Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen bildet in der Folgezeit einen zentralen Aspekt der Arbeit des Verbands. Auch die Verkürzung der Arbeitszeit gehört dazu. Hier können die Fürther Gemeindearbeiter schon bald Erfolge aufweisen. Im Jahr 1902 wird als einer der ersten Städte in Deutschland für die Betriebsarbeiter der Gaswerke der Achtstundentag eingeführt. Das Gaswerk befand sich damals noch im Viereck zwischen der Eisenbahn, der Hirschen-, Theresien- und Ottostraße.
Daneben ist für die Gemeindearbeiter natürlich auch der Lohnkampf von großer Bedeutung. Mehrfach werden Lohnerhöhungen erreicht. Im Jahre 1913 beläuft sich der Taglohn für männliche Arbeiter bei der Gemein de in Fürth auf 3,30 Mark. In Nürnberg liegt er bei 3,40 Mark, in München bei 3,70 Mark und in Kulmbach 2,40 Mark.
Laternenputzer im alten Gänsbergviertel. Die zahlreichen Gaslaternen wurden regelmäßig gesäubert.
Daneben gilt es, die eigene Organisation zu stärken. Die gewerkschaftliche Vertretung der Gemeindearbeiter ist in den Kommunen als Bereich, der auch hoheitliche Aufgaben durchführt, lange nicht selbst verständlich. Die Vorstandschaft Friedrich Scherzers zeigt das für Fürth. Hinzu treten erschwerend die sehr unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche in den Gemeinden. In der Zeit der Herausbildung der Gewerkschaften führt das zu Problemen der Abgrenzung zu anderen Gewerk schaften. Einzelne Berufsgruppen wandern ab, neue stoßen dafür wie der zum Verband der Gemeindearbeiter. Als Grundlage einer effizienten Gewerkschaftsbewegung versucht man schon von Anfang an, das Prinzip "ein Betrieb - eine Gewerkschaft" durchzusetzen.