PROJEKT „VERKEHRSBERUHIGTE ZONE GUSTAVSTRASSE" Seit einiger Zeit bemühen sich das Stadtentwicklungsamt Fürth und die Bürgervereinigung gemeinsam um die Ent wicklung eines Konzepts zur Umgestaltung der Gustav straße in eine verkehrsberuhig'a Zone Das „AltstadtBladdla“ hatte in seinen Ausgaben vom Oktober 1978 bzw Juli und Dezember 1979 jeweils grundsätzlich und aus führlich darüber berichtet Eine nochmalige Wiederho lung der Begriffsdefinition und bisher eingeleiteter Maß nahmen sowie Veranstaltungen hierzu (z B die Straßen aktion im September 1979) erübrigt sich deshalb Zum aktuellen Stand der Planungen laßt sich jedoch eini ges sagen Mittlerweile hegt das bereits im Vorjahr ange kündigte und vom Stadtentwicklungsamt aufbereitete Da tenmaterial vor. das demnächst Grundlage für die Ent scheidung des Stadtrats sein wird Daß die Gustavstraße absolute Priorität gegenüber allen anderen, ebenfalls denkbaren und notwendigen Straßenumgestaltungen be sitzt. wird mittlerweile auch seitens der Stadtverwaltung immer wieder betont. Offensichtlich hat man nun doch erkannt, daß eine derar tige Maßnahme gerade mitten im bisher so vernachlässig ten nördlichen Teil der Fürther Altstadt eine erhebliche Aufwertung des St Michaels-Viertels bedeutet,die schlag artig mehr Wohnwert und Lebensqualität mit sich bringt Daß die ganze Maßnahme wohl trotzdem nicht ohne er hebliche Nachhilfe“ seitens der Altstadt-Burgerinitiative ablaufen wird, bleibt freilich zu befürchten. Die empirische Untersuchung (Beschaffung des erwähn ten Datenmaterials) gibt Aufschluß über die derzeitige Be schaffenheit der Gustavstraße und angrenzender Neben straßen und Höfe und zugleich ube^ die nötige Berück sichtigung bestimmter Anforderungen (Verkehrsaufkom men etc.) Im Hinblick auf mögliche städtebauliche Umge staltungen werden darin z B Art und Größe der einzelnen Platzraume. Hoferweiterungen und Querstraßenverbin dungen und ihre jeweiligen Oberflächenbelage (Asphalt, unbefestigte Flächen. Grünflächen ur.w) aufgelistet Außerdem wird die einzelne Erdgeschoßnutzung (Woh nung. Laden, Art des Geschäfts, Lokal. Büro), die unter schiedliche Verkehrserschließung (laufender und ruhen der Verkehr zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten), die Existenz von Wohneinheiten (welcher Art. wie viele, wie viele Bewohner) u a im Bezug auf die Bereitstellung der notwendigen Autoabstellplätze nachgewiesen In teressant erscheint dabei auch das jeweilige Gebäudealter und der Wert der Bausubstanz
Man sieht also, es wird — vorläufig noch ..hinter den Ku lissen" — ein rechter Aufv<and betrieben. Hoffentlich wird dabei vor lauter Aufwand in der Vorbereitungsphase nicht die eigentliche Maßnahme vergessen Andererseits erscheint es durchaus sinnvoll, so viele Planungsgrund lagen wie nur irgend möglich zu schaffen, die spater eine umso bessere und wirkungsvollere Umgestaltung gerade
Das Modell der Burgervereinigung
deshalb nach sich ziehen. Es ist schließlich nicht damit getan, oie Gustavstraße mit möglichst viel Mobiliar' zu zustopfen, sozusagen am realen Bedarf vorbeizuplanen Ferner gilt es, z B die architektonischen Vorhaben der evangelischen Gemeinde zur Umgestaltung des Kirchen platzes um St Michael mit den vorgesehenen Maßnahmen in der Gustavstraße abzustimmen Wer außerdem das jüngste „Hickhack" um die zunächst beabsichtigten und nun doch unterbliebenen Gestaltun gen von Wohnstraßen in stadtrandnahen, ohnehin privi legierten Wohnbereichen verfolgt hat und erleben mußte, wie das Stadtbauamt — freilich unabsichtlich — erst durch den angekündigten Griff in den jeweiligen Geldbeu tel die Anwohner gleichsam wieder auf den Boden der Tat sachen brachte, der weiß, daß auch andere Interessen gruppen innerhalb der Stadt ihre spezifischen Wünsche und Vorstellungen engagiert vertreten. Stadtväter und -mutter werden es also in allernächster Zeit nicht leicht haben, zu entscheiden, wo nun in Furth mit der Verkehrs beruhigung ernsthaft weitergemacht werden soll. Der erste Beschluß in dieser Richtung, nämlich auch die Katharinenstraße in eine attraktive Wohnstraße umzu funktionieren, ist ja bereits gefaßt und sicherlich sinnvoll.
Das „Altstadt-Bläddla" wird zu gegebener Zeit einen aus führlichen Katalog von Maßnahmen vorstellen, die geeig net sind, auch aus der Gustavstraße einen wirklich an sehnlichen, weil verkehrsberuhigten und mit stadtgestal terischen Maßnahmen gesteigerten Bereich zu machen Die nebenstehenden Zeichnungen können eine erste Ahnung davon vermitteln. Ob das nun verschiedenfarbiges, unterschiedlich struk turiertes Pflastermaterial im Fahrbahn- und Fußgänger bereich. ein versetzter Fahrbahnverlauf zur Verminderung der Fahrgeschwindigkeit, künstliche Hindernisse wie Pol ler, gezielte Engstellen und Pflanztröge, ja sogar Fahr bahnschwellen sind oder ob nun die „Möblierung" mit pla-
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