m it der frankenspezifischen, fachwerkidyllischen Patrizier land-Werbung vereinbaren läßt, bleibt wohl eine der vielen Ungereimtheiten aus dem Hause Patrizier,
gen, privaten Freundeskreises auf, der vor kurzer Zeit eine ähnliche, m it vielen Gags und Ratetricks durchsetzte „T o u r de Fürth" organisiert hatte. Ihr kann eine recht ansehnliche Teilnehmerzahl und ein durchschlagender Erfolg beschei nigt werden; nicht zuletzt dadurch, daß m it diesem ambi tionierten Freizeitvertreib die Schönheiten der Fürther A lt stadt, aber auch ihre Merkwürdigkeiten (in doppelter Be deutung!) und Ungereimtheiten einem weiteren Kreis von Mitbürgern spielerisch nahegebracht werden konnten. Und hierfür bedankt sich die Bürgervereinigung besonders bei den Veranstaltern dieses Fußgänger-Rate-Rundlaufs.
GUTSCHEIN DER BÜRGERVEREINIGUNG FÜR BUNDESWOHNUNGSBAUMINISTER DIETER HAACK
Ein Original-Gruß aus dem Patrizierland, der Hof der „W ei ßen L ilie " am Marktplatz Bereits im Juni 1978 hatte das „Altstadt-B läddla" in einer Betrachtung über den Zusammenhang von privatwirtschaft lichen Interessen und den daraus resultierenden Grenzen des städtischen Handlungsspielraums sich m it diesem Phä nomen auseinandergesetzt, dessen Konsequenzen auch im „Problem fall Weiße L ilie " wieder einmal allzu anschaulich wurden: „Durchdiezunehm ende Konzentration der letzten Jahre hat etwa im Brauereigewerbe die sonst übliche Kon kurrenzbelebung nahezu völlig abgenommen. Eine Handvoll überregionaler Brau-Konzerne macht im wesentlichen das große Geschäft und denkt in „europäischen HektoliterDimensionen", statt sich - wie früher - individuell um die einzelnen Gaststätten und deren besondere Atmosphäre zu kümmern. Der desolate Zustand der meisten, auch noch so traditionellen Fürther Altstadtkneipen resultiert unter an derem auch daraus. Nur noch der möglichst große Hekto literumsatz ist interessant; die Profitmaximierungsmaschi nerie fu nktio nie rt auch hier in der üblichen Perfektion. Der Kommune bleibt vielfach nicht viel mehr, als relativ ohn mächtig diesen Negativerscheinungen der gepriesenen freien M arktwirtschaft zuzusehen. Versuche, durch gezielte Di rektiven regulierend einzugreifen und das private Defizit durch kommunale Initiativen auszugleichen, bleiben sehr o ft ergebnislos oder zumindest in Ansätzen stecken." (Altstadt-Bläddla Nr. 5, S. 8/9) Quod erat demonstrandum (was zu beweisen war)!
Die GESCHÄFTSSTELLE der Biirgervereinigung am Waagplatz ist jetzt jeden DONNERSTAG von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr GEÖFFNET FUSSGÄNGER-RALLYE ALTSTADT
IN
DER
FÜRTHER
Am Sonntag, 21. September 1980, w ird die Bürgervereini gung eine Fußgänger-Rallye quer durch die Fürther A lt stadt, natürlich m it dem Schwerpunkt St. Michaels-Viertel, veranstalten. Sie greift damit die Anregung und das Beispiel eines hiesi
Am 13. Mai war eine Delegation des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau in Begleitung einer großen Zahl von Vertretern der überregionalen, bun desweiten Presse auf einer „G ood-W ill-Tour" in der Fürther Altstadt. M it dieser mehrtägigen Public-Relations-Reise auch durch ein paar andere Städte (Marburg, Coburg, Schwabach und Heidelberg) sollte per M ultiplikation durch die anwesenden Presseleute einer breiten Ö ffentlichkeit dokumentiert werden, was aus den staatlichen Förderun gen städtebaulicher Sanierungsmaßnahmen in den einzel nen Kommunen geworden ist. Ursprünglich sollte Bundeswohnungsbauminister Dr. Dieter Haack (bekanntlich aus der Nachbarstadt Erlangen) selbst daran teilnehmen; aus aktuellem Anlaß einer wichtigen Bundestags-Debatte mußte er sich jedoch durch seinen Staatssekretär Dr. Albert Schmidt, Ex-Bürgermeister von Regensburg und als solcher m it Sanierungsfragen hautnah vertraut, vertreten lassen. Da diese Führung der Bonner Delegation nur durch das förmliche Sanierungsgebiet auf dem „Gänsberg" vorgesehen war, und man es unterlassen hatte, auch das angrenzende, schon aus historischen Gründen nicht vom Bereich südlich der Königsstraße zu trennende St. Michaeis-Viertel zu be sichtigen, schaltete sich die Bürgervereinigung ein. Wie üb lich war sie seitens der Stadt wieder einmal (wie schon mehrfach in letzter Zeit, z.B. als Landeskonservator Dr. Petzet oder das Bayerische Fernsehen bzw. der Rundfunk sich in der Altstadt informieren wollten!) nicht hinzuge zogen worden — aber: sie war halt einfach da! Außer einem kurzen Erfahrungsaustausch m it Staatssekre tär Dr. Schmidt und anderen Vertretern des Bonner M ini steriums bzw. den anwesenden Journalisten über das Sa nierungsgebiet selbst machte sie aber auch - zumindest im Eiltempo — auf die vielfältigen Probleme des St. MichaelsViertels (Verkehrsberuhigung, Entkernung, Piiotprojekte für Wohnformen, „A k tio n Kneipenstop" m it Hilfe einer Nutzungsveränderungssperre, baulicher und sozialer Verfall etc.) aufmerksam, verbunden m it der Bitte um jede A rt von Unterstützung. Die E ffektivität dieses Versuchs bleibt abzuwarten; allzu optimistisch sollte man wohl angesichts des nur kurzen Kontakts nicht sein (trotz der zusätzlichen Überreichung von Photos und aller bisher erschienener „Altstadt-B läddle"). Darüber hinaus übergab die Bürgerver einigung, vertreten durch Helmut Maurer und EL Vogel, einen für den Wohnungsbauminister ausgestellten „G u t schein für eine Individualführung durch das St. MichaeisViertel, die bisher noch vergessene andere Altstadthälfte Fürths aus der Perspektive einer fünf Jahre dort tätigen Bürgerinitiative. Einzulösen nach eigener Vorstellung und Zeiteinteilung ..." Der Staatssekretär sagte die Weiterlei tung an den Minister zu. Dessen Weg vom Erlanger „Schnelimalzwischendurchwochenende" nach Fürth ist ja so w eit nicht. Außerdem wäre dies nicht sein erster A ufent halt in Alt-Fürth: doch war er eben früher meist nur in Be gleitung von Fürther Stadtoffiziellen...
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