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Fürther Altstadtweihnacht aus der Sicht einer »Marktfrau« Die Vorbereitungen beginnen bereits im Frühjahr. Die Or­ ganisatoren der Bürgervereinigung sind damit beschäftigt, alle Jahre wieder eine individuelle, schöne und festliche Weihnachtsatmosphäre zu zaubern. Ich bin sicher, dies w ird ihnen auch heuer gelingen. Es überkommt mich eine heimliche Vorfreude, wenn ich so auf die künftigen Markttage hinarbeite. Ich sehe dann den weihnachtlichen Waagplatz vor mir mit seiner idyl­ lischen heimeligen Atmosphäre, rieche schon den Duft von Glühwein und frischgebackenen Waffeln und höre die spaßigen Bemerkungen unserer Bratwurstbrater. Ihnen kann auch der beißende Rauch in den Augen die Freude an der Arbeit nicht verderben. Musikalische Einlagen von Chören und Musikgruppen erhöhen die vorweihnachtliche Stimmung. Bei zahlreichen Kunsthandwerkern kann man noch sehen, was Handarbeit ist. Nichts ist maschinell ge­ fertigt und manches noch versehen mit kleinen, reizvollen Unebenheiten, die die Dinge noch lebendiger machen. Die allabendlich am und für den Markt komponierten Lieder unseres Nachtwächters runden jeden Markttag ab. Bei meiner Arbeit denke ich an die Gesichter und Bemer­ kungen unserer Weihnachtsmarktbesucher. Es macht Spaß, fü r sie zu arbeiten, auch wenn mancher Bastler sich nur einige Tips zum Selbermachen holt. Dann konnte ich wenigstens eine Anregung geben! Für mich ist es jedenfalls der schönste Weihnachtsmarkt! Zum einen, weil ich ihn selbst mitgestalten kann, und zum anderen wegen der guten Stimmung. Dazu kommt noch, daß die Zusammenarbeit mit der Bürgervereinigung in einer fast familiären Weise geschieht. Allen Marktbesuchern wünsche ich, daß sie etwas von dieser weihnachtlichen Vorfreude spüren und erleben können. Ich glaube, gerade unsere Altstadtweihnacht läßt die Men­ schen zueinander finden und stärkt die Gedanken an das Weihnachtsfest und an Christi Geburt. »Marktfrau Frieda«

Waagstraße - gut beleuchtet! Die Besucher der »Fürther Altstadtweihnacht« auf dem Waagplatz und in der Waagstraße werden hoffentlich erfreut feststellen können, daß auch die Beleuchtung dieses Ge­ biets ein neues Gesicht bekommen hat. Auf Anregung der Bürgervereinigung hin entschlossen sich die Stadtwerke, Auslegerlampen im »alten Stil« anbringen zu lassen. Damit soll nicht einer falschen Nostalgie gehuldigt werden, aber die Entscheidung in diese Richtung ist berechtigt. Zum einen haben w ir ja noch Lampen in vergleichbarer Form im »Viertel«, die in ihren stillen Winkeln die Erneuerungs­ welle überstanden haben - das Foto beweist dies und Altstadtspaziergängerwissen das sowieso. Zum anderen ist eine Modernität um jeden Preis genauso abzulehnen wie eine falsch verstandene Nostalgie. Jedenfalls sind die neuen Lampen schöner als die bisherigen Neonpendel über der Straße. Die Bürgervereinigung hat die neuen Lampen - es sind deren sechs an der Zahl - finanziert. Bei der Stadt waren leider entsprechene Mittel nicht vorhanden und wir hätten mit modernen Kandelabern (wie am Löwenplatz) vorlieb nehmen müssen, die außerdem noch Platz gekostet hätten. Wir bedanken uns bei den Hauseigentümern, die mit der Montage der Auslegerlampen an ihren Anwesen ein­ verstanden waren. Wir bedanken uns aber auch bei den Stadtwerken, die unbürokratisch und schnell dafür gesorgt haben, daß rechtzeitig vor Weihnachten die Leitungen verlegt und die Lampen angebracht wurden - dies natürlich auf Kosten des Stadtsäckels. Wir hoffen, daß sich möglichst viele über die »Neuerung« freuen. Wem’s nicht gefällt, nun, der darf's natürlich auch sagen!

Altstadt-Bläddla 20/95 5