Gehirn und Handwerk Wenn ein Stadtviertel, hier der Altstadtkern von Fürth, intakt sein soll, dann darf er weder zum reinen Wohngebiet werden, noch zum Gewerbegebiet. Wer glaubt, solch einen historischen Stadtkern zum Mu seum machen zu sollen, ist damit ebenso fehl am Platz wie derjenige, der hier sein Geld durch Spekula tionskäufe zu vermehren sucht. Ein intaktes Stadtviertel braucht die Balance zwi schen den Funktionen „Wohnen“ und „Gewerbe“. Diese Gedanken standen im Mittelpunkt eines Ge spräches mit dem Referenten Dr. Iblher. Es ging dar um, nicht nur zu sanieren, baulich zu modernisieren, sondern auch rechtzeitig die wirtschaftliche Bele bung der drei Sanierungsgebiete mit ins Auge zu fas sen. Übereinstimmung bestand darin, der gewerblichen 'Akzentverschiebung’ nach Osten hin entgegenzu wirken und altstadtverträgliches Gewerbe verstärkt zu fördern. Dabei wird es sich in erster Linie um tradi tionelles Handwerksgewerbe handeln, wie etwa Schreinerei, Tischlerei, Sattlerei, Glaserei, usw. Dabei wird es sich aber auch um Geschäfte handeln, wie etwa eine Buchhandlung, einen Juwelier, eine Antiquitätenhandlung oder auch wieder eine Werk zeughandlung, usw. Dabei kann und muß es sich aber auch um sehr mo dernes Gewerbe handeln, wie es zum Beispiel schon mit dem Grafik- und Designbüro zwischen Schindel gasse und Königsplatz gegeben ist. „Softwarefabri ken" wie auch Betriebe für Umwelttechnologie sind durchaus auf dem historischen Boden der Fürther Altstadt denkbar! Wir wollen keinen ’Handwerkerhof’, wir wollen ein intaktes Wohn- und Gewerbevier tel, in dem es sich zu leben lohnt.
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Darüberhinaus mag auch nach dem Motto „Gäste der Altstadt“ nicht nur an die vielen 'Wirtschaften’ ge dacht werden: Statt weiterer 'Kneipen’ könnte man sich im Altstadtviertel doch ein attraktives Hotel den ken. Übereinstimmung herrschte auch darin, daß sich die se lebensvolle Mischung von Wohnen und Gewerbe nicht verordnen läßt. Soll sie nicht künstlich (museumshaft) aufgesetzt sein, dann wird beides wach sen und verwachsen müssen. Nur - von allein wird nichts! Im Zuge der Sanierung werden intensive Anregun gen an die Hausbesitzer erfolgen müssen, zum Bei spiel die Parterreräume gewerblich zu vermieten. Seitens der ’Stadtentwicklung’ wird dies, so ver sicherte Dr. Iblher,'gern gesehen und auch unter stützt. Am Beispiel des Marktes am Waagplatz konn te der Referent überzeugend darauf verweisen, wie durch die gewerbefreundliche Gestaltung des Umfeldes (Verkehrs- und Parkregelung, Standge bühren, Abfallbeseitigung, Marktordnung, bis hin zu solchen schein bar kleinen D i ngen wie d ie Ü mstellu ng der Brunnenwasserspeisung am Waag platz) die Be lebung des Altstadtviertels St. Michael gefördert werden kann. Vor allem überzeugt in diesem Beispiel das Beharrungsvermögen, das nun einmal nötig ist, um nach der anfänglichen Euphorie so etwa wie die sen Markt zum festen Bestandteil des Lebens in der Altstadt zu machen. Die Bürgervereinigung hat dies ja beim Weihnachtsmarkt ebenfalls in vorbildlicher Weise vorgemacht. Die Erhaltung und Sanierung historischer Bausub stanz ist die eine Seite - die Erhaltung und Gewin nung altstadtverträglicher Gewerbebetriebe die andere Seite der Münze. Beide sind notwendig, da mit „Färth ward“! ego