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FÜRTHER ORIGINALE ... ... gibt es viele. Eine Reihe davon sind aktenkundig gewor­ den, einige auch in den Akten des Stadtarchivs. Das Pfeifndurla, der Gnadnzieher, der Schmalz, der Dienstmann Schlee, der Hahnagieger und die Schildwach gehören dazu. Sie erscheinen jetzt nacheinander auf Bierkrügen, welche die Bürgervereinigung in limitierter und numerierter A u f­ lage herstellen läßt.

Der Krug mit dem „Pfeifndurla"

Sammeln Sie gern? Mögen Sie Fürth mitsamt seinen Origi­ nalen? Trinken Sie gern einen Schluck aus einem schönen Krug? Möchten Sie jemand an Fürth erinnern? - Dann sollten Sie sich rechtzeitig einen Krug bestellen. Er kostet 49 DM, hat einen Zinndeckel und faßt einen hal­ ben Liter. Die Zeichnungen der Fürther Originale stammen aus der Feder von J. S. Reinert. Sie können die Krüge bei der Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael bestellen, am besten beim Vorstand Helmut Maurer oder bei der Kassiererin Ingeborg Horn. Beide sind über die Geschäfts­ stelle der Bürgervereinigung am Waagplatz, bzw. Postfach 13, 8510 Fürth 1, erreichbar. Der erste Krug ist dem „Pfeifndurla" gewidmet. Von ihm heißt es: feie war eine kleine, geistig beschränkte Person, die mit bürgerlichem Namen Doris Kraus hieß. Geboren wurde sie 1847 und seit ihrer Jugend ging sie, die von Arbeit nie viel gehalten hatte, bettelnd durch die Stadt, bat um ein Mittagessen oder um Geld. Als sie älter wurde, verlangte sie Zigarren oder Tabak, den sie in einer langen Pfeife ge­ nüßlich rauchte. Daher stammt auch ihr Spitzname. Schenk­ te man ihr Geld, lachte das Durla laut vor sich hin, wurde ihr Betteln aber abgewiesen, schimpfte sie wie ein Rohr­ spatz.

O ft sah man sie mit ihrem obligatorischen Stock in der Hand durch die Straßen marschieren und die Zigarren­ enden vom Straßenrand aufheben, die sie später genüß­ lich in ihrer Pfeife zu rauchen pflegte. Und wenn die Leute sie spöttisch „Pfeifndurla" nannten, so fluchte sie hinter ihnen her und drohte m it ihrem Stock. Einmal, so erzählt man sich, nachdem sie im Städtischen Versorgungshaus, der sogenannten Pf rund, untergebracht worden war, verbot man ihr an Kirchweih den Ausgang, da sie die Leute m it ihrem Gebettel arg belästigte. Darüber war das Pfeifndurla so erbost, daß sie ihre Pfeife kurz und klein schlug. Nach langer entbehrungsreicher Zeit schenkte ihr ein edler Spender zu Weihnachten eine neue Pfeife und ausreichend Tabak. In ihren letzten Lebensjahren sah man sie nur noch selten auf der Straße. Sie starb am 27. Juni 1927 in der Pfrund an der Würzburger Straße.

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