Liebe Mitbürger und liebe Freunde der Fürther Altstadt!
Zum Titelbild Das Türmchen vom Roten Roß
Seit 10 (sprich zehn) Jahren nun gibt es also die -Bürger vereinigung Attstadtviertel St. Michael«. Die wichtigsten Stationen dieses zwar kurzen, aber doch ereignisreichen Lebens werden auf den nächsten Seiten in einem Beitrag nachvotlzogen. 10 Jahre alt oder noch jung, das ist auch hier die Frage! Jung zu bleiben beim Ätterwerden ist ja gar nicht so ein fach, wie die meisten von uns aus persönlicher Erfahrung wissen, denn das heißt: nicht verkrusten, nicht selbstgefäl lig werden bei kleinen Erfolgen, nicht auf vermeintlichen Lorbeeren ausruhen! Wir hoffen, daß man uns insoweit noch nichts vorwerfen muß! Eine Gratulation bei einem Geburtstagskind »aus Fleisch und Blut« wird vielfach mit dem Wunsch nach »noch möglichst vielen Lebensjahren in alter Frische« verbun den. Wie steht das damit bei uns? Wollen oder sollen wirnun sagen wir einmal - vielleicht auch noch den 20. Ge burtstag feiern »dürfen«? Eigentlich doch wohl nicht, denn unser aller Wunsch müßte es doch wohl sein, daß sich die Probleme und Problemchen des St. MichaelsViertels und der übrigen Altstadt so bald wie möglich in Luft auf lösen mögen! Leider sieht es aber nicht unbedingt danach aus und Anzeichen für begründeten Pessimismus gibt es in jüngster Zeit genug! Glaubten wir noch etwa vor einem halben Jahr, uns die Augen vor Verwunderung reiben zu müssen, weil sich jahrelang mitgeschleppte Zentnersorgen . so z.B. »Kneipenstop«, »Rotes Roß» und -Verkehrsberuhigung Gustavstraße« bildlich gesehen in leichte Wölkchen aufzulösen schienen, glaubten wir auch, daß dieser Erfolg nicht zuletzt einer etwas moderateren Gangart gegenüber der Stadtverwaltung zuzuschreiben sei, so wurden wir doch in jüngster Zeit wieder unbarm herzig auf den harten Boden der Tatsachen zurück ge worfen. Gerade die mühsam in Bewegung gebrachte sog. »Verkehrsberuhigung« der Gustavstraße zeigt wieder einmal in erschreckender Weise Inkompetenz oder zumin dest Sorglosigkeit entscheidender Stellen unserer Stadt verwaltung. Und nachdem bekanntlich eine Kette nur so stark wir ihr schwächstes Glied ist, so genügt, wenn viele Stellen beteiligt sind, ein Steinchen - absichtlich oder fahrlässig ins Getriebe geworfen - um alles zum Stillstand zu bringen.
Das historische Gasthaus zum Roten Roß am Waagplatz, das Hauptgebäude eines ehemaligen großen Fürther Bau ernhofes, wurde nach dem Chronisten Fronmüller 1664, nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg, wiedererrichtet.
Konkretes Beispiel: 13 (jawohl!) Bäume waren für die Gustavstraße in langen Verhandlungen sozusagen von höchster Stelle abgesegnet worden - jetzt auf einmal dür fen es wegen des plötzlichen »Veto« einer einzigen Stelle nur noch 3 sein! Ist man »dort« erst jetzt aufgewacht? Oder die Information der Anlieger über Kosten, die noch auf sie zukommen würden wegen eines -neuen« Plans des Denkmalschutzamtes! Hat das nicht schon wieder Methode in Richtung Stimmungsmache gegen die Ver kehrsberuhigung?
Wie bereits gesagt Wir hatten gehofft, in Zukunft ohne schrille Töne auskommen zu können, die uns in der Ver gangenheit einige Kritik eingetragen hatten. So scheint es aber, als hätten doch diejenigen Recht, die aus Resigna tion und Verärgerung heraus glaubten, mit der symbo lischen Brechstange arbeiten zu müssen, um etwas zu erreichen!-Dergeneigte Leser sieht a Iso. daß es weiterh i n gute Gründe gibt, uns Glück zu wünschen! Unabhängig von diesen Sorgen wären wir froh, wenn auch dieses Altstadt-Bläddla bei seinen Lesern wieder ankom men würde Wir bedanken uns für alle Beiträge, ganz be sonders für den des Stadtentwicklungsreferenten der Stadt Fürth, Herrn Dr. Iblherr! Die Zeichnung im Text stammt von Herrn Architekt Graber! auch ihm herzlichen Dank von
Ihrer Vorstandschaft der Bürgervereinigung St. Michael
Aber erst 1862 wurde dem Roten Roß das heute so markan te, von Denkmalschützern als störender Giebelreiter be zeichnete Uhrtürmchen der gegenüber gelegenen ehema ligen Armen- und Waisenschule, heute Postamt, auf gesetzt.
Das heutige Türmchen hat allerdings von außen wenig mit dem ursprünglich barocken, achteckigen Turm der Armenschule gemeinsam, wenngleich es in seinem Kern noch identisch ist. Anläßlich der feierlichen Einweihung des »alten- Türm chens auf dem Gebäude der jetzigen Post erschien eine Gedenkmedaille von J. Christian Reich, auf der zu lesen ist: »1720 zur Fürther Armenschule der Anfang ward ge macht: 1767. da wurde der neue Bau durch die Gemein vollbracht; 1774 wurde sie durch Stiftungen mit Thurm und Uhr gezieret«
Warum man dann das Türmchen auf dem Giebel des Roten Roßes versetzt hat, wird wohl immer ein Geheim nis der damaligen Ratsmitglieder bleiben Zudem lehnte 1875 der Magistrat einen Antrag der Gemeindebevoll mächtigten ab, daß -das Läuten auf dem Thürmchen des Roßwirtshauses zu gewissen Tageszeiten beibehalten werden möge«. Die damalige Begründung des Magistrates klingt heute sehr modern: man habe das früher eben so beschlossen!
Die Glocken im heutigen Türmchen sind allerdings auch nicht mehr von 1774. Als während des 2. Weltkrieges alle nach 1800 gegossenen Glocken zum Einschmelzen gebracht wurden, fiel durch ein Versehen auch das alte Glöckchen dem Materialbedarf zum Opfer Ein Kuriosum am Rande Bis heute befindet sich der Uhr turm im Eigentum der Stadt Fürth, die auch für dessen Wartung aufzukommen hat. KGA
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