AUS JAHRZEHNTELANGEM DÄMMER SCHLAF ERWACHT? ERFREULICHE AKTIVITÄTEN IN DER WILHELM-LÖHE-STRASSE Seit langem bemüht sich die Bürgervereinigung an ver schiedenen Stellen der Fürther Altstadt um bewußte Wie derbelebungsmaßnahmen verschiedener Art. Daß um der Effektivität willen in aller Regel eine Beschränkung auf einige wenige Schwerpunkte (Marktplatz, Waagplatz, Gustavstraße) einerseits nötig ist, dies aber auch vielfach zu Lasten anderer Winkel des St. Michaels-Viertel gehen muß, liegt auf der Hand.
Eine planvolle Auskernung der jeweils dazugehörigen Innen- und Hinterhöfe soll parallel dazu verlaufen, so daß künftig mehr Licht in ehemals dunkle Abseiten fallen wird. Dort sollen dann eventuell Ruhezonen, aber auch kleine Kinderspielplätze entstehen. Mit dieser umfassenden Maßnahme sollte also — läuft alles weiterhin so ab. wie geplant — mit einem Schlag fast
Umso erfreulicher ist es deshalb, wenn gerade in einer bis her recht abseits gelegenen und ein wenig vernachlässig ten Ecke, der Wilhelm-Löhe-Straße nämlich, sozusagen „heimlich, still und leise" sich Veränderungen ankündi gen, die eines Tages aus der dortigen Gegend möglicher weise eine attraktive Wohnstraße mit allen denkbaren Annehmlichkeiten erstehen lassen.
Eine ganze Gruppe von Häusern — und dies ist das eigent lich Besondere daran — wird dort zur Zeit modernisiert. Als erste sichtbare Maßnahme wurden mehrere, im Kon struktionsprinzip relativ einfache, aber doch reizvolle
ein gesamter Straßenzug revitalisiert und mit neuer At traktivität ausgestattet werden. Bleibtabzuwarten, in wel chem Maß danach die Mieten für die ja nunmehr wesent lich wertvolleren Wohnungen ansteigen werden. Zu hohe Mieten dürften wohl auch nicht im Interesse der Eigentü mer sein — die im übrigen wiedereinmal. wie so oft in letz ter Zeit, aus Nürnberg ..herübergekommen" sind (dort scheint der Markt gesättigt zu sein...). Schließlich soll ne ben der baulichen Substanzsteigerung auch eine sozial strukturelle Verbesserung erreicht werden. Das heißt, u.a. sollen auch jüngere Bewohner in die Löhestraße ziehen. Und gerade bei ihnen soll’s ja mitunter gewisse finanzielle Grenzen geben. In welchem Umfang gewerbliche Räume ausgebaut wer den sollen, bleibt abzuwarten; fest steht jedoch bisher, daß ein Nürnberger Auktionshaus eine Filiale eröffnen wird, die also auch in diese bislang etwas verschlafene Gegend neues Leben bringen soll. Die rührigen neuen Eigentümer haben außerdem ihre Fühler in die Nachbarschaft ausgestreckt, um mit ihrer Initiative alteingesessene Fürther anzu regen. Sie sollen nach dem Beispiel der Neu-Fürther ihre jeweiligen Anwesen ebenfalls wenigstens äußerlich „aufputzen". Denn nur
Fachwerkfronten freigelegt; eine systematische Moderni sierung [u.a. durch Einbau zeitgemäßer Heizungen und Sanitäreinrichtungen) wird folgen. Über bloße Fassaden kosmetik hinaus wird also hier bewußte, echte Renovie rung und damit Wohn wert Verbesserung betrieben.
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