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alten Fachwerks entfernen, aber was macht das schon dafür hat man jetzt mehr Licht.

Altstadtviertel St. Michael

Erst als die Rollos durch den Staub und die Abgase immer mehr werdender Autos dreckig geworden waren, bemerkte d le Hausfrau. daß man d iese eigentl ich nur sehr sch wer ab­ waschen konnte, aber was soll's.

Bürgervereinigung Fürth e.V. Postfach 13 8510 Fürth 1

Die Kinder des Hausbesitzer wuchsen heran, die Bedürf­ nisse der Familie stiegen, es wurden Bäder und Toiletten, eine Speisekammer und ein Balkon gebaut. Die Fenster schuf man da, wo man sie halt brauchte, mal größer für den Balkon, mal kleiner für das Klo, auch wenn das alles so nicht richtig zueinander passen wollte.

Tel. 79 7644 / 77 15 76 / 79 9055

Unser Haus war inzwischen alt geworden. Es machte noch gute Miene zum bösen Spiel, aber wohl fühlte es sich nicht mehr in seiner Haut.

Geschäftsstelle: Waagplatz Stadtsparkass« Fürth 162008 (BLZ 762 500 00)

Beitrittserklärung Ich erkläre meinen Beitritt zur Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael Fürth e.V.

Und dann kam der verhängnisvolle Tag, an dem der Sohn des Besitzers noch ein paar Fliesen übrig hatte. Man beschloß, den häßlichen Sandstein darunter zu verstekken. Und im übrigen ließe sich die Wand dann auch besser abwaschen. Gesagt, getan. Der Sandstein wurde verfliest.

Name

Vorname

Geboren

Beruf

Einem Nachbar fiel auf, daß das Erdgeschoß nun aussah, wie der Boden des neuen Badezimmers.

Strafte

Und weil der Sohn ein neues Auto gekauft hatte, und weil von der alten Haustür sowieso die Farbe abblätterte, nutzte die Familie das tolle Sonderangebot aus dem Bau­ markt, und der alte Holzschuppen erhielt ein kippbares Wellblechtor und die alte Eichentür wurde durch eine mattbronzierte Aluminiumtür mit Drahtglas ersetzt, damit Großmutter nicht mehr im dunklen Gang über die neue Marmortreppe stolpert. An das Garagentor kam noch ein gelbes Schild mit der Aufschrift: »Einfahrt frei halten«.

Die Familie war nun rundum zufrieden mit ihrem umge­ stalteten Haus. Man wunderte sich zwar, daß ein junger Mann, der gerade des Weges kam, nicht vor ihrem Haus sehen blieb und es fotografierte, sondern das altmodische Fachwerkhaus daneben. Aber der hat ja keinen Ge­ schmack. Und hier endet auch unsere Geschichte vom alten Haus, und wir können froh sein, daß sie nur ein Märchen ist. oder? PS.: Etwaige Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen oder schon toten Häusern sind natürlich rein zufälliger Natur. K.G.A.

Der »Dienstmann Schlee« ziert unseren letzten Jahreskrug - Fürther Originale -

Stellvertretend für viele, nahezu gleich lautender Reak­ tionen zum Abschluß unserer Jahreskrug reihe mögen folgende zwei Äußerungen stehen: »Schad', daß ihr mit den Krügen aufhört: ich bin Altstadt­ freund und leidenschaftlicher Sammler - ich hätt’ die nächsten sechs Krüg' a nu Rafft!« »Wos soll ich etz meim Vadder schenken - der hat si al lerweil a sein Gebortsdoch af den neua Altstadtgrouch gfreid - und etz?«

Mit Befriedigung nehmen wir dieses positive Echo zur Kenntnis und setzen auch den damaligen Initiatoren (1979er Vorstandschaft) den gebührenden Lorbeer auf, den n si e haben i h n wi rkl i ch verd ient. Der einzige Werm utstropfen: Damals hatte man in der anfänglichen und be­ rechtigten Euphorie gar nicht an das bereits schwebende Damoklesschwert - den Fiskus nämlich - gedacht. Es bleibt bei einem Verkaufspreis von DM 55,-, zieht man Herstellungskosten, Bersteuerung und Verkaufsaufwand ab, so bleibt der Bürgervereinigung ein »lausiger Fünfer«. Lohnt das den jetzigen Einsatz?

Unser letztaufgelegtes Original, der »Dienstmann Schlee« mag vielleicht vor vielen Jahren auch ähnlich gedacht ha­ ben. Ich möchte ihm mal folgenden Satz in den Mund legen: »Wenn nichts rausspringt - laß’ ich’s«. Titelgrafik: Karl G. Arnold

PLZ/Ort Bankeinzugsverfahren genehmigt, Kto.-Nr.

Bank/Kasse

BLZ

Fürth, den

Unterschrift

Mitgliedsnummer Vorstand

Der Mindestbeitrag beträgt jährlich DM 18,— Wie anders soll man es deuten, wenn er meist pfeiferau­ chend vor dem Hotel National saß und auf lukrative Auf­ träge wartete. Ob das recht viele waren, das weiß man allerdings nicht. Aber das war schon immer das Schicksal von Originalen:

Jeder hat sie zu ihrer Zeit gekannt und ihre eigenwillige Lebensweise besehmunzelt. Es ist eigentlich immer ein wenig schade, daß sie der Geschichtsschreibung für eine ausführliche Betrachtung zu unbedeutend schienen. Siegfried Reinert, der über unsere Region hinaus bekannte Maler und Grafiker, hat sechs »Originale« unserer Stadt ins historische Bewußtsein der Bürger zurückgerufen. Er interpretierte die Gestalten des Chronisten mit ange­ borenem Humor und stets unterschwelliger Satire. Nur so konnte sie ihm in dieser vortrefflichen Weise gelingen. Das Gespür für das »Originäre« bewies Reinert auch in seinen Plakatentwürfen für den Grafftmargd und die Fürther Altstadtweihnacht der Bürgervereinigung. Der letzte Jahreskrug, der »Dienstmann Schlee«, kann wie immer in der Geschäftsstelle Donnerstag von 16-18 Uhr und bei den Firmen Schöll, Klaußner, Spiel & Kunst, sowie Meyer und Bastian erworben werden. G.W.

Hier spricht der Schatzmeister: Verehrte Mitglieder, einmal Hand aufs Herz. Haben Sie schon überprüft, ob Ihre Beiträge für die Jahre 1983 oder 1984 schon entrichtet sind? Ich als Kassierer, würde mich freuen, wenn Sie dies dann gleich nachholen würden. Sie würden uns damit viel Arbeit ersparen und wir hätten dann die Möglichkeit, wesentlich leichter unseren Auf­ gaben nachzukommen.

Sollten Sie im Unklaren sein, ob Ihre Beiträge schon bezahlt sind, so rufen Sie mich doch einfach an. Tagsüber bin ich unter der Ruf-Nr. 77 97 386 zu erreichen. Ihr Heinz Neuhaus Altstadt-Bläddla 17/84 3