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NEUES AUS DER KÖNIGS WARTERSTRASSE Bekanntlich hat sich die Bürgervereinigung - ähnlich wie im Fall der Sahlmann-Villa - seit 1980 für die Erhaltung und Renovierung der beiden prächtigen, denkmalge­ schützten Historismus-Villen Königswarterstraße 20 und 22 stark gemacht, die ihr Besitzer, Werner Gemeinhard, abbrechen und durch Neubauten ersetzen wollte. Im Verein mit der Stadt Fürth und der Regierung Mittelfranken ist es gelungen, dieses radikale, ausschließlich aus kaufmännischer Perspektive geplante Vorhaben, das an

Die beiden Historismus-Villen an der Königswarterstraße bleiben Fürth erhalten

Kulturbarbarei grenzt, zu verhindern, sprich: den Eigen­ tümer mit allen legalen Mitteln zum Aufgeben zu zwingen.

Seit kurzem sind nun die zwei Villen und ein Teil der dazu­ gehörigen Grundstücke an die Nürnberger GEFE Gmbh, Gesellschaft für Eigentumsförderung, verkauft, die beide Gebäude restaurieren und als Eigentum (teil)verkaufen will. Für den rückwärtigen Grundstücksbereich der Nr. 22 (ehemalige »Nordstern-Versicherung«, der bekanntlich bis 1980 beide Anwesen gehörten und die sich durch den Verkauf mehr oder weniger aus der Verantwortung für den hinterlassenen Zustand gestohlen hatte!) hat das Nürn­ berger Immobilien-Unternehmen eine Option (eine Art Vorkaufsrecht) bis zum Frühjahr 1983. Dort, wo sich heute noch Garagen und ein teils wirtschaftlich, teils als Woh-

nun gen genutztes Backsteinhinterhaus befinden, sollen - ähnlich wie beim »Dürerhof« unterhalb der Nürnberger Burg - künftig Tiefgaragen, Wohneinheiten und eine Passage möglichst bis zum Bahnhofsplatz eine inner­ städtische Bereicherung darstellen - jedenfalls nach den Vorstellungen der neuen Eigentümer. Problem dabei: das Gastreich-Grundstück am Bahnhofsplatz (wo heute Fahr­ zeuge der Bundespost parken) steht, zumindest vorerst, nicht zum Verkauf. Möglicherweise scheitert eine im Prin-

zip städtebaulich recht gute Idee wieder einmal an der mangelnden Bereitschaft eines einzelnen! Auch andere Interessenten haben sich an derselben Stede bereits ihre Zähne ausgebissen...

Für den bisherigen Besitzer der KönigswarterstraßenVillen, Werner Gemeinhard, blieb nach Abschluß der lan­ gen Hickhack-Prozedur außer der Resignation, daß er nicht erreichen konnte, was er sich da so in seiner Kauf­ mannsphantasie ausgedacht hatte, offenbar nur noch ein verspäteter, kleiner, um nicht zu sagen: kleinkarierter, persönlicher Racheakt: er kündigte kurzfristig und ohne Angaben von Gründen dem stellvertretenden Vorsitzen­ den der Bürgervereinigung seine Garage, die dieser noch aus der Nordstern-Zeit gemietet hatte. Ein privater Denk­ zettel also für das soziale und kulturelle Engagement der Bürgervereinigung! Noch immer also scheint der alte Lateinerspruch zu gelten: Nomen est omen...

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