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Farbkontrast Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten. Und so wird auch die folgende Meinung ihre Kritiker finden. Es geht um die renovierten und mit neuer Farbe wieder er­ strahlenden Häuser Gustavstraße 65. das ehemalige Amts­ haus und am Marktplatz 11. Hier hat wieder einmal, wie so oft und sicher nicht zum letzten Mal. das Landesamt für Denkmalpflege mit seiner alles umfassenden Farb­ palette zugeschlagen. Jedem leidenschaftlichen Fotografen beschlägt es da die Linse Das eine Haus in reinstem Weiß, als ob man noch nie etwas von einer Rußbelastung gehört hätte, und das andere in brutalem Blau-Zartgelb-Kontrast. Beide zusam­ men ergeben eine schaurig-fade Farbpalette, die Auge und Kameraobjektiv abwenden läßt

Meine Herren vom Landesamt: Ist es denn unbedingt nötig, die Originalfarben vielleicht aus dem 17. Jahrhun­ dert zu wählen? Vor den Häusern stehen ja auch keine Pferdekutschen mehr. Ist es denn nicht möglich, einen Kompromiß zwischen dem Farbgeschmack des 17. und des heutigen Jahrhunderts zu finden? So aber werden die renovierten Häuser in wenigen Jahren wieder hinter einem, durch Staub verursachten. Einheitsgraugelb ver­ schwinden.

Brunnen 2 Der hier abgebildete Brunnen wird, wenn alles pünktlich zugeht, ab Mitte Juni den Waagplatz verschönern. Er sym­ bolisiert in Form einer abwägenden Hand den Namen des Platzes, der von der dort bis Ende der sechziger Jahre vorhandenen öffentlichen Waage stand.

im Rahmen eines kleinen Festes wird der Brunnen und der kürzlich gepflanzte Baum der Bevölkerung übergeben. D r. -Schw am mberge r-Stra ße

Brunnen 1

Am Grünen Markt soll jetzt auch ein Brunnen entstehen, genau an jener Stelle, wo bisher noch Autos parken, und wo der Platz sich von seiner schlechtesten Seite zeigt. Der Lions-Club hat für dieses Projekt eine nicht unerheb­ liche Summe bereit gestellt. Ein Modell des Bildhauers Heinz Siebenkäss liegt ebenfallsschon vor und wurde so­ gar schon dem Bauausschuß vorgestellt. Seitdem ist nichts mehr geschehen. Die Art und Weise, wie von Seiten der Verantwortlichen der Stadt mit dieser Initiative des Lions-Clubs zur Stadt­ verschönerung umgangen wird, ist beschämend.

Oie 20 Meter der Dr -Schwammberger-Straße sind in­ zwischen gesperrt. Einzig ein Verkehrsschild erinnert noch an die Zeit, bevor die Burgervereinigung mit ihrer Idee zur Schließung der Straße an die OB-Kandidaten heran getreten ist. Am Waagplatz ist es nun ruhiger geworden; nun stören nur noch die vielen Parker in den Abendstunden. KGA

Da besteht die Chance, kostenlos einen Brunnen zu bekommen. Und anstatt, daß man freudig die Gelegenheit beim Schopf ergreift, wird das Ganze verschleppt, zeigt man sich fast desinteressiert.

Aber wen wundert dieser Vorgang in einer Stadt, in der man die vorhandenen Brunnen an einer Hand aufzählen kann, und in der Diskussionen, wie wegen des Ehebrun­ nens in Nürnberg, von vornherein undenkbar sind, schon weil man in Fürth wahrscheinlich nie über das Stadium der Planung hinauskäme. Gern würde sich der Autor einmal vom Gegenteil überzeugen lassen. Vom Lions-Club hört man inzwischen, daß aus Verär­ gerung das Projekt möglicherweise aufgegeben werden soll.

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