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In Nürnberg-Fürth sind in den Jahren 1949/50 etwa 15.000 Beschäf­tigte in der ÖTV organisiert. Diese hohe Zahl erklärt sich zum einen aus den vielfältigen Verteilungsaufgaben, die die Gewerkschaften nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten hatten. Sie sind praktisch die einzigen Massenorganisationen, zudem eng mit der Wirtschaft ver­bunden, so daß sie viele Aufgaben zugeteilt bekommen, die später an den Staat oder die Wirtschaft übergehen. Zum anderen ist der Perso­nalstand der Kommunen sehr hoch, weil die Zuteilungswirtschaft der Nachkriegszeit entsprechend personalintensiv ist. Mit Beginn der 50er Jahre, der Fürther Ludwig Erhard hat die 'soziale Marktwirtschaft' als wirtschaftspolitisches Ziel der neuen Bundesrepu­blik vorgegeben, entfallen diese Zuteilungsaufgaben und damit auch die entsprechenden Stellen. Meist werden die Entlassungen so gere­gelt, daß sogenannte Doppelverdiener zuerst gehen müssen. Wenn also beide Ehepartner arbeiten, muß einer aufhören. In der Regel dürfte dies die Frau gewesen sein.

Schon im Jahr 1950 wird eine eigene ÖTV-Jugendgruppe gegründet, deren erster Vorsitzender Fritz Schmidt ist. Sie kommt ab 1952 im neu­en Jugendheim der Gewerkschaften im Hof der Königswarterstraßei 6 unter.