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LIEBE MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGER. LIEBE FREUNDE DER FÜRTHER ALTSTADT! Damit auch Sie wieder einmal auf dem Laufenden sind, so»l zur Einleitung dieser Ausgabe des ..Altstadt-Bläddla" Aktuelles an Sie weitergegeben werden

Berücksichtigung der Bürgervereinigung beim städtischen Fassadenwettbewerb Noch vor einem Jahr hatte die Bürgervereinigung Anlaß, sich über die Nichtbeachtung ihres damals jüngsten Renoviorungs-P'ojekts bei der „Fassadenpramierung 1979" zu beklagen. Unser demonstratives Lamento ist aber auf fruchtbaren Boden gefallen hat doch Oie Stadt Furth beim Fassadengestaltungswettbewerb dieses Jahres — neben den Hauseigentümern — bekanntlich auch die Burger­ vereinigung ausdrücklich für die Fachwe^krestaurierung am Goldenen Schwan“ ausgezeichnet Die Altstadtver­ einigung freut sich natürlich darüber, daß damit ihre viel­ fältigen Bemühungen um die Wiederbelebung des St. Michaels-Viertels auch einmal formelle städtische Aner­ kennung gefunden haben, und bedariKt sich recht herz­ lich für diese freundliche Geste. Im Gegensatz dazu hatte die Regierung vor Mittelfranken zuvor keine Möglichkeit gefunden den Preis für dasselbe Objekt zu teilen. Da pras­ selte nämlich der Lob-und-Preis-Segen auf den Hausbe­ sitzer allein nieder Er scheint jedoch gut damit zurecht gekommen zu sein; jedenfalls hat er unseren Beistand bei der Verarbeitung der hcchstregierungsamtlichen Lc rbeeren nicht angefordert

menarbeit mit allen m glichen städtischen Behörden ging es fast überall erfreulich unbürokratisch zu; Schwierigkei­ ten wurden in diesem Fall überhaupt keine gemacht (wie das m etlichen anderen Fällen sonst zu bemängeln war). Wenn dieses R< spiel Schule macht, dann wird man künf­ tig bei der Altstadt-Weihnacht zugleich Ostern und Pfing­ sten feiern können Nein, im Ernst, es ist schon sehr er­ freulich. zu erleben, daß es auch anders geht Wollen wir hoffen daß der begonnene Trend anhalt. An der B rgervereinigung soll's nicht liegen! Zur Altstadt-Weihnacht selbst (siehe Programm an ande­ rer Stelle’) läßt sich noch einiges erwähnen: Eine unheimlich rührige Arbeitsgruppe innerhalb der Bür­ gervereinigung hat im Verlauf fast des ganzen Jahres die organisatorischen und paKtischen Vorbereitungen für diese vier Tage unmittelbar vor Weihnachten getroffen. Da wurden die Stände in Eigenproduktion hergestellt (Kosten aber trotzdem noch runde Tausend Mark pro Stand), da wurde gebastelt und gebacken, um möglichst unkonven­ tionell und vor allem antikommerziell sein zu können; die B irgervereinigung hat sich auch das musikalische bzv, handwerkliche Rahmenprogramm einiges kosten lassen Hoffen wir, daß es auch ein voller Erfolg (wenn möglich auch ein finanzieller) wird, damit all die Anstrengungen nicht in Frustration und Resignation enden.

Erster Erfolg der .Aktion Kneipenstop" Und noch ein Lob gilt's auszusprechen für eine städtische Initiative (es ist halt doch bald Weihnachten mit „allen Menschen ein Wohlgefallen“ und so ..) bzw genauer ge­ sagt — sogar Unterlassung: Zum ersten Mal wurde eine Genehmigung zur Neuerrich­ tung eines weiteren Lokals (in der Gustavstraße 40) ver­ sagt' Demnach hat also auch die Stadtverwaltung, d.h. in diesem Fall das Bauordnungsamt, unsere Bemühungen um die Eindämmung des Kneiper-Booms voll berücksich­ tigt Wie hieß es doch im „Juni-Bladdla“ an gleicher Stelle: „Nicht aufgeben weitermachen!" Na bitte, wer sagt's dem'’ Es wird schon noch in Furth Man denke nur an den Oktober-Beschluß oes Stadtrats, statt Flächensanierung nun Objektsanierung zum Grundsatz für sta Jtische Unter­ nehmungen im Sanierungsgebiet zu machen Zwar nur etwa 15 Jahre zu spät und nach dem totalen Kahlschlag auf dem Ga isberg mit all seinen negativen Folgen Aber — wie gesagt — es wird schon noch . .

Die Bürgervereinigung im „Patrizierland" Das Aufmotzen der Burgervereinigung gegenüber der Patrizier-Brau AG im Fall „Weiße Lilie" (siehe letztes Alt­ stadt Biaddla". S. 7; „Gruß aus dem Patrizierland — ge­ hört Fürth nicht dazu?“!) war nicht vergebens Was Verantw rtlichen der Brauerei ähnlich aufstieß wie saures Bier (natürlich nur das der Konkurrenz ..) — nämlich unsere Kritik sich verantwortungslos verhalten zu haben —, hat dazu geführt, daß die Biirgervereinigung um Gespräche über Probleme der Sanie-ung und Modernisierung braue­ reieigener Anwesen in der Fürther Altstadt angegangen wurde. Konkrete Ergebnisse mit sichtbaren Folgen lassen natürlich noch auf sich warten, aber möglicherweise wird sich die Patrizier-Brau AG bemühen bei der „Weißen Rose“ an der Königstraße die Fehler im Zusammenhang mit der „Weißen Lilie" zu vermeiden. Über greifbare und dann auch vermittelbare Diskussionsertrage kann erst nach weiteren Verhandlungen berichtet werden. „Es gibt viel zu tun, oacken wf's an“; dies gilt auch für die Kontakte mit dem fränkischen Brauereikonzern.

Altstadt-Weihnacht auf dem Waagplatz Und weil wir schon bei städtischen Lobpreisungen sind (das Kam bisher im „Altstadt-Bladdla" schließlich nicht allzu häufig vor!), wollen wir einen weiteren Dank an die Stadtverwaltung aussprechen (nicht etwa, weil Weihnach­ ten kurz vor der Tür steht): Bei den Verhandlungen überden unmittelbar bevorstehen­ den alternativen Weihnachtsmarkt und bei der Zusam­

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Und nun, da ja — wie mehrfach schon sachte angedeutet — Weihnachten unmittelbar bevorsteht: Ein frohes Fest (auf dem Waagplatz, unter dem Tannen­ baum, im Herzen — diesmal nicht derFurther Altstadt ..) und alle guten Wü nsche für das nächste Jahr, ein paar Fru­ strationskiller (wofür und wogegen auch immer) als Drein­ gabe und viel burgerinitiativensolidarisches Bewußtsein!

Ihre Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael Fürth Ernst-Ludwig Vogel Pressereferent — im Dezember1980