Ein Fest für Groß und Klein
Der Grafflmarkt mit seiner Vielzahl an kleinen Besu chern war ein idealer Anlaß, Einladungen für unser Kinderfest, das am darauffolgenden Samstag in der Waagsstraße stattfinden sollte, abzusetzen. U nd so war auch eine Woche später der Andrang ent sprechend. Die Kinder bekamen aber auch wirklich etwas geboten. Die Ladengeschäfte und das Cafe hatten in Gemein schaft mit dem Altstadt verein eingeladen. Blickte man von der Gustavstraße in die Waagstraße, betätigten sich Kinder mit abenteuerlichen Schutz brillen bekleidet, mit Fäustel und Spitzeisen ausge stattet, an einem dort aufgebänkten Sandsteinqua der. Gl eich gegen über drängte sich eineoft über zwanzig köpfige Kinder-Schlange um den Arbeitstisch des Glasbläsers, der im Schweiße seines Angesichts Glasröhren erhitzte, aus denen das begeisterte klei ne Volk Christbaumkugeln selbst blasen durfte. Einführen in das Arbeiten mit Wolle, spielerisch ver packt, rahmte den Blick auf eine staunende Menge von Kindern, die von einem lustigen Zauberer immer wieder aufs Glatteis geführt wurden. Dazwischen Kinder mit Balance- und Geschicklich keitsspielen in der Menge auftauchend und ver schwindend. Bunte Gesellen am Insel-Ausschank und gegenüber - ein gestreßter Büchsen-Wurf-Buden-Besitzer, der öfter seinen Tennisbällen und den davonrollenden Büchsen nachspurten mußte, als ihm bei dem Andrang lieb war. Und plötzlich Stille: tiefgesenkte Kinderköpfe, kon zentriertes Arbeiten mit Ton. Vor dem Roten Ross übte ein langgezogener Modelliertisch Anziehungs kraft aus für angehende junge Künstler, die sich auch von den umliegenden Attraktionen nicht stören ließen. Nun gleitet unser Blick wieder zurück auf das anhal tende Treiben. Kaum hatte der Zauberer seinen Stab versenkt, wer den die Kinder von Liedern verzaubert, die der Kin derlied-Macher Rainer Wenzel mit ihnen übt, sie ein bezieht zum Handeln, zum Mitspielen und zum Mitsingen.
Alles in allem ein Erlebnis auch für die Erwachsenen. Als Schlußpunkt ein Kasperltheater mit Akteuren aus der Szene. Hier platzte der Zuschauerplatz aus allen Nähten, keine Chancefür Eltern, die auch ein bißchen kiebitzen wollten. Zum Schluß waren alle geschafft: Der Kasper, die Erwachsenen, die Ladner und die Akteure nur die Kinder nicht, unzufrieden darüber, daß ein solcher Nachmittag zu Ende gehen mußte. Der Altstadt verein dankt den Mitwirkenden und frei willigen Helfern: den Damen von „Spiel und Kunst", den Damen von der „Wolle in der Waaggasse“, dem „Cafe Insel“, Keramikmeisterin Leonie Böhnel „Töpferei am Waagplatz“, Glasbläsermeister Jürgen Schönberger „Ladengale rie", Bildhauermeister Heinz Sieben käs „Ladengalerie“, Petra Einenkel und Dieter Simon. H.S.
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