Praktiken hat es in Münchner Sanierungsgebieten tatsäch lich gegeben - und nicht nur dort. Die vielgebrauchte Formel »Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig« muß hier wohl abgewandelt werden: sie sind keineswegs zufällig, sondern systembedingt und unver meidlich!
Übelstes Beispiel aus jüngster Zeit: weil sie sich seinen Sanierungsplänen widersetzten, hat ein Berner Immobi lienhändler vor wenigen Wochen Mieter und Besetzer eines Hauses in Genf vom Rollkommando einer Rocker truppe aus dem Gebäude prügeln lassen. Krankenhaus reife Verletzte und demoliertes Eigentum waren das Re sultat. Das Immobilien unternehmen hatte das Haus kurz
zuvor gekauft, um die vorhandenen vier Wohnungen zu modernisieren und zu erhöhten Preisen neu zu vermieten. Die alten Mieter hatten sich jedoch gegen diese Zwangs modernisierung gewehrt und gegenüber den anrückenden Bauarbeitern verbarrikadiert. Als Gegenmaßnahme mar schierten der Immobilienboß selbst und die gemietete Schlägertruppe mit Knüppeln, Messern und Baseball schlägern auf, stürmten die Wohnungen und schlugen auf die Insassen ein. Anschließend zertrümmerten die nach folgenden Bauarbeiter das Mobiliar. Ehe noch die alar mierte Polizei eintraf und einen Teil der Gewaltsanierer festnehmen konnte, war alles kurz und klein geschlagen.
Dieser Skandal, der nicht nur in der Schweiz große Em pörung auslöste und sich wie die »aufgebauschte Räuber pistole« aus einem Kolportageroman oder einer sensa tionsgierigen Boulevardzeitung liest, ist leider traurige Realität, wenn auch in extremer Zuspitzung und Kon zentration.
Man kann also dem Kriminalroman »Tote brauchen keine Wohnung« durchaus Realitätsbezogen heit und kritischdistanzierte Problemorientierung bestätigen - was ja bekanntlich bei Krimis nicht immer der Fall ist. Im übrigen: Vielleicht spielt künftig ein Kriminalroman auch einmal im Fürther Sanierungsmilieu mit all seinen Hintergrunds fragen und Vordergrundserscheinungen. Lebt doch be kanntlich in Fürth der Rowohlt-Krimiautor Ernst Hall, im Alltag als Ernst Hassler bis vor kurzem Journalist bei den »Fürther Nachrichten«. Und an lokalem, aber all gemeingültigem Stoff sollte es einem phantasiebegabten Schriftsteller wie ihm nicht fehlen - ganz unabhängig vom langjährigen Sanierungs-Krimi aus der spezifischen Fürther Altstadt-Realität...
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