre Behausung zu Fürth zwischen dem alten Amptsstadel und Hannßen Rebstainer Behausung um 215 fl." [5]
  • 1576 Leonhard Hofler
  • ... Cunz Pendtinger
  • 1576 Linhart Pautner und G. Pautner. Letzterer hat " zu rechten Zinßlehen eine Behausung am Gensweege empfangen, so er von Cunz Pendtinger erkauft" [6]
  • ... Barbara Merlein (Wörlein?)
  • ... Lorenz Reichardt
  • 1610 G. Bauttner
  • 1616 Hans Reicherts
  • 1621 Sixt Blümlein
  • ... Hannß Blümlein
  • ... Hannß Müller
  • ... Balthasar Höffler, Schwarzferber
  • 1624 Peter Winter, Büttner
  • ... Hannß Gumbrecht
  • ... Friedrich Eschner
  • ... Ursula Schmidin und Margaretha Franckin, beede Schwestern
  • ... Georg Wissend
  • ... Jobst und Agnes Mayer
  • 1649 Hannß Gumbrecht, Amtsförster erwirbt das abgebrannte Haus "von Agnes, weylandt Jobsten Mayers zu Fürth nachgelassene Wittib" [7]
  • ... Peter Donhäußer
  • ... Jacob Schwarz
  • ... Hannß Leonhard Bitner
  • ... Hannß Heinrich Weymann
  • ... Caspar Pfaff
  • 1723 Georg Künstler und Johann Joseph Balthasar
  • 1737 Thomas Geißelbrecht, des [Schwehers] (= Schwiegervater; Luther-Deutsch) Balthasar Antheil
  • 1741 Thomas Geißelbrecht, auch die andere Hälfte
  • 1752 Simon Balthasar, von [Schweher] Geißelbrecht
  • 1759 Johann Weichmann
  • 1763 Johann Weichmann kauft auch Hinterhaus dazu
  • 1769 Andreas Weichmann
  • 1807 Katharina Weigmann, dessen Witwe
  • 1809 Andreas Weigmann, Sohn
  • 1818 Georg Ruf
  • 1840 Friedrich Kraft, Weinbrenner und Wirt
  • 1846 Andreas Kümmel, Metzgermeister
  • 1872 Maria Baader, Metzgersfrau
  • 1880 Friedrich Baader, Metzgermeister
  • 1900 Johann Michael Hofmann, Eisenbahnarbeiter
  • 1910 Konrad Raumberger, Metallschlägerei
  • 1926 Georg Pröschel Landesproduktenhändler
  • 1933 Käthe Pröschel

Alte Adressen

  • ab 1792 Hausnummer 351
  • ab 1827 Hausnummer 107, I
  • ab 1860 Rednitzstraße 31
  • ab 1890 Rednitzstraße 4

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stadt und Landkreis Fürth / Kurzinventar von August Gebessler, 1963, S. 45
  2. alle Angaben zu Rednitzstraße 4 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von
  3. Wunschel zitiert dabei einen Lehensrevers vom 14. Oktober 1610 sowohl bei Rednitzstraße 2 wie auch 4 in dem ein klein Wohnhäußlein aufgeführt wird. Die genaue Lagebezeichnung ist dabei: am Genßberg hinter dem Badhaus (= Königstraße 4).
  4. Christoph Wagner war bambergisch-domprobsteilicher Amtmann, der später als Syndikus in Nürnberger Dienste trat und daraufhin von den Bambergern gefangen genommen wurde. Am 4. Februar 1549 forderte der Rat in Nürnberg den dompröbstischen Verwalter auf, Wagner aus der Haft zu entlassen. Dieser entkam und begab sich unter markgräflichen Schutz. Vgl. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 38
  5. Wunschel zitiert hierbei aus Gerichtsbuch 1023, Rückseite 134. Das dompröbstische Amtshaus befand sich in der Königstraße 6.
  6. Wunschel zitiert aus Urkundenregesten von 1408, Nr. 98
  7. Wunschel zitiert aus Gerichtsbuch 1028, Seite 38/39. Es handelt sich hier um das Hof- und Nebenhäuslein, das aber neben dem auch abgebrannten Häusern von Hannßen Blümleins Wittib steht. Eventuell Ergebnis des Dreißigjährigen Krieges 1634

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