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In der Friedrichstraße liegen auch die Büros der konkurrierenden "Gewerkschaft der Angestellten, GdA". Im Jahr 1929 erwirbt die GdA vom Fabrikanten Spiegelberger das Gebäude Königswarterstr. 16 und verlegt dorthin bis zum Jahresende ihre Büros und Unterrichtsräume. Gleich daneben zieht im Dezember 1929 in das Parterre des Eckhau­ses Königswarterstraße 14 und Bahnhofstraße der "Deutschnationale Handlungsgehilfenverband" ein.

Massenarbeitslosigkeit

Die Massenarbeitslosigkeit prägt immer mehr das Leben der Men­schen und die Aktivitäten auch des Gesamtverbandes. Am 1. Januar 1931 werden in Fürth 9825 Arbeitsuchende gezählt, darunter 3049 Frauen. Am 31. Dezember 1931 sind es bereits 13.809, darunter 4756 Frauen. Das sind über 60% der in Fürth lohnabhängig Beschäftigten, legt man die oben genannte Zahl von 1926 mit etwa 23.000 Lohn­empfängern zugrunde. Davon stehen nur 5632 in Unterstützungs­bezug. Allein die Zahl der sogenannten Wohlfahrtserwerbslosennimmt in diesem Jahr von 2040 auf fast 5000 zu. Die im Gesamtver­band organisierten Arbeitnehmer müssen allenthalben Lohneinbußen und eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen hinnehmen, der Urlaub wird gekürzt, ebenso die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.