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merleinstag? Die BVgg gibt in ihren Bemühungen um die Gustavstraße nicht auf - kann sie auch nicht! Fi­ nanzierungsnöte gibt es auch damals schon Der Umbau soll in zwei bis drei Jahren erfolgen, derzeit stünden keine Mittel zur Verfügung Die BVgg agiert weiter: „Motzer und Berufsstänkerer" seien hier am Werke - so das Echo auf viele Mahnschreiben an die Stadt. 1982 In derzeit vom 10.-20.7. findet im „Kolleshaus“ eine Ausstellung des Stadtentwicklungsamtes in Sachen Verkehrsberuhigung Gustavstraße statt Möglichst viele und detaillierte Anregungen sollen erneut aufgenommen werden, in den Plan der Umge­ staltung einfließen. 1983 Die Gestaltungsvorschiäge aus der genann­ ten Aktion werden in die Haushaltsberatungen ein­ bezogen (straßenbauliche Umgestaltung DM 100000,-); im Frühjahr könne dann damit begonnen werden. Unberücksichtigt bleiben die Nebenstraßen der St. Michaels-Hauptachse. Und dann kommt die Stadtratsitzung vom März 83: Kurzerhand wird mit einem Abstimmungsergebnis von 26.20 die Verkehrsberuhigung Gustavstraße zu einer Schubladenvorlage degradiert, aus Finanz­ gründen ganz zu unterst gesteckt. Eine Arbeitsgruppe der BVgg wartet sehr bald mit einem neuen Vorschlag auf, wie man mit wenig Geld und etwas gutem Willen, durch versetztes Parken und einigem Grün, dennoch eine Lösung schaffen könne Im Dezember treffen sich die Verantwort­ lichen von Stadtentwicklungs-, Stadtplanungs- und Tiefbauamt mit Vertretern des Verkehrsaufsichts-, Ordnungsamtes, der Polizei und der BVgg 1984 Geladene OB-Kanditaten aller Fürther Par­ teien werden im damaligen Wahljahr zu einem öffent­ lichen Meinungsaustausch eingeladen. Der jetzige OB Lichtenberg findet den neuen Plan der BVgg sympatisch und warnt uns, „sich nicht von den zu erwartenden bürokratischen Schwierigkeiten entmutigen zu lassen". Der Plan wird der Bevölke­ rung des Altstadtviertels bei einer Podiumsdiskus­ sion vorgestellt - einhellige Zustimmung ist die Reaktion. Im Mai treffen sich erneut o.g. Vertreter um einen Realisierungs- und Finanzierungsplan zu erstellen Spender signalisieren finanzielle Unterstüt­ zung durch eine Pflanztrogaktion. Im Herbst soll die Gustavstraße verkehrsberuhigt sein. Sie ist es auch Mit viel Eigenleistung der BVgg werden die Pflanztrö­ ge erstellt und installiert Die Stadt leistet „ganze Arbeit" mit Heißasphalt schraffierten Flächen.

Nach der endgültigen Fertigstellung prasselt neben einer Flut von wilden Parkern eine polemische Pres­ sekampagne über die Gustavstraße nieder. Gaudisten verlegen nachts grüne Teppichböden als Zeichen ihres „Beitrags". Das Landesamt für Denk­ malpflege (Giulio Marano) schaltet sich ein und kriti­ siert die beendete Verkehrsberuhigung erst jetzt (obwohl davon unterrichtet). „Für die Gustavstraße garantiert falsch" heißt es lapidar. Die BVgg verweist immer darauf, daß es sich hier um eine Zwischen­ lösung handle und wartet weiter auf eine endgültige Lösung. „Am Ball bleiben" heißt für sie die Devise, da­ mit es keine erneute bürokratischen Beerdigung in Sachen Gustavstraße gibt. Vertreter von Stadt, BVgg und Herr Marano vom Lan­ desamt für Denkmalschutz treffen sich auf Betreiben der BVgg zur „Neuauflage Gustavstraße". Rückzugs­ gefecht! Stadtbaurat Schneider bezeichnet alle Be­ mühungen seit 1978 als tolerierte „Sandkastenspiele", die man dem damaligen Stadtentwicklungsrefe­ renten H Stranka zuliebe zugelassen habe. Wut und Entsetzen - aber auch Motivation zum Weiterma­ chen bedeutet dieser Schlag unterhalb die Gürtel­ linie des Engagements. Marano erklärt sich bereit einen Vorschlag zu erarbeiten 1985/86 Bauamt und BVgg müssen lange darauf warten. Sofort nach Eintreffen des Plans beauftragt die Stadt das Architektenburo Klevenhusen/Erlangen.die Gustavstraße nach Maranos Richtlinien neu zu gestalten. Im Juli wird die „neue Gustavstraße" vorgestellt Das Konzept findet erneut „allgemeine" Zustimmung. 1987 Zusicherung des Baubeginns in Abschnitten 1988 Fertigstellung ohne Kostenaufwand für die Anlieger. „Gott sei Dank" mögen nun alle „Kämpfer“ sagen. Aufgabe weiterhin wird die Gustavstraße für alle Be­ teiligten bleiben. Anlieger, Verkehrsteilnehmer und Stadt sind gefordert, die historische Altstadtachse so zu nutzen und zu erhalten, daß sie für alle ein „Ge­ meinplatz sey. darein man sich erholet und versor­ get"! - Und wieder unbelästigt wohnen kann, sei noch hinzugefügt. Wer nun letztendlich den Lorbeerkranz für die Ver­ kehrsberuhigung Gustavstraße auf das Haupt ge­ setzt bekommt, weiß man wahrscheinlich erst in eini­ gen Jahren. Es wird sich in der Praxis herausstellen. GW.

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