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Liebe Mitbürger, liebe Freunde der Fürther Altstadt! Gleich zu Beginn wollen w ir Sie mit einer Preisfrage über­ fallen: was ist die Steigerung von »ruhig«? Ganz einfach: »...ruhiger, verkehrsberuhigt«! Als erfahrener Leser des Altstadt-Bläddlas werden Sie sich hoffentlich durch die­ sen Kalauer nicht aus der Ruhe bringen lassen. Noch weniger, so hoffen w ir weiter, werden Sie die mehrfachen Tarta renmeldungen beunruhigt haben, die kurz hinter­ einander in den Fürther Nachrichten zur angeblich katastrophalen Situation in der nunmehr (teilweise) verkehrsberuhigten Gustavstraße erschienen sind. Auch wenn man es nach der betreffenden Lektüre nicht für m öglich halten sollte: die für die Bürgervereinigung Verantwortlichen sind nicht ganz so einfältig, wie es Sie der eine oder andere »Siebeng'scheite« glauben machen w ill - und darüber können wenigstens Sie ganz beruhigt sein! Eigentlich wollten w ir in dieser 18. Ausgabe des Altstadtbläddlas kein Wörtchen mehr über die Maßnahmen ver­ lieren, welche auf unser Drängen hin und vor allem unter unserer tätigen Mitarbeit und schließlich nicht zuletzt auf Grund der Spendenwilligkeit Fürther Bürger - m it dem offiziellen Segen der Stadt versteht sich in der Gustavstraße durchgeführt worden sind unter dem Sch lag w ort »Verkehrsberuhigung«; das Thema ist immerhin in den letzten Auflagen ausreichend darge­ stellt worden und fü r einen Zwischenbericht ist die Zeit gewiß noch nicht reif. Diesem Vorsatz zur journa­ listischen Enthaltsamkeit bleiben wir jedenfalls insoweit treu, als sie außer in dieser Einleitung nichts mehr davon hören werden. W ir wollten Ihnen aber wenigstens zeigen, daß w ir die gute Laune nicht verloren haben und nötig haben w ir es ja auch nicht, uns etwa voller Scham in einem möglichst dunklen Winkel zu ver­ kriechen, oder? So oder so: w ir würden uns freuen, w e m ihnen der Inhalt dieses Altstadt-Bläddias wieder gefaiten würde und hoffen, daß Sie weiter in kritischer Freundschaft uns verbunden biaiben. Ganz zuw Schluß dafür aber be­ sonders herzftch, dürfen wir uns b « Herrn Architekt Graber für das Titelbild und bei Herr* Bernd Beisse, Kollegial am Helene-Lange-Gymnasmm, für die Zeich­ nungen zum »Abfallartikel« bedanken; Ihre ßürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael Fürth.

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Altstadt-Bläddla 18/84

Der Graffl-Markt - eine ernste Angelegenheit Der erste (und einzige) Graffl-Markt des Jahres 1984 am dritten Septemberwochenende hat wie immer Tausende von Besucheren angelockt, ist in den schon eingespiel­ ten Räumen abgelaufen, hat einer wie immer großen Schar von Graff lern die Möglichkeit geboten, Unmög­ liches an den Mann (die Frau, das Kind) zu bringen und hat in der Presse einen wohlwollenden Widerhall gefunden. So weit, so gut und kein Grund, kostbare Seiten des Altstadt-Bläddlas zu vergeuden, zu dem es nicht einmal ein Jubiläum zu feiern gab: den GrafflMarkt gibt es seit Jahren und er fand zum Male statt. Was also? Nun, der Graffl-Markt ist schließlich eine ernste Angelegenheit und deshalb hat er auch einige*’" ernsthafte Zeilen verdient. Wer nämlich bisher geglaubt hat, dieses Marktereignis sei eine lustige und lockere Sache, der hat sich gewaltig getäuscht. Ja, wie denn das? Da ist also erst einmal die andauernde Gefährdung, das Damoklesschwert des »Nicht-mehr-stattfindenDürfens, welches über der Veranstaltung schwebt. Schließlich kann ja nicht sein, was nicht sein darf und nicht sein dürfte (so wird jedenfalls gelegentlich obrigkeistsseitlich behauptet) das Zupflastern der engen Gustavstraße und der Nachbarreviere mit Tapeten­ tischen und sonstigen Graffl-Ständen. Im Falle eines Falles hätte nämlich die Feuerwehr mit dem Durch­ kommen Schwierigkeiten (dabei müßte es eine Gaudi fü r einen gestandenen Feuerwehrler sein, sich so richtig genüßlich eine Bahn durch die umstürzenden Tapetentischen zu walzen!). Aber Spaß beiseite: im Ernstfall wären die leichten und mobilen Stände doch sehr schnell beiseite geräumt. Und das Geschiebe und Gedränge der Besucher ist auch nicht schlimmer als bei unserer geliebten Kirchweih! Berechtigt sind sicher die Klagen einiger Anwohner, die sich noch ein mitteleuropäisches Nervenkostüm bewahrt haben und es steht außer Zweifel, daß dieses etwa 24 Stunden ganz schön durch Lärm und Dreck in Mit­ leidenschaft gezogen wird. Ganz Schlaue allerdings gönnen sich während der kritischen Zeit einen Kurz­ urlaub!