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Die Vorschläge

Vor: Verkehrsberuhigung Gustavs*raße Drama einer Stadt in mehr als 3 Akten Heute: 6. Akt. - ETZ LANGT’S In den Hauptrollen: Die Stadt Fürth und ihre Stadträte

Die Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael In den Nebenrollen:

als Betroffene und wir als Interessen Vertreter. Vielleicht hilft etwas Polemik, unseren jetzigen und bald werdenden Stadtvätern und -müttern in die richtigen Schuhe zu helfen, mit denen man die Gustavstraße beruhigt begehen kann. Bürger: (von untern nach oben rufend - sehr grantig) Etz langt’s, die maana wohl, die könner uns verscheißern! (Pause) Jahrelang harn sie’s uns versprochen und etz? Gschtorm is. die Gustavstraß! Stadtrat: (von oben nach unten rufend - etabliert)

Betroffene Bürger des Wohnviertels St. Michael

Was ihr wollt, ist zwar wünschenswert, aber nicht unbe­ dingt notwendig. Zu so einem Projekt haben wir kein Geld.

Schauplatz:

Stadtrat: (betroffen)

Erweiterter Sitzungssaal des Rathauses

Die Leute hängen sich rein, die Bürgervereinigung hat X Veranstaltungen mit den Betroffenen inszeniert, wir müs­ sen nun von der Stadt aus auch einen Beitrag leisten.

Prolog: Sie liebe Leserin, lieber Leser, werden fühlen wie wir: Pausenlos berichteten wir in unserem Altstadtbläddla über den silbernen, hoffnungsvollen Streifen am Horizont zur Verkehrsberuhigung und WohnumfeldVerbesserung in der Gustavstraße. Erloschen ist er und abgewandert in die Schubladen städtischer Schreibtische. Und was da ruht, ruht lange, wahrscheinlich sehr lange, wenn man die präkäre Finanzlage unserer Stadt betrachtet.

BgVgg: (Vertreter nicken)

Gott sei Dank! Da wird's Zeit!

»Versprochen ist versprochen«, sagten wir als Kinder und hielten uns auch daran, denn es gab nichts Schlimmeres, als das gegebene Ehrenwort zu brechen. Ein solches ha­ ben wir zwar nicht bekommen, auch wurde uns die Ver­ kehrsberuhigung der Gustavstraße nicht per Handschlag zu gesichert (wie es früher zwischen Verhandlungspart­ nern durchaus üblich war), aber von der Stadt abgegebene Presseverlautbarungen ließen uns hoffen und leider auch glauben. Hoffnung und Glaube sind offensichtlich keine Argumentationsgrundlagen mehr. Argumentiert haben Sie

Mir braung kane neue Ampeln - des sicht mer doch in der Schwabacher Straß - mir braung unser Rouh in der Gustavstraß.

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Altstadt-Bläddla 15/83

Bürger: (Im Chor mit der BgVgg - von unten nach oben rufend)

Stadtrat: (erbost) So geht’s nicht! Man kann doch nicht geplante Ampel­ anlagen ablehnen, die der Verkehrssicherheit dienen und dann dem Plan zur Verkehrsberuhigung zustimmen wollen.

Bürger: (aufgebracht)

Bürger: Wos is denn mit dem sogenannten G rund lagen papier zur Verkehrsberuhigung? Alle Fraktionen und die ganz’n Parteiausschüßhamzugschtimmt. Der Gustavstraß soll absolute Priorität eigräumt wern. Wos is’n damit, des möcht ich wissn!