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Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael e.V.

<Öau6ßC6(I)i(Wc -2 Hausgeschichte Marktplatz 11 „Das Nagel’sche Haus“ An der renovierten Fachwerkfassade fällt ein kleiner Erker auf, den eine Brezel ziert. Bäcker oder Kondito­ ren müssen hier wohl lange beheimatet gewesen sein - denkt nur der flüchtige Betrachter: Weit ge­ fehlt! Im Jahre 1605 ließ Endres Schindler das Haus als Ratslehen erbauen, in das sofort nach Fertigstellung eine „Wirtschaft zur Sorg" einzog. Nicht lange meint der Geschichtsschreiber, denn schon 1668 richtet der neue Besitzer - Apotheker Johann Deiner - die Sternapotheke ein. In der Zwischenzeit muß das Haus wohl einem Brand zum Opfer gefallen sein, denn 1654 kaufte Wolf Negelein das Anwesen als Brandstütze. 1661 wurde es von Johann Christian Schüz wieder aufgebaut. Da­ nach folgt eine Nutzungslücke im Grundbuch von 7 Jahren, da keine Kaufsumme angegeben wurde.

ab 1941 führt der jetzige Besitzer Georg M. Nagel 30 Jahre lang den aktiven Bäcker- und Kon­ ditoreibetrieb fort. Sein Lebenswerk war auch die Erhaltung alter Bausubstanz. Laufende Renovierungen ließen das Anwesen zu einem Schmuckstück des Marktplatzes werden. ab 1971 reger Galeriebetrieb: Galerie Schwertl, „Die Galerie“, Tenbrink Eine neue Tradition hätte in diesem ehrwürdigen haus eine feste Bleibe finden können. DieZeit jedoch ist kurzlebiger geworden! GW

1668 - 1697 Deinersche Sternapotheke 1697 heiratete Johann Barthel, selbst Apotheker, die Dauchwizen’s Apothekerswitwe und grün­ det die Bartheische Dynastie, die 150 Jahre währte 1747 Johann Jacob Barthel 1784 Jacob Barthel. Er muß eines von sechs Kindern gewesen sein, denn er erwirbt nach Abzug aller Apothekermaterialien und Gerätschaften mit dem sechsten Teil des Erbes die Apotheke. 1823 geht die Sternapotheke in die Hände seines Sohnes Andreas Jacob Barthel über. 1830 zieht o.g Besitzer in das neuerbaute Anwesen Königstraße 72 um, bleibt aber Hauseigen­ tümer. 1846 mietet sich ein Bernhard Barnickel ein, der ein „aufs best sortierte Ausschnittwarenlager'* er­ öffnet. ab 1851 werden in dem Haus von Johann Salomon Bleiplatten hergestellt (30 Jahre lang) 1180 geht der Besitz erstmals für kurze Zeit in Bäckerhände über (Maria Bauer) 1890 erwirbt Anna Johanna Gulden, eine Schlos­ sersfrau, das Anwesen. 1898 Johann Martin Gottlieb Rost, Bäckermeister; ab diesem Zeitpunkt erst kann man von der Bäckerdynastie sprechen 1907 Johann Nagel, Bäckermeister Altstadt-Bläddla 23/87

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