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TOTE BRAUCHEN KEINE WOHNUNG KRIMI IM SANIERUNGSMILIEU

Wer sich auf unterhaltsame und dazu noch spannende Weise mit verschiedenen aktuellen Problemen der Altstadtsanierung, sozialen und politischen Randerschei­ nungen und ihren oft fragwürdigen, mitunter kriminellen Auswüchsen beschäftigen möchte, dem sei der Kriminal­ roman von Michael Molsner »Tote brauchen keine Woh­ nung« aus dem Münchner Heyne-Verlag (Blaue Krimis, Nr. 1908) empfohlen.

Diese nachträgliche Roman-Fassung eines Tatort-Films mit Fernseh-Kommissar Veigl schildert die allgemein politischen und soziologischen Zusammenhänge, aber auch die zwischenmenschlich-privaten Beziehungen eines von Abbruchdenken und Spekulantentum be­ drohten Altstadtquartiers einschließlich seiner baulichen und sozialen Verslumung • am Beispiel des Münchner Lehel. Dort sorgt im Auftrag eines reichen Hausbesitzers, zu­ gleich Bauunternehmers, ein ehemaliger Krimineller für die sukzessive, systematische Verunsicherung und förm­ liche Hinaussanierung der angestammten Bewohner. Er macht alte, aber noch intakte Häuser durch bewußte Zer­ störungen zusehends unbewohnbarer, damit die Mieter von selber kündigen sollen, und die Anwesen an einen Versicherungskonzern - natürlich mit entsprechendem Profit - verhökert werden können. Korrupte Machenschaf­ ten einer Baufirma sollen dabei helfen. Aber dann wird eine alte Mieterin ermordet; aus dem bisher bereits nicht gerade legalen Geschäft wird plötzlich ein Kapitalver­ brechen... In gelungener Mixtur werden Informationen zur Sache. Hintergrundanalyse und eben spannende Unterhaltung miteinander verknüpft. Wer vor einigen Jahren den Tatort-Film gesehen hat, wird sich vielleicht freuen, ihn in anderer Form noch ein­ mal nach vollziehen zu können (wenn er sich auch die gutmütige Grantlerfigur Veigl, auf der Mattscheibe ver­ körpert durch den Vollblutkomödianten Gustl Bayrhammer, dazudenken muß). Und wer den Film damals ver­ paßt hat, kann das Versäumte sozusagen schriftlich nachholen.

Zumal dieser Film seit seiner Originalsendung nicht mehr - wie andere Tatort-Sendungen - wiederholt worden ist. Der Bayerische Rundfunk begründet diese Tatsache mit Protesten seitens des Vereins der Haus- und Grund­ besitzer wegen angeblich einseitiger und unfairer Dar­ stellung. Was die im Film wie im Roman beschriebenen, üblen Machenschaften eines Hauseigentümers gegenüber seinen Mietern betrifft, so sind sie zwar frei zusammen­ gestellt, im einzelnen jedoch nicht frei erfunden. Solche

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