Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)

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Objekt
Gaststätte
Geokoordinate
49° 28' 39.79" N, 10° 59' 3.98" E

Das Gebäude Schlehenstraße 1 ½ war eine Gaststätte im sog. Gänsbergviertel und bildete ursprünglich mit der Schlehenstraße 3, Schlehenstraße 5, sowie Katharinenstraße 18 (ehemals) und Katharinenstraße 20 eine Einheit.[1] Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.


Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Schlehenstraße ist gelb, Standort Schlehenstraße 1 ½ ist rot markiert

Geschichte der Eigentümer[1][2]

  • 1720: Johann Georg Fürst
  • 1723: Gottfried Bauer, Tuchmacher "der Tuchmacher Gottfried Bauer einen Plaz, 40 Schuh in der Läng und in der Breite, alß das von Johann Georg Fürst in Besiz gehabte Veldt"[3]
  • 1745: Georg Friedrich Meyer
  • 1778: Johann Nicolaus Waiz
  • 1781: Ernst Seyffert
  • 1788: Nicolaus und Regina Barbara Baus
  • 1807: Nickolaus Baus, Federkielfabrikant
  • 1819: Nikolaus Baus
  • 1836: Baus, Nikolaus; Federkielfabrikant; Schlehengasse Nr. 150
  • 1840: Nicolaus Baus, Federkielfabrikant
  • 1846: Baus, Anna; Federkielfabrikanten-W.; Schlehengasse Nr. 150
  • 1850: Anna Baus, Federkielfabrikantenwitwe
  • 1851: Friedrich Breitenbach, Wirt
  • 1857: Friedrich Breitenbach, Getreideunterhändler; als Wirt "Zur Stadt Nürnberg" fungiert hier Johann Peter Gruber; ebenso wird die Krippenanstalt aufgeführt[4]
  • 1872: Peter Gruber, Wirt
  • 1880: Peter Gruber, Wirth
  • 1890: Karl Bernet, Wirt
  • 1902: Heinrich Priner, Schweinehändler in Nürnberg
  • 1916: Jakob Bernstein, Handelsmann
  • 1920: Josef Schröder, Schreiner

Alte Adressen

  • ab 1792: Hausnummer 489 im Bausengarten
  • ab 1837: Hausnummer 150.I, im Dockelesgarten
  • ab 1860: Schlehenstraße 2
  • ab 1890: Katharinenstraße 18

Begriffsklärung

Das Grundstück wurde beschrieben als Bausengarten (wohl auf die Eigentümer Nikolaus, Regina und Anna Baus zurückgehend). Dieser soll sehr schön gewesen sein. Er enthielt u. a. sehr viele Glaskugeln und Figuren, sodass ihn der Volksmund den Dockelesgarten taufte, abgeleitet von den vielen Dockeli, den Docken = Figuren, Puppen. Dieser Garten gehörte dem Federkielfabrikanten Baus, dessen Wappen auf einem Grabstein der Familie Foerster auf dem Hauptfriedhof an der Erlanger Straße zu finden war/ist [5]

Die Benennung der Wirtschaft in der Katharinenstraße 18 "Zum Dockelesgarten" war eine Reminiszenz an den alten Garten.[6]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 siehe Schlehenstraße 1 ½ nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940
  2. neben Wunschel Angaben nach den Fürther Adressbüchern von 1807, 1819, 1836, 1846, 1850, 1857, 1880 und 1889
  3. Wunschel zitiert nach dem Salbuch 1723, Seite 309 unten
  4. Adressbuch der Stadt Fürth 1857, Seite 9
  5. Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z", Seite 97: "Docke = Puppe; daher "Dockenstumm" = Puppenstube; auch in der Redensart erhalten: "döi docklt si zamm" = die (Person) putzt sich raus wie eine Puppe. 1613 wird ein Dockenschnitzer in Fürth genannt (Quelle: Fürth Pfarramt St. Michael Sterberegister 19.5.1613). Schwammberger vermutet die Steinfiguren auf der umgebenden Steinmauer des Dockelesgarten.
  6. Wunschel zitiert dabei Grundakt 489

Bilder