Reformation (von lateinisch "reformatio" = "Rückbesinnung" - "Erneuerung" - "Wiederherstellung" - nämlich zur Grundlage - zum Wahren), bezeichnet im engeren Sinn die kirchliche Erneuerungsbewegung im 16. Jahrhundert, die in Deutschland überwiegend von Martin Luther, in der Schweiz von Ulrich Zwingli und Johannes Calvin angestoßen wurde, und im Laufe der weiteren Ereignisse zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen: katholisch, lutherisch und reformiert führte.[1]

Reformatorische GrundsätzeBearbeiten

Die "Reformatorischen Grundsätze" waren und sind:

Unser Heil - unseren Frieden und unsere Freiheit in Gott bekommen wir:

  • Allein durch die Schrift - Sola scriptura! (die Bibel - das Wort Gottes)
  • Allein durch den Glauben - Sola fide!
  • Allein durch die Gnade - Sola gratia!
  • Allein durch Christus - Solus Christus!

und unsere Antwort darauf mit unserem ganzes Leben:

  • Allein GOTT die Ehre - Soli Deo gloria!

Zu jener Zeit entdeckte man dieses wieder neu - besann sich zurück.

Die Reformation in FürthBearbeiten

 
Evangelisches Gemeindeblatt für Fürth und Umgebung, Festnummer zum Fürther Reformationsjubiläum 1528 - 1928

Eine eigene Fürther Geschichte der Reformation niederzuschreiben ist nicht möglich, da das kirchliche Leben und die kirchliche Organisation zu Anfang des 16. Jahrhunderts derart eng mit dem Geschehen der Reichstadt Nürnberg und des Markgraftums Brandenburg-Ansbach verbunden waren und deswegen in Fürth Neuerungen des kirchlichen Bereichs ohne gesonderte Belege übernommen wurden.

So unterstand die St.Martin-Michael ab 1523 dem Propst von St. Lorenz und so folgte man dem Beispiel Nürnbergs in der Annahme der Reformation. Im Jahr 1525 wurde in der Kirche St. Michael das erste Mal ein Gottesdienst nach reformiertem Ritus - evangelisch-lutherisch - in Deutsch gefeiert. Die Reformation war eine Zeit der großen Umbrüche und so gingen die Abläufe hin und her. Es ging aber nicht nur um Glauben, sondern sie wurde auch zu Machtkämpfen benutzt. Die Regierenden versuchten in dieser Zeit ihre Macht zu festigen und auszubauen. Vor allem auch in Fürth mit ihrer Dreiherrschaft.

Am Dienstag, 3. September 1528 begannen die Reichstadt Nürnberg und das Markgraftum Brandenburg-Ansbach gemeinsam die erste Kirchenvisitation - damit muss dieser Tag als Abschluss der Einführung der Reformation in Fürth gelten. Die Gemeinde St. Michael wurde evangelisch und ihr erster evangelischen Pfarrer wurde Johann Hofmann.

Zum vierhundertjährigen Reformationsjubiläum wurde im Jahr 1928 das Wilhelm-Löhe-Denkmal am Kirchenplatz errichtet.[2]

LiteraturBearbeiten

  • Reformation. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 297
  • Reformierte. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 298
  • Hoffmanns, Josef: Johann Hofmann, der erste evangelische Pfarrer Fürths. In: Fürther Heimatblätter, 1974/4, S.105 - 120
  • Hoffmanns, Josef: Johann Hofmann, der erste evangelische Pfarrer Fürths (Fortsetzung). In: Fürther Heimatblätter, 1975/1, S.5 - 14
  • Barbara Ohm: Die Reformation in Fürth. In: Fürther Heimatblätter, 1996/4, S.93 - 111

Siehe auchBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Artikel Reformation aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  2. Evangelisches Gemeindeblatt für Fürth und Umgebung. Festnummer zum Fürther Reformationsjubiläum 1528 - 1928. Nr. 45, 4. November 1928